Verwirrt schaue ich Ash hinterher, als er Hals über Kopf aus dem Laden stürzt. Ace mag vielleicht nichts merken, doch mir fällt auf, dass Ash mir aus dem Weg geht. Aber warum denn? Zuerst ist er so lieb und nahezu zärtlich zu mir, und dann plötzlich geht er mir aus dem Weg. Habe ich was gesagt? Etwas falsch gemacht?
„Hast du mir zugehört?"
Ace reisst mich aus den Gedanken, und ich schaue ihn fast erschrocken an. „Äh, nein... nein, sorry." Ace grinst mich an, dann legt er mir wie bei einem kleinen Kind die Hand auf den Kopf. „Ich habe vorgeschlagen, dass wir nach dem Schwimmen ein Eis essen gehen könnten." Ich nicke überschwänglich, denn ich liebe Eis über alles. „Wusste ich's doch" murmelt Ace selbstsicher, und ich boxe ihn leicht in die Schulter. „Willst du damit etwa sagen, ich wäre verfressen?"
Ich versuche mein Bestes dabei, ein seriöses Gesicht aufzusetzen, doch der Schock in Ace' Gesicht lässt mich laut loslachen. „War doch nur ein Spass" pruste ich, und Ace schaut mich beleidigt an. „Noch einmal, und du bist dran, Skylar Hadleigh." Er lässt einen bedrohlichen Unterton mitschwingen, doch das ist mir egal. Ich weiss, dass Ace mir niemals wirklich wehtun würde, dafür ist er viel zu lieb.
„Also komm, lass uns an den Strand fahren." Ich willige ein und folge Ace zu seinem Wagen, wo ich wieder auf dem Beifahrersitz Platz nehme. Während der Fahrt reden wir nicht viel, und trotz der heiteren Strandmusik die aus den Lautsprechern ertönt, schweifen meine Gedanken irgendwann doch wieder zu Ash ab.
Was er wohl gerade so treibt? Ob er wirklich jemandem etwas erklären muss? Wohl kaum. Bestimmt hängt er zu Hause rum und zockt oder so. Oder er sitzt auf dem Dach und überlegt sich weitere Methoden, mir aus dem Weg zu gehen, wieso auch immer.
„Ich glaube, es geht ihm gerade einfach nicht gut."
Erneut reisst Ace mich aus meinen Gedanken, und ich starre ihn verdutzt an. „Deine Gedanken sind verdammt laut" hängt Ace als Erklärung noch an seinen Satz, und ich drehe mich wieder zur Strasse.
„Es ist dir also doch aufgefallen?"
Es ist eher eine Feststellung als eine Frage, und wie erwartet brummt Ace zustimmend.
„Natürlich. Er glaubt zwar nicht, dass ich ihn so gut kenne, aber er ist immerhin einer meiner engsten Freunde, dazu noch mein Mitbewohner. Ich kenne seine Launen in und auswendig."
Ich nicke nur stumm vor mich hin und überlege, weshalb es Ash nicht gutgehen könnte. Vielleicht weil er eben das Auto seiner Eltern gesehen hat? Hat es ihn an etwas erinnert, an das er nicht erinnert werden will? Oder habe ich ihn zu sehr bedrängt mir zu sagen was los ist, und geht es ihm deshalb nicht gut? Immerhin hat er sehr schroff reagiert. Zwar glaube ich nicht, dass das mit Absicht war, aber seither geht er mir aus dem Weg. Es muss also irgendwie mit mir zusammenhängen, soviel steht fest.
„Lass es los, der ist heute Abend wieder wie immer. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen hilft niemandem, er ist nun mal so. Das wirst du in den nächsten Wochen wohl noch einige Male erleben." Jetzt frage ich mich erst recht, was mit ihm los ist.
„Hat es mit seinen Eltern zu tun?"
Die Frage rutscht mir raus, ehe ich nachdenken kann, und ich bereue es sofort. Ich habe nicht das Recht Ace über Ashtons Vergangenheit auszufragen, denn wenn er will, dass ich es weiss, wird er es selbst erzählen.
„Tut mir leid, vergiss die Frage. Ich kann nicht von dir verlangen solche Sachen über Ashton preiszugeben, er kennt mich nicht mal richtig." Ace schaut mich etwas belustigt an, dann wird er wieder ernst. „Da es sowieso kein Geheimnis ist: Ja, es hat mit seinen Eltern zu tun. Mehr weiss ich selbst aber auch nicht, da musst du ihn selbst fragen." Ich nicke nur, während Ace sich einen Parkplatz sucht. Irgendwann werde ich Ash fragen, nur noch nicht jetzt.
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Weglaufen ist keine Lösung
Teen FictionAshton Und Skylar kommen aus zwei Familien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Ashton's Eltern ihm alles zahlen, kämpft Skylar mit ihrem Vater darum, die Miete für den nächsten Monat zahlen zu können, während sie ihren verschollenen Bru...