___Kapitel 15 - Sandra

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Der Tag zog sich in die Länge. Mit jeder weiteren Stunde sank meine Laune mehr und mehr und ich hatte ehrlich keine Lust mehr. Und dann in den Pausen immer die Blicke der anderen... Hatten sie nichts besseres zu tun? Hatten sie noch ein Pärchen gesehen? Oder irgendjemanden der sich küsste? Offensichtlich nicht. Umso glücklicher war ich darüber, als es gerade endlich zum Schulschluss läutete. Fast fluchtartig verließ ich den Chemieraum, nur um im Flur direkt von Asher abgefangen zu werden. Mit einem frechen Grinsen drückte er mich an die Wand und küsste mich.  

"Hey Schöne" sagte er rau. Lachend drückte ich ihn weg und ging weiter, wobei Ash mir nachkam und meine Hand dabei in seine schloss. "Hast du heute was vor?" fragte er dann gerade, als er mir die Tür nach draußen offen hielt.  

"Eh, ja. Ja, ich und die anderen wollten zum Strand runter" erklärte ich und hob die Schultern. "Hast du nicht eh Training?" hakte ich nach und sah ihn lächelnd an.  

"Jep" murmelte er und seufzte. "Dann bis morgen, ja? Ich melde mich noch mal" versicherte er mir, drückte mir einen raschen Kuss auf die Lippen, dann war er wieder im Gebäude verschwunden. Seufzend schlenderte ich zu meinem Wagen, an dem Fedi und Irdis standen und mir, als sie mich sahen, entgegen kamen.  

"Hey hey" grüßte Fedi mich gut gelaunt und umarmte mich kurz fest, bevor sie zu plappern anfing. "Also hör mal, wir wollten ja zum Strand aber dann hat sich das irgendwie so ergeben das Lena und Ewan rumgemacht haben und dann wollten Kyle und Ich später mit den beiden ins Kino. Schlimm?" fragte sie und sah mich entschuldigend an, ich jedoch schüttelte bloß weiter lächelnd den Kopf.  

"Nein, natürlich nicht schlimm. Wir können das auch wann anders runter" schlug ich vor, wurde jedoch von Irdis unterbrochen.  

"Wir können doch trotzdem zum Strand" meinte er und hob knapp die Schultern. "Ich bin auch ganz lieb" fügte er hinzu und sah mich dabei aus großen blauen Augen unschuldig an, was mich zum lachen brachte.  

"Ja, gerne. Dann fahr ich nur noch eben nach Hause und schreib dir dann, okay?" fragte ich und als er nickte, nickte auch ich, verabschiedete mich von beiden und fuhr dann nach Hause.

Überraschender Weise war Mom Zuhause und hatte bereits gekocht.  

"Hi Mom" grüßte ich sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.  

"Hi. Bring deine Tasche hoch und dann komm was essen, ja?" sagte sie ruhig. Ich nickte und wandt mich dann um, stieg die Treppen hinauf und warf meine Tasche dann in die nächste Ecke. Mein Handy schloss ich ans Ladekabel, dann ging ich jedoch sofort wieder runter und setzte mich an den Tisch. Meine Eltern achteten immer darauf das ich genug zu essen bekam, jeden Tag drei Mahlzeiten, denn als sie mich damals so abgemagert gesehen hatten... Naja, das wollten sie eben nie wieder sehen. Und auch ich wollte nie wieder so aussehen und war tatsächlich stolz auf das eine oder andere Kilo, das ich mehr hatte. Dick war ich trotzdem nicht, nur gefüllt und das sah schön aus. Und außerdem, wenn Mom mir, so wie jetzt, ein wundervolles Steak mit Bratkartoffeln vor die Nase setzte, wie könnte ich da nicht essen? Doch da ich es ein wenig eilig hatte, war das Essen schon nach einigen Minuten weg, was meine Mutter zum staunen brachte. Ich erklärte ihr was ich vor hatte, doch zuerst bat sie mich darum meine Hausaufgaben zu machen. Mit einem leisen Seufzen nickte ich, ging nach oben und setzte mich direkt daran. Nach etwa der Hälfte, als ich gerade dabei war Mathe zu machen, bekam ich eine SMS von Irdis.  

- Und, klappts mit heute? - fragte er. Sofort tippte ich eine Antwort ein.  

- Ja, klar, nur will meine Mom das ich vorher noch Hausaufgaben mache. So in einer halben Stunde wäre ich dann startklar :) - keine Sekunde später kam die nächste Nachricht.  

- Cool. Soll ich dich dann abholen? Muss ja eh bei dir vorbei :) -  

- Ja, klar, schreib dir dann :* - endete ich und setzte mich wieder an meine Hausaufgaben, um sie schnell hinter mich zu bringen. Nach zwanzig Minuten hatte ich es dann auch endlich geschafft und konnte mich schnell umziehen. Einen gelben Bikini und darüber ein lockeres, Tangtop in weiß und eine kurze, dunkelblaue Shorts. In eine Strandtasche warf ich ein großes und ein kleines Handtuch, unten aus dem Kühlschrank nahm ich mir noch eine große Wasserflasche und aus meiner Schultasche schnappte ich mit meinen Geldbeutel.  

Wenn die Vergangenheit dich einholt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt