Es klopft leise, und als sich die Türe öffnet sehe ich, wie sich alle Jungs der East Cobras in mein Zimmer schleichen.
„Leute, nicht zu laut. Vielleicht schläft sie gerade" vernehme ich Levis' Stimme, und Milan pflichtet ihm mit einem „Shht" bei.
„Leute, ich bin wach" murmle ich, und neun Gesichter drehen sich sofort zu mir.
Ace hüpft wie ein verrücktes Huhn auf mich zu und umarmt mich, was ich lachend erwidere. „Ich habe mir Sorgen gemacht Kleine" murmelt er, und ich fühle mich sofort schlecht. „Tut mir leid" sage ich, und erschrocken schauen mich alle Jungs an. „Das muss dir doch nicht leidtun, du kannst da ja gar nichts für" sagt Levis, und ich lege den Kopf schief.
„Naja, ich habe keinem ausser Mason und Ace gesagt, wo ich hingehe. Das war nicht ganz richtig, immerhin halten wir ja eigentlich zusammen und passen auf uns auf und so... naja, das tut mir eben leid."
Levis und Milan schauen mich kurz an, dann sausen sie fast auf mich zu und umarmen mich von links und rechts. Die restlichen Jungs kommen auch dazu, und so werde ich in meinem Krankenbett beinahe zerquetscht.
Nur Ash macht nicht so richtig mit, und das verwirrt mich. Er lehnt am Fenster und schaut uns lächelnd zu, aber irgendwas stimmt nicht, das spüre ich.
„Jungs?" frage ich, und sie schauen mich fragend an. „Kann ich kurz mit Ash alleine reden?" Die Jungs tauschen verwirrte Blicke, doch dann nicken sie. „Klar kannst du. Wir warten draussen, okay?" Ich nicke dankbar, und jeder bis auf Ash verlässt das Zimmer.
„Jetzt sag schon. Was ist los?"
Ash setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett und stützt den Kopf auf seinen Händen ab.
„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du dich alleine mit Nicolas triffst?"
Ich wusste, dass diese Diskussion kommen würde.
„Ich... keine Ahnung. Du warst so sehr mit Fabio beschäftigt, da wollte ich dir nicht noch zusätzliche Sorgen bereiten. Du wärst wohl total ausgeflippt." Ash schnaubt.
„Natürlich wäre ich das! Sky, du bist meine Freundin, neu bei den East Cobras und willst dich abends alleine mit einem Typen treffen, der dich vor paar Tagen noch würgend an die Wand gedrückt hat. Dazu trägst du noch das Logo auf der Jacke, das heisst jeder der hier gegen die East Cobras ist, könnte dich mir nichts dir nichts abmurksen, einfach aus dem Grund, weil du zu uns gehörst. Scheisse ich habe mir Sorgen gemacht!"
Ich fixiere den Rand des Betts, um nicht in Ash's wütende Augen zu sehen.
„Ash, es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen. Aber ich war mir so sicher, dass Nicolas auf mich hören würde, und ausserdem war Mason ja auch damit einverstanden."
Ash steht auf und dreht sich zum Fenster.
„Skylar, ich glaube du verstehst nicht ganz, wie ernst es mit unserer Gang ist, oder? Wir werden von Rodriguez terrorisiert, er kann überall seine Jungs aufgestellt haben. Und du triffst dich mit seiner sogenannten rechten Hand, basierend auf einer fünfzig zu fünfzig Chance, dass er dich in Ruhe lässt oder dir sogar vertraut? Und Mason ist auch nur ein Mensch, und auch er kann falsche Entscheidungen treffen. Du bist gerade mal zwei Tage bei uns und liegst schon im Krankenhaus, genügt dir das denn nicht? Weißt du eigentlich was passiert wäre, wenn deine Vermutungen nicht aufgegangen wären? Genau, Nicolas wäre abgehauen und du würdest jetzt vielleicht irgendwo in Seattle liegen."
Ich drehe meinen Kopf weg, denn eigentlich hat er ja Recht. Aber andererseits kann er jetzt auch nichts mehr daran ändern, oder?
„Und jetzt? Ich habe meine Lektion gelernt. Bist du jetzt zufrieden? Es wird nicht wieder passieren." Ash dreht sich um, und in seinen Augen glaube ich, Tränen zu sehen.
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Weglaufen ist keine Lösung
Teen FictionAshton Und Skylar kommen aus zwei Familien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Ashton's Eltern ihm alles zahlen, kämpft Skylar mit ihrem Vater darum, die Miete für den nächsten Monat zahlen zu können, während sie ihren verschollenen Bru...