Wir fahren einige Umwege, da auf der Autobahn Stau ist, und sind somit etwas länger unterwegs. Keiner von uns sagt etwas, und jeder hängt seinen Gedanken nach. Ich sitze neben Levis und Jace, Milan fährt, und Ash hat sich den Beifahrersitz geschnappt.
Immer wieder ertasten meine Fingerspitzen den Griff meiner Waffe, und immer wieder denke ich daran, wie es Nicolas wohl gerade geht. Ich glaube, Ash hat Recht damit, dass er sich schon einigermassen gut schlagen wird., aber trotzdem habe ich Angst, dass Rodriguez' Männer ihm etwas antun. Was ist, wenn bei der Übergabe etwas schiefläuft, oder wenn der Plan nicht funktioniert? Wird Nicolas dann umgebracht?
Ich spüre wie Levis meine Hand drückt, die sich wieder zu meiner Waffe schleichen will. „Hör auf dir so viele Gedanken zu machen" flüstert er, und ich nicke. Levis hält meine kleine Hand fest in seiner grossen, und strahlt so eine Wärme aus, die mich tatsächlich etwas beruhigt. Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter sacken und seufze.
Wie wird das wohl ausgehen?
In weniger als vierundzwanzig Stunden könnte es durchaus passieren, dass wir unseren grössten Konkurrenten umbringen, unseren Teamkollegen wieder zu uns holen, und eine komplette Firma der Geschichte zu schreiben können.
Aus der Ferne erkenne ich eine riesige Lagerhalle, in der die Übergabe stattfinden soll. Natürlich hat Fabio unsere Lagerhalle gewählt, denn so würden seine Gebäude keinen Schaden nehmen.
Milan parkiert einige Meter entfernt von der Halle, und wir steigen aus.
„Was hat Samuel eigentlich gemeint mit „Spiel dein Spiel"?" frage ich Levis, der neben mir läuft. „Es ist schwierig zu erklären. Du kannst gerne zuschauen." Ein Grinsen breitet sich auf seinen Lippen aus, und ich nicke. „Okay, dann würde ich gerne mitkommen." Milan schaut seinen Bruder prüfend an. „Zieh es nicht unnötig in die Länge, wir brauchen dich schnell wieder." Levis nickt seinem Zwilling zu, welcher seinen Blick wieder auf die Halle heftet.
Gerade als wir sie betreten, hält ein grosser, schwarzer Van vor uns, und Blake winkt durch das Fenster. Die Hintertüre öffnet sich, und sofort strömen mindestens zehn Leute heraus, die sich grinsend vor uns stellen. Zuvorderst ist ein Mann positioniert, denn ich sofort erkennen würde.
„Chuck!"
Glücklich läuft Milan auf seinen alten Freund zu und klopft ihm auf die Schulter.
„War doch klar, dass ich euch sofort helfen werde. Ich habe zwei Leute die Ausbildung benötigen, der Rest ist mindestens so gut geschult wie ich." Milan grinst und gibt Ash und Jace ein Zeichen. Diese gehen mit den eben genannten beiden Leuten in die Halle, und Levis wendet sich ebenfalls.
„Komm Sky, wir haben nicht viel Zeit." Schnell haste ich ihm hinterher, während Milan die Männer ebenfalls in die Halle bringt. Levis läuft eine Treppe runter und bleibt dann vor einer Türe stehen, die mit einem Handabdruck-Code gesichert ist. Levis hält seine Hand an den Bildschirm, und wenig später öffnet sich die Türe mit einem leisen Klicken.
„Das hier ist nichts für schwache Nerven" sagt Levis noch, doch ich folge ihm trotzdem. In der Ecke des Raums sitzt ein Mann, den ich auf ungefähr vierzig schätze, und schaut uns grimmig an.
„Was wollt ihr schon wieder von mir" zischt er, und Levis setzt ein gehässiges Grinsen auf, was ich mir von ihm gar nicht gewöhnt bin. „Ihr habt alle Informationen die ich habe, ich kann euch nicht noch mehr geben." Levis lacht auf, dann zieht er einen Revolver aus seiner Jackentasche und legt ihn auf einen kleinen Tisch, der das einzige Möbelstück in diesem Raum ist.
„Seit wann hast du einen Revolver" frage ich Levis verblüfft, und er schaut mich an.
„Seit ich für die Gefangenen zuständig bin" antwortet er kühl, und ich nicke, beschliesse aber, mich doch lieber etwas im Hintergrund zu halten. Ich spüre den Blick des Mannes auf mir und starre ihn so lange kalt an, bis er seinen Blick abwendet.
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Weglaufen ist keine Lösung
Novela JuvenilAshton Und Skylar kommen aus zwei Familien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Ashton's Eltern ihm alles zahlen, kämpft Skylar mit ihrem Vater darum, die Miete für den nächsten Monat zahlen zu können, während sie ihren verschollenen Bru...