„Was ist hier los?" frage ich, doch der Junge, der sich mir als Milan vorgestellt hat, schüttelt nur den Kopf. „Ich kann dir leider nichts sagen, Skylar. Ich habe den Auftrag, dich zu beschützen, mehr nicht." Ich sinke in den billigen Plastikstuhl zurück, auf dem ich jetzt sicher schon eine Stunde nervös herumrutsche.
„Aber du wirst bald Besuch bekommen" fügt Milan noch hinzu, und jetzt setze ich mich wieder kerzengerade hin.
„Von wem denn?" frage ich, doch abermals schüttelt Milan den Kopf – mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich lasse meinen Kopf in meine Arme fallen, die ich auf dem Tisch überkreuzt habe.
„Hättest du mir die letzte Stunde nicht so nett Gesellschaft geleistet, würde ich sagen, dass ich dich hasse." Milan lacht auf, und ich seufze.
„Wird dort jemand verletzt? Wird Ash verletzt?" ich schaue auf. Milan schaut mich lange an, dann zuckt er mit den Schultern.
„Ich kann dir nichts garantieren, Skylar. Ich weiss selbst nicht mal genau, was los ist." Ich lege meinen Kopf wieder in meine Arme und stelle fest, dass meine Hände zittern.
„Was ist das hier" flüstere ich frustriert mehr zu mir selbst als zu Milan, doch ich spüre seine warme Hand auf meinem Arm.
„Das hier ist sind die East Cobras, Skylar." Ich schrecke auf. Von denen habe ich schon viel gehört, es heisst vor allem, dass sie mit Drogen in Verbindung stehen würden. Mit viel, und vor allem starken Drogen.
„Und... was machen wir dann hier?" frage ich zittrig, und Milan schaut mich an. „Das kann ich dir nicht sagen, Skylar."
Ich stehe auf und fange an, im Raum auf und ab zu gehen. Was hat Ash mit den East Cobras zu tun? Was haben alle meine Freunde mit ihnen zu tun?! Und wieso müssen wir plötzlich hierhin, ich werde an einen Typen abgegeben der für meine Sicherheit sorgen soll, während da oben was weiss ich geschieht? Was ist, wenn plötzlich jemand erschossen wird? Das ist doch alles nur ein schlechter Traum.
„Skylar?" höre ich plötzlich eine mir unglaublich bekannte Stimme, und ich drehe mich langsam um.
Ich erstarre als ich sehe, wer da vor mir steht, und vor allem, wie er zugerichtet ist.
„Jace?" flüstere ich, und er nickt.
Ich schaue ihn an, und kneife mich selbst, um zu wissen, ob das hier gerade wirklich passiert.
„Ich... was... du bist es wirklich" flüstere ich stotternd, und im selben Moment, in dem meine Tränen über meine Wangen rollen, werde ich in eine starke Umarmung gezogen.
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„Und du... du hast hier nichts mit zu tun?" frage ich sicher zum hundertsten Mal, und Jace schüttelt abermals den Kopf. „Nein, Sky. Nur Mason."
Seit Jace da ist hat er mir grob die Lage geschildert, in der unter anderem auch gerade mein Freund steckt.
„Wieso bist du gegangen" flüstere ich, und Jace seufzt.
„Du wirst es nicht verstehen können, Sky. Aber lass es mich erklären." Ich setze mich auf und blicke meinem Bruder direkt in die Augen.
„Weißt du, es war eine Sache, dass Mom gestorben ist und Dad seine Arbeit verlor. Aber es war eine andere, viel grössere Sache, dass er uns geschlagen hat, und schlussendlich, dass er meine Sexualität nicht akzeptiert hat. Und dann... die Drohbriefe. Du hast nur einen davon gesehen, doch es waren jeden Tag sicher zwei. Ich musste weg, ich hätte euch gefährdet. Ich hätte dich gefährdet, Sky."
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Weglaufen ist keine Lösung
Teen FictionAshton Und Skylar kommen aus zwei Familien, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während Ashton's Eltern ihm alles zahlen, kämpft Skylar mit ihrem Vater darum, die Miete für den nächsten Monat zahlen zu können, während sie ihren verschollenen Bru...