Wenn die Vergangenheit dich einholt.

___Kapitel 6 - Jeremy

Den ganzen restlichen Schultag hatten weder Ich noch einer der anderen mit Sandra gesprochen. Was wohl auch überwiegend daran gelegen hatte, das sie uns aus dem Weg gegangen war. Wieso wussten wir nicht, denn eigentlich hatte es nicht so ausgesehen, als hätte sie Angst vor uns. Vielleicht hatte auch einfach Lena irgendwas beschissenes zu ihr gesagt ... 

"Verdammt Jeremy, konzentrier dich endlich!" schrie mein Coach mir zu und erst da bemerkte ich den Football, der auf mich zugeflogen kam. Zu spät reagierte ich und bekam das Ding volle kanne in den Magen. Ich landete unschön auf meinem Hintern und ließ mich letztendlich einfach zurück auf den rücken fallen. Den Football legte ich bei Seite und auch meinen Helm zog ich ab. 

"Okay, wir machen Schluss für heute! Und Jer, wenn du nächstes mal wieder so drauf bist, sitzt du auf der Bank" rief mein Coach mir auf freundliche Art, bemerke die Ironie, zu und verschwand dann einfach. Seufzend entledigte ich mich meiner restliches Rüstung, bis ich nur noch die Hose und die Schuhe anhatte. Müde fuhr ich mir über die Augen und sah zu den Jungs auf, die noch ein bisschen warfen. Nur Asher löste sich aus der Gruppe, kam auf mich zu und ließ sich ebenso erledigt neben mir nieder. 

"Na Kleiner, schwirrt da etwa ein ganz bestimmtes Mädchen durch deinen Kopf?" fragte er, mit einer Stimme als würde er mit einem Kleinkind reden, und wuschelte mir durch die Haare. Ich schlug seine Hand weg und verdrehte die Augen, nickte aber. 

"Hat mich halt ziemlich überrumpelt, okay?" brummte ich genervt und ließ mich auf meine Unterarme nieder. Wie hätte es das denn auch nicht? Sie war das Mädchen das von meinem 'Vater' entführt und vergewaltigt wurde, dann hatten wir sie gerettet und seit dem nicht mehr gesehen, dann tauchte sie plötzlich wieder hier auf und da sollte mich das einfach so kalt lassen? Sicher nicht! Außerdem schien Ty sofort gefallen an ihr gefunden zu haben, was mich irgendwie störte. Nicht weil ich irgendwie eifersüchtig war, sondern eher deswegen, weil ich mir die beiden nicht zusammen vorstellen konnte, wenn immer wieder diese Bilder in meinen Kopf schwirrten, wie der Mistkerl der sich mein Vater nannte sie so berührt hatte ... Scheiße, nicht wieder daran denken! Ich schüttelte angewidert den Kopf und unterdrückte ein Schaudern. Prompt schlug mir Ash gegen den Arm und sah mich ernst an. 

"Jetzt mach dich doch nicht so verrückt. Es scheint ihr doch gut zu gehen" sagte er ruhig und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Ich hob bloß eine Augenbraue. 

"Gut? Alter, als sie vorhin mit den Nervensägen geredet hatte ist sie blass wie sonst was geworden und geflüchtet. Worüber die da geredet hatten ist ja wohl klar" gab ich zu bedenken. Asher seufzte bloß und hob knapp die Schultern. Ich sah seufzend von ihm zu der Meute, die inzwischen aufgehört hatte rumzualbern. Die meisten machten sich direkt auf den weg nach Hause, die anderen, so wie Asher und ich jetzt auch, gingen in die Umkleiden unter die Dusche. Ich versuchte einfach nicht weiter an sie zu denken, es würde mir ja so oder so nichts bringen, also wieso verrückt machen? Doch leider war es schwerer als gedacht, sie aus dem Kopf zu bekommen und so dachte ich immer noch an sie, als ich bereits mit duschen fertig war und gerade dabei war, mich anzuziehen. 

"Jeremy?" rief jemand laut meinen Namen und schlug mir auf die Schulter. Ich drehte mich überrascht um und sah in die fragenden und belustigten Gesichter der Jungs. 

"Was?" fragte ich und da fingen einige an zu lachen und andere wiederum schüttelten bloß den Kopf. 

"Mann, was ist denn bloß los mit dir heute?" fragte Johnny leicht genervt, bevor er sich sein Shirt überzog. 

"Gar nichts" brummte ich zurück. "Ja was wolltet ihr denn jetzt?" hakte ich noch mal nach und stopfte meine Sportsachen in meine Tasche. 

"Kommst du später noch was mit uns trinken oder nicht?" fragte Mike jetzt und wandte sich schon zum Ausgang zu. 

"Ja klar" rief ich ihm schnell nach, bevor er ganz weg war. Ich seufzte leise frustriert auf und warf mir meine Tasche über die Schultern. Rasch verabschiedete ich mich von den anderen und schlenderte dann nach draußen zu meinem Wagen.

Ich hatte den restlichen Nachmittag hauptsächlich damit verbracht zu schlafen. Ein wenig Ablenkung hatte es mir gebracht, ja, nur leider nicht genug und so hatte ich es kaum erwarten konnen mit den Jungs in die bar zu gehen und ein bisschen zu trinken. Meinen Kopf in einen leichten Nebel zu versetzten. Deswegen war ich auch früher hingegangen, hatte schon zwei Bier intus, als dann auch die anderen nach und nach kamen und sich zu mir an unseren üblichen Tisch setzten. Die Stimmung war ausgelassen und nach jedem neuen Bier dachte ich immer weniger an sie. Ich beteiligte mich mehr an den Gesprächen, wer welche Cheerleaderin als nächstes flachlegen. Meine Freundin wurde auch genannt doch mir war das tatsächlich herzlich egal, da ich so oder so keinen bock mehr auf sie hatte. 

Klar, wir sollten unter der Woche nicht so viel trinken und meistens taten wir das auch nicht, aber heute war es dann wieder anders, einer dieser Tage an denen es uns herzlich egal war. Mir war es dann vor allem egal, als sie anfingen über Sandra zu reden, gerade dann, als der Alkohol mir erlaubte mal nicht an sie zu denken. 

"Müssen wir über sie reden?" fragte ich leicht pissig und hob erneut die Flasche an die Lippen. Die anderen lachten nur, sahen mich kurz blöd an und Sprachen dann weiter. Ty riss seine klappe über sie meiner Meinung nach zu weit auf, wie hübsch er sie fand, wie sie sich verändert hatte seit damals. Das er auch noch von damals anfing und brüh warm erzählte wie es abgelaufen war. Ich hasste es bis heute darüber zu reden, doch Tyler schien seinen Spaß daran zu haben. Der Typ war so zu das er sogar anfing so eine scheise zu labern das er sie gerne mal knallen würde, sie aber wohl nicht mitmachen würde, da mein lieber Daddy sie ja vergewaltigt hatte. Das war dann der Moment wo ich wütend aufgestanden war und ihm meine Hand ins Gesicht gerammt hatte. Es entstand ein ganz schönes durcheinander und irgendwann wurden wir rausgeschmissen. Mehr bekam ich kaum noch mit, nur wie ich von meiner Mom abgeholt wurde und dann halb tot ins Bett gefallen war.

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Tut mir unendlich leid das es so lange gedauert hat! Ich war nur die ganze Woche krank und der Migräne wegen hatte ich einfach keine Idee wie ich schreiben sollte ... 

hoffentlich verzeiht ihr mir und hoffe es gefällt euch, Feedback und Votes sind natürlich erwünscht! LG♥