Jeremy hatte sich nicht wie versprochen bei mir gemeldet, was direkt dafür gesorgt hatte dass ich mir sorgen machte. Für mich hieß das ganz schlicht, dass das Gespräch tatsächlich nicht gut ausgegangen war, was allerdings aber auch nicht anders zu erwarten gewesen war.
"Bis dann Mom" rief ich ihr in Gedanken versunken zu, verließ dann das Haus und stieg in meinen Wagen, um in die Schule zu fahren. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, je näher ich der Schule kam. Wie sollte ich mich Asher gegenüber verhalten? Oder gegenüber Jeremy?
Ich kaute meine Unterlippe wund, bis ich schließlich in der Schule ankam und dort erst mal gar nichts mehr machen konnte. Ich sah lediglich dorthin, wo die Footballer standen. Tyler entdeckte ich, doch weder Jeremy noch Asher waren zu sehen. Oh Gott ...
Ich schreckte total auf, als es plötzlich an meiner Scheibe klopfte. Als ich raus sah, sah ich Irdis und Ewan dort stehen. Ich schluckte, bevor ich schließlich den Motor abschaltete, meine Tasche vom Beifahrersitz nahm und ausstieg. Heute war mein erster Tag in der Schule, seitdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, doch nach dem was am Wochenende passiert war fragte ich mich ehrlich gesagt aus welchen Grund sie schauten: wegen meinem unschönen Rückfall oder ob sie wohl herausgefunden hatten was war und deshalb so schauten. Obwohl Jeremy mir versichert hatte nichts zu sagen.
"Kannst du mal aufhören so verstört zu schauen? Ich werde noch paranoid" ertönte neben mir eine Stimme und wieder schreckte ich zusammen. Irdis verpasste Ewan einen Schlag, doch dieser blieb unbegeistert.
"Entschuldige ..." murmelte ich und senkte dann einfach den Blick, während wir ins Gebäude liefen. Ich würde mit Asher schon noch reden, nicht das ich ihm aus dem weg ging, allerdings würde ich das weder jetzt tun noch in der Schule. Das war einfach nichts was in die Schule gehörte und ich wollte auch ganz sicher nicht riskieren das er irgendwie ausratstete und es dann wirklich ausnahmslos jeder mitbekam. Es reichte mir schon was sie jetzt bereits von mir hielten.
Ich war einfach nur froh das ich pünktlich zum Unterrichtsbeginn gekommen war, sodass ich nicht unnötig rum stehen musste. Doch dann erinnerte ich mich wieder wo ich ja eigentlich saß und da erschien mir das unnötige rum stehen viel verlockender. Jeremy und Asher saßen schon ganz hinten, mit dem Unterschied das Jer offenbar vor hatte den Platz mit Tyler zu tauschen, denn er saß bereits auf dessen Platz, also links von mir und nicht mehr rechts. Asher saß nach wie vor an der Wand, hörte Musik und sah keine Sekunde lang auf. Sie hatten sich so weit wie möglich voneinander entfernt gesetzt und dennoch war da das kleine Problem das ich zwischen ihnen saß. "Du versperrst die Tür Schatz" sagte hinter mir jemand und ich erkannte Lena an ihrer Stimme. Ich hatte ihr nicht erzählt was passiert war, ich hatte es niemandem gesagt. Ich warf ihr über die Schulter einen kurzen Blick zu, bevor ich aufhörte die Tür zu versperren und zu meinem Platz ging. Wie am ersten Tag auch lief ich nur langsam in die hintere Reihe und ließ mich ebenso langsam auf meinen Platz nieder.
"Na, schönes Wochenende gehabt?" sagte dann Asher plötzlich, allerdings ohne aufzusehen. Der Unterton in seiner Stimme war beißend und nachdem ich ihn einfach nur stumm angesehen hatte, sah ich ungläubig zu Jeremy. Er hatte es ihm gesagt? Hatte er mir nicht versichert das er es nicht erzählen würde? Doch, ich meinte schon! Und was wenn Asher es jetzt weitererzählte?! Mein Herz begann wie verrückt zu schlagen und stur wandte ich den Blick nach vorne.
"Sandra ... das ist gestern ein bisschen schief gelaufen, ich wollte es gar nicht sagen" sagte Jeremy leise zu mir, doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Du hattest es versprochen" meinte ich bloß.
"Oh nein, streitet ihr schon?" mischte Asher sich mit einer gespielten, weinerlich Stimme ein.
"Halt den Mund Asher!" rief ich plötzlich aus und das mit überraschend fester und wütender Stimme, so, wie es wahrscheinlich eher weniger von mir zu erwarten war. Dementsprechend war auch sein Blick, man sah das er überrascht von meinem Ausbruch war. Doch ich wandte den Blick bereits wieder nach vorne und nahm mir einfach vor sie zu ignorieren. Wie hatte ich überhaupt denken können dass das Ganze hier nicht schief laufen würde? So langsam hatte ich von dem ganzen Mist wirklich die Nase voll, wieso lief denn nie mal etwas glatt und wieso musste ich mir das hier jetzt auch noch verbauen? Mein Blick huschte kurz zu Lena, die mich besorgt musterte. Das war auch so eine Sache, wieso mussten mich immer alle so besorgt ansehen? Da war es mir lieber sie sahen mich gar nicht an. Ich brauchte das Mitleid nicht, sie sollten sich lieber um sich sorgen, denn so langsam kam das Gefühl in mir auf bald wie eine Bombe hochzugehen. Schon im Krankenhaus war ich genervt gewesen und hatte alles an Jeremy ausgelassen und ich war noch lange nicht fertig damit wütend zu sein. Ich hatte auch das Recht darauf auf so vieles wütend zu sein!
Die ganze Schulzeit über ging ich jedem aus dem Weg, auch meinen Freunden, ich hatte einfach keinen Nerv auf irgendjemanden.
"Sandra!" rief mich eine nur sehr bekannte Stimme, doch ich ging einfach weiter. Allerdings holte er mich schnell ein und versperrte mir den Weg. "Hi ..." seufzte Ash ein wenig atemlos.
"So nett auf einmal?" keifte ich ihn genervt an, woraufhin er die Augenbrauen zusammen zog und dir Arme vor der Brust versperrte.
"Ich kanns auch lassen" sagte er jetzt nicht weniger genervt. "Ich finde du schuldest du mir eine Erklärung, meinst du nicht?" hakte er dann direkt nach. Sein Blick war jetzt einfach nur noch kühl, woraufhin ich ein bisschen weniger genervt war. Aber auch nur ein bisschen. Allerdings hatte er nun mal recht.
"Nicht hier, ich will das nicht in der Schule klären" meinte ich direkt, fuhr mir durch die Haare und seufzte, bevor ich die Schultern hob. "Ich kann ja zu dir kommen. Oder du zu mir, mir egal" fügte ich schließlich noch hinzu und sah in seine sturmgrauen Augen auf, von denen ich mich nicht mehr einschüchtern lassen wollte.
Er nickte. "Ich komm zu dir" stimmte er ein. Jetzt war ich diejenige die nickte und drehte mich dann um, um in meine Klasse zu gehen, doch er hielt mich noch mal zurück. "Ich hab nicht vor es irgendwem weiterzuerzählen" sagte er ruhig. Ich nickte wieder langsam.
"Danke" murmelte ich, doch dann drehte ich mich wieder um und ging wieder. Ich wollte einfach nur die letzten beiden Stunden hinter mich bringen und dann nach Hause fahren und mich dort in mein Bett verkriechen.
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HI LEUTE!❤
Okay also es hat jetzt doch wieder länger gedauert, aus folgenden zwei Gründen: 1. Schule hat ja wieder angefangen und ich bin aufs Gymnasium gewechselt und das ist ja anfangs meega schwer und ich hatte viel für Klausuren zu lernen, hatte dementsprechend also keine Zeit für Freizeit und 2. Oh mein Gott ich hatte es einfach nicht geschafft mich wieder in die Story zu versetzten nach einer so langen Pause!
Doch hey, ich habs ja doch noch geschafft oder hoffe zumindest das es immer noch gut ist. Keine Ahnung ob das Kapitel überhaupt besonders lang ist, aber ich konnte und wollte euch einfach nicht noch länger warten lassen!
Ich hoffe es gefällt euch, Feedback und Likes sind natürlich immer wieder willkommen und noch ein danke das ihr mir treu geblieben seid!
Loooove - bbb ❤
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Wenn die Vergangenheit dich einholt.
Teen FictionIch nehme mir einen Moment, ich nehme mir nur diesen einen Moment und denk darüber nach, was mir passiert ist. Und gerade wenn ich mir diesen Moment nehme, werde ich erneut hineingezogen. In diese Fabrik. In die Angst. In dieses Gefühl, wenn er mich...