„Fertig!"
Stolz betrachten Ace und Ash mein Zimmer, in dem sich jetzt um die zehn Kartons mindestens türmen.
„Danke Jungs, ihr habt mir wirklich geholfen." Ich umarme Ace und Ash nacheinander, dann betrete ich mein Zimmer.
„Dann mache ich mich mal ans Auspacken" sage ich mehr zu mir selbst, und Ace lacht. „Viel Spass dabei" sagt er, und ich höre, wie er mit Ash verschwindet.
Einige Minuten stehe ich vor den Schachteln, dann hocke ich mich seufzend auf den Boden und greife mir den ersten Karton, auf dem „Deko" steht. Ich weiss, dass ich dort am meisten drinnen habe, weshalb ich es auch so schnell wie möglich hinter mich bringen möchte.
Vielleicht habe ich mich auch an dem Karton vergriffen, weil dort keine Gegenstände von Jace drinnen sind.
Summend verteile ich die verschiedenen Sachen in meinem Zimmer, und es vergeht sicher eine halbe Stunde, in der ich immer wieder aufstehe und mich hinsetze. Aus der Musikbox dröhnt momentan „Use Somebody" von Kings of Leon, mein Lieblingslied. Es ist zwar schon etwas älter, aber trotzdem kann ich mich und meine Gefühle bei diesem Lied einfach gehen lassen. Munter summe ich die Melodie mit, und beim Refrain singe ich sogar leise.
Gerade stelle ich ein Foto von mir und meiner Mom auf die Fensterbank, als ich hinter mir ein Räuspern wahrnehme. Erschrocken wirble ich herum und stosse mit dem Becken gegen die Fensterbank. Ash lacht rau und kommt in mein Zimmer hinein.
„Bin ich so gruselig oder bist du so in deine Gedanken vertieft?" fragt er, und ich erhole mich langsam vom Schock.
„Ich war in meine Gedanken vertieft, aber gruselig bist du auch. Klopf nächstes Mal bitte an den Türrahmen oder so, ich hole mir hier noch einen Herzinfarkt." Ash lacht wieder, und mein Bauch kribbelt bei dem Geräusch.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken" schmunzelt Ash, und läuft einmal quer durch mein Zimmer. Knapp vor mir bleibt er stehen, und ich glaube gleich zu ersticken, doch dann greift er um mich herum und hält das Foto von meiner Mom und mir in der Hand. Er betrachtet es lange, dann schaut er mich aus dem Augenwinkel an.
„Deine Mutter?" fragt er, und ich nicke.
Ein Lächeln umspielt Ash's Lippen, und ich muss mich gerade wirklich zurückhalten.
„Sie war schön" stellt er fest, und ich nicke wieder.
„Ja, das war sie. Jace ähnelt ihr ziemlich, sollte er auftauchen wirst du es sofort erkennen." Ash nickt abwesend, während er das Foto weiterhin anschaut. „Und du kommst mehr nach deinem Vater?" fragt er schliesslich, und abermals nicke ich. „Richtig." Ash stellt das Foto wieder zurück, dann wendet er sich mir zu.
„Was ich eigentlich fragen wollte..." sagt er, und weist auf die Kartons um uns herum, „...ist, ob ich dir helfen kann. Du kommst nicht wirklich voran." Ich zweifle kurz, doch dann nicke ich. „Also, wenn du willst... ich könnte schon etwas Hilfe gebrauchen."
Ash nickt grinsend, und beugt sich über den Karton mit der Aufschrift „Kleider". Sofort laufe ich rot an und halte Ash's Hand davon ab, in die Kiste zu greifen. „Das, also... ähm... da ist auch... da ist auch meine Unterwäsche drin" murmle ich, und kurz schaut Ash mich überrumpelt an. Dann schleicht sich jedoch ein Grinsen auf sein Gesicht, und ich werde augenblicklich noch röter.
„Dann habe ich also nicht die Ehre, deine Spitzenunterwäsche genauer zu mustern und sie mir einzuprägen?" schmollend schaut Ash mich an, und ich schüttle lächelnd den Kopf.
„Wenn dir das den Tag rettet, dann tu was du nicht lassen kannst. Aber wehe du machst ein Foto, klaust etwas oder erzählst das jemandem!" Drohend fuchtle ich mit meinem Zeigefinger vor Ash's Gesicht rum, der mich immer noch angrinst.
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Weglaufen ist keine Lösung
Teen FictionAshton Und Skylar kommen aus zwei Familien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Ashton's Eltern ihm alles zahlen, kämpft Skylar mit ihrem Vater darum, die Miete für den nächsten Monat zahlen zu können, während sie ihren verschollenen Bru...