Wenn die Vergangenheit dich einholt.

___Kapitel 16 - Asher/Sandra

Ashers P.O.V
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Wenn ich mich nicht überraschend gut unter Kontrolle hätte, wäre ich jetzt zu Irdis gegangen und hätte ihm ordentlich aufs Maul geschlagen. Es nervte mich wahnsinnig das Sandra nicht mal zu mir rüber gekommen war, sie hatte mir lediglich zugelächelt und war anschließend mit Irdis erst Meter weit von uns entfernt stehen geblieben. Dabei war ich doch ihr Freund, nicht?  

"Hey, Asher!" ertönte die Stimme eines Mitspielers, doch da bekam ich den Volleyball schon volle Kanne gegen den Hinterkopf, als das ich schneller hätte reagieren können. Ich flog fast der Länge nach auf die Fresse, konnte mich jedoch gerade noch halten und zu den anderen umdrehen.  

"Alter, wenn du dich nicht konzentrieren kannst, dann mach nicht mit! Und Scheiße, wenn du ein Problem mit deiner Freundin und Irdis hast, dann geh hin und tu was!" rief Mike mir von der andern Seite des Netzes zu. Ich drehte mich noch einmal zu den beiden um, sah wie Sandra lachend versuchte auf Irdis' Surfbrett zu klettern und sich dabei natürlich kein einziges mal nach mir umdrehte. Ich verzog genervt das Gesicht und wandt mich wieder an die anderen, schüttelte den Kopf und seufzte.  

"Nein, schon gut. Lenkt mich einfach ab" bat ich schließlich und hob den Ball auf. Auch wenn es ein wenig Ablenkung bot, so wirklich darauf konzentrieren konnte ich mich nach wie vor nicht besonders. Vor allem als hinter mir erneut dieses laute, fröhliche Kichern ertönte. So genervt wie ich war, packte ich es nicht mal ordentlich zu pritschen, nicht mal baggern konnte ich, ohne das der Ball das Netz berührte.  

"Na schön, lasst uns aufhören. Unser Ash braucht 'nen Drink" entschied Tyler schließlich und immerhin schienen damit alle einverstanden zu sein. Wir krallten uns unsere Taschen und schlenderten dann ins Beach Peach. Mittags war die Bar noch schön offen, wie ein kleines Bistro in das Eltern mit ihren Kindern gingen, wenn sie vom schwimmen hungrig wurden. Doch abends mutierte das Ambiente zur reinsten Bar, ganz typisch mit betrunkenen Penner und Ausreißer, Frauen in kurzen Röcken, knappen Tops und riesigem Ausschnitt. Also genau das, worauf Footballer für gewöhnlich so standen, weil die leicht ins Bett zu kriegen waren. Doch ich hatte eben nichts besseres zu tun, als mir die Birne wegzutrinken. Ich hatte eben noch nie wirklich eine Freundin gehabt, nur die eine oder andere für ein paar Nummern. Da kannte ich sowas wie Eifersucht beim besten Willen nicht und ganz bestimmt gefiel es mir nicht. Darauf könnte ich also jeder Zeit gerne verzichten. Mein Blick wanderte immer mal wieder nach draußen, wo ich Irdis und Sandra im Auge behielt. Die beiden hatten sich inzwischen wieder an den Strand gelegt und noch immer lachte sie ständig. Ja, es kotzte mich tierisch an. Und genauso war es zum kotzen, wie die anderen sich einfach amüsieren konnten und ich nicht. Ich machte mir tatsächlich Gedanken. Etwas, das ich beim trinken nie tat, da mir das trinken ja helfen sollte eben nicht nachzudenken. Doch je mehr ich trank, umso mehr dachte ich nach und umso mehr interpretierte ich in Dinge etwas hinein was bestimmt völlig überzogen war. Die Jungs hatten es aufgegeben mich irgendwie aufzumuntern, dazu zu überreden Billard zu spielen oder mit ihnen die Mädels zu betrachten, was eh irrelevant war. Außerdem sah ich gerade wie Sandra mit Blondie den Strand nach oben lief und das Beach Peach ansteuerte. Wollte sie sich jetzt etwa mit ihm betrinken oder was? Die ganze Situation war ja schon genug zum kotzen, aber so wie Irdis jetzt auch noch seine Hand an Sandra legte, war mir ehrlich gesagt viel zu nah an ihrem Hintern. Und meiner Ansicht nach konnte sie ja wohl von alleine den Weg zur Bar finden, da brauchte Irdis sie ja nicht führen. Auf halber Strecke blieben die beiden jedoch stehen, Irdis beugte sich grinsend zu ihr runter und erzählte ihr irgendwas ins Ohr, wodurch sie wieder anfing zu kichern. Und da war dann irgendwo auch Schluss. Leicht schwankend erhob ich mich von der Bank und steuerte direkt auf die beiden zu. Wenn ich nicht so viel getrunken hätte, was mir in Nachhinein viel lieber gewesen wäre, dann hätte ich jetzt nicht ausgeholt und Irdis ins Gesicht geschlagen.