Kapitel 34 - Ashton (ü)

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„Morgen" grummle ich, als ich mich an den Esstisch setze und mir von Ace zwei Pancakes auf den Teller gelegt werden. Ich wische mir ein paar feuchte Strähnen aus der Stirn und schiebe mir gierig den ersten Bissen der Pancakes in den Mund, während ich schaue, wer schon da ist.

Nur Skylar fehlt.

Als könnte Ace meine Gedanken lesen, fragt er auch schon nach ihr. „Wo ist denn Sky abgeblieben? Sie kommt doch mit mir und Milan mit." Mason nickt, und Levis schaut auf.

„Sie ist noch unter der Dusche" sagt er beiläufig, doch ich verschlucke mich halbwegs an meinem Bissen. Fast etwas belustigt schaut Levis mich an, und auch der Rest der Jungs grinst.

„Idioten" murmle ich nur mit einem schiefen Grinsen, und schütte mir ein Glas Orangensaft in den Rachen, um den Hustenreiz etwas zu lindern.

„Hat sie in diesem Fall bei dir übernachtet?" frage ich Levis mit heiserer Stimme, und er nickt. „Reiss mir dafür nicht den Kopf ab, aber sie hat mich darum gebeten, dass sie bei mir schlafen darf. Und meiner Lieblingsitalienerin kann ich diesen Wunsch nicht abschlagen."

Um noch zu unterstreichen, dass nichts gelaufen ist, nimmt er so beiläufig wie möglich schulterzuckend einen Schluck Kaffee, und verzieht gleichzeitig das Gesicht. „Mason, was hast du damit angestellt" fragt er, und zeigt auf seine Tasse. Diese beäugt Mason kurz, dann wandert sein Mundwinkel fast entschuldigend nach oben.

„Tut mir leid, aber wir haben keine Kaffeebohnen mehr gehabt. Da musste eben eine Kapsel hin."

Levis verzieht sein Gesicht wieder und trinkt die Tasse in einem Zug aus, was ihn wahrscheinlich viel Überwindung kostet. Er hasst Kaffeekapseln wie die Pest und weigert sich strikt dagegen, den Kaffee zu trinken, der aus den ihnen kommt. Heute jedoch müssen wir wach und voll zurechnungsfähig sein, auch Levis. Da muss eben Kaffee her, egal welcher.

Gerade will ich meinen Kommentar dazu abgeben, als ich aus dem Augenwinkel bemerke, wie Sky sich dem Tisch nähert. Sie trägt den Pulli, den Jace ihr gegeben hat, und ihre feuchten Haare hat sie zu einem Dutt zusammengebunden. Wortlos setzt sie sich auf ihren Platz neben mir, und auch ihr hält Ace einen Teller mit Pancakes hin. „Danke" sagt sie lächelnd, und fängt schnell an, zu essen.

„So, dann sind also alle versammelt" sagt Mason, und jeder schaut zu ihm.

„Wir sind heute drei Teams mit je drei Personen. Jedes Team besucht zwei Kunden und kontrolliert diese nach den vorgeschriebenen Richtlinien, die ich euch als vereinfachte Checkliste aufs Handy schicke – damit ihr auch was davon versteht." Ein freches Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, während er uns alle abwartend anschaut.

„Ich schicke euch den Namen und die Standorte der jeweiligen Kunden ebenfalls. In einer Viertelstunde geht's los, ist alles klar?" Alle nicken, und Mason lächelt zufrieden. „Gut. Ich bin für heute schlecht erreichbar, da ich mich mit meinem Vater um eine internationale Lieferung kümmere. Wenn also etwas sein sollte, ruft sofort meinen Dad an, nicht mich."

Abermals nicken alle, und ich schiebe mir den letzten Bissen meiner Pancakes in den Mund.

„Dann geht und zieht euch um. Die Leute sollen wissen, wer ihr seid, wenn ihr auftaucht. Und vergesst eure Waffen bitte nicht."

Ich stehe synchron mit ein paar anderen auf und verschwinde nach oben. Aus meinem Kleiderschrank ziehe ich schnell meine schwarze Jeans, die an einigen Stellen etwas zerrissen ist, mein schwarzes Shirt und die Lederjacke der East Cobras. Ich schlüpfe in die Kleider und stelle mich vor den Spiegel, um zu sehen, ob alles so sitzt, wie es sollte. Zufrieden fahre ich mir nochmal durch die Haare, dann greife ich nach meiner Pistole, die auf dem Schreibtisch liegt, und packe noch weitere Munition ein. Beides stecke ich in die Innenseite meiner Jacke, dann verlasse ich das Zimmer.

Weglaufen ist keine LösungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt