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"Ganz heimlich still und leise, ging des Nachts ein Engel auf die Reise. Stieg die Stufen zum Himmel hinauf, verließ den Weg des Lebenslauf."

Cherry

Ich starrte das Meer vor mir an, sah den Wellen zu wie sie auf einen zu rauschten und dann wieder verschwanden. Ich saß auf dem nassen, kühlen Sand, genoss die Ruhe vor dem Sturm und vor mir lagen sechs weiße Rosen. Neben mir, ein bisschen weiter entfernt saßen Kate und Kelly, hinter mir standen meine Eltern und neben ihnen Lamar. Diese Woche war die Höller gewesen, eine Beerdigung nach der anderen, Tränen, Trauer, Wut und Vorwürfe, jeden einzelnen Tag. So viele geliebte Menschen, die nun unter einer Schicht kalter, herzloser Erde lagen und nie wieder kommen würden. Ich hatte nicht geschlafen, die Bilder der Ereignisse wollte ich nicht sehen, ich wollte mit niemanden reden, etwas fühlen und ich wollte nicht mehr weinen, ich hatte so Kopfschmerzen von diesen vielen Weinen, ich hatte Schmerzen im Herzen und einen leeren Kopf. Ich sah wie Kate und Kelly sich erheben und auf uns zu kamen. "Bei uns in der Familie ist es Tradition, Blumen im Meer schwimmen zu lassen, als Andenken an die Toten. So sollen sich ihre Seelen auf in den Himmel machen. So mit helfen wir ihnen, bei ihrem letzten Weg. " sagte Kate und sah auf die Rosen in ihrer Hand.

Ich lief als letzte aufs Wasser zu, dicht gefolgt von Lamar.  Ich lies eine der Rosen ins Wasser gleiten. "Die ist für Stephen, für den Menschen der mich immer versucht hat zu beschützen. Ich weiß er hat schlimme Dinge getan, aber Gott er hat es für uns getan. Also bitte schenk ihn ein Platz im Himmel " flüsterte ich vor mich hin und sah zu wie die Wellen die Rose wegtrugen. " Die zwei sind für Cas, für meinen besten, der immer für mich da war. Und für Carlos, den humorvollsten und lustigsten Menschen den ich je kennengelernt habe. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen." nuschelte ich mit Tränen in den Augen und lies die Rosen ins Wasser gleiten. "Diese beiden sind für Lucy und das Baby, sie haben nicht verdient das man ihnen sowas angetan hat." hauchte ich und sah nun die letzte Rose in meiner Hand an.  "Für wen ist die letzte Rose ? "fragte Lamar mich, als ich sie ins Wasser gleiten lies. "Für mich, denn die alte Scarlett ist gestorben. Sie existiert nicht mehr." antwortete ich ihn kalt und sah ihn nicht einmal an.  "Scarlett, du bist nicht Schuld. Ok ? Du kannst nichts dafür was Elena und Tyler ihnen angetan haben." sprach Lamar und wollte mich in den Arm nehmen.

"Es ist besser, wenn ich jetzt erstmal für eine Zeit lang weggehe, ich muss hier raus. Ich werde mit meinen Eltern erstmal wegfahren und mir danach ein anderen Job suchen. Ich werde mir ein neues Leben aufbauen." sagte ich und stieß ihn von mir. "Scarlett, bitte bleib. Kelly braucht dich." meinte er und versuchte mich zu überreden, doch ich schüttelte mit dem Kopf. " Es tut mir leid, ich kann das nicht mehr. Es ist zu viel passiert und bei dir ist sie sicherer als bei mir" erklärte ich ihm und lief auf meine Eltern zu. "Aber ich brauche dich verdammt nochmal, Scarlett" schrie Lamar mir nach, ich hielt kurz inne. Doch ich entschied mich dafür ihm nicht zu antworten, ich entschied mich dafür zu gehen.


Drei Monate später....

Ich war gerade in meiner alten Wohnung und packte meine restlichen Sachen zusammen. Ich war die letzten Monate viel unterwegs, war in anderen Ländern und habe versucht das zu verarbeiten, was passiert war. Ich hatte mich dafür entschieden das die INK, ausgelöscht wurde. Es gab sie nicht mehr. Die Familie Arin, kontrollierte die Stadt nun und das war auch gut so. Ich hatte meine Wohnung gekündigt, ich wusste noch nicht wohin ich gehen würde aber auf jeden Fall hier raus.
Es klingelte an der Tür, als stellte ich die Bücher beiseite und lief zu Tür. "Lamar.." sagte ich als ich die Tür öffnete. Er sah blass aus, hatte tiefe Augenringe und ein Drei-Tage-Brat, den er sonst nie hatte. Ich lies ihn rein und fragte ihn was er hier wollte. Er überreichte mir still und grinsend einen Umschlag, diesen öffnete ich und konnte kaum glauben was darin stand. "Das hast du dir verdient" meinte er lächelnd und ich sah ihn mit großen Augen an. Ich hatte eine Zusage für die Art und Comic Universität in New York.

"Du hattest eins deiner Comics vergessen. Da dachten Kelly und ich wir schicken es zu der Uni. Denn wir wussten das es dein Traum ist." sprach er und kam auf mich zu. "Wieso ?" murmelte ich vor mich hin und konnte es immer noch nicht glauben. "Du kannst so toll malen, außerdem ich konnte mir meine Träume nie erfüllen, deswegen will ich das du dir dein größten Traum erfüllst. Du hast das verdient und du schaffst das." meinte er und strich zärtlich über meine Wange. "Und ich hoffe wir sehen uns in New York, Kate, Kelly und ich ziehen auch dorthin. Ohne den Namen Arin, keine Mafia mehr, kein Krieg. Außerdem..." nuschelte er und holte ein Schlüssel aus seiner Hosentasche. "Der wäre für unsere Wohnung, also deine und meine. Ich möchte das wir gemeinsam neu anfangen. Ich werde dir Zeit lassen, damit du genau darüber nachdenken kannst. Und wenn du das nicht willst, New York ist groß, da begegnen wir uns bestimmt nicht." sagte er nervös, legte den Schlüssel auf den Tisch und legte noch ein kleines Päckchen dazu. "Hoffentlich bis Bald." flüsterte er und verlies meine Wohnung.

Ich öffnete das Päckchen, es befand sich ein Armband darin mit fünf Anhängern. Ein Herz, Boxhandschuhe, zwei Hände die einander hielten, ein kleiner Engel und ein Engelsflügel.  Lamar hatte auch noch ein kleinen Zettel dazu gelegt.

Da ich weiß wie viel dir, diese Menschen bedeutet haben, dachte ich das du sie immer bei dir tragen kannst. Das Herz steht für deinen Bruder, der Boxhandschuhe für Carlos, auch wenn du jetzt immer noch kein Boxprofi bist, die Hände stehe für Cas und eure Freundschaft, der kleine Engel für Lucy und ihr Baby und der Engelsflügel für mich.

Damit du sie alle und mich niemals vergisst.

In liebe Lamar

Das Armband war wunderschön, ich hatte Tränen in den Augen und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste warum er den Flügel für sich gewählt hatte, denn ich erinnerte mich daran was er gesagt hatte als er mir seine Tattoos erklärt hatte. Er hatte gesagt das für ihn die Flügel als Rettung stehen, für Freiheit und zu den Menschen zurück zukehren die man liebt. Aber es war so viel passiert, ich war nicht mehr die selbe, was sollte ich nun tun ? Aber eigentlich hatte ich mich ja schon entschieden aber würde mein Herz und sein Herz das verkraften ?

~

Hey meine süßen,

Das wird leider schon das letzte Kapitel sein für heute, die Entscheidung von Cherry gibt es leider erst morgen. Muss es ja ein bisschen spannend machen🙊 und ich will unbedingt eure persönliche Meinung wissen. Wenn ihr Cherry werd, was würdet ihr tuen ? Wie würdet ihr euch entscheiden ?
Aber ihr könnt gerne mal bei meiner neuen Geschichte „WHO ARE YOU ?" vorbei schauen. Das erste Kapitel ist jetzt online gegangen.❤️

Eure Jo❤️

Cherry BombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt