Kapitel 2

364 11 3
                                    

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und meine Hände zittern. Gleich sind wir da. Mom wirkt wie die Ruhe selbst und hat die ganze Zeit ein Lächeln auf dem Gesicht, was ich bei meiner strengen und nie zufriedenstellenden Mutter ein wenig seltsam finde.

Naja, sie hat ja jetzt ihr Ziel erreicht. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe die Schauspielerei und will es auch, aber ich habe auch keine andere Wahl gehabt, selbst, wenn ich es nicht gewollt hätte. "Alaina. Du musst lächeln." Ihre Stimme klingt so kalt und distanziert wie immer.

Ich setze ein leichtes Lächeln auf und Mom nickt kurz. "Vergeig das nicht, Alaina. Das ist deine einmalige Chance. Und wir Beide wissen, dass du es kannst."

Ich will gar nicht wissen, wie wütend Mom sein würde, wenn ich das hier verspiele. Meine Angst wächst noch mehr und ich spüre den Druck mehr als deutlich.

Schließlich hält Mom am El Matador Beach, wo die erste Szene gedreht werden soll. Meine Hände zittern noch mehr und meine Versuche, mich irgendwie zu beruhigen, sind nicht wirklich erfolgreich.

Doch durch Mom bin ich mittlerweile Meisterin darin, meine Gefühle zu verstecken. Das ist das Erste gewesen, was sie mir beigebracht hat. Zusammen mit dem Ziel, immer ganz oben zu stehen. Das ist nie das gewesen, was ich will aber ich widerspreche Mom nicht.

Sie steigt aus, kommt zu mir und nickt mir zu. Eine stumme Aufforderung, endlich zu gehen. Ich versuche, ruhig zu bleiben und gehe zu dem Eingang des Sets. Dort steht ein muskulöser Typ mit Sonnenbrille und Anzug. "Ja?"

Seine Stimme ist tief und ziemlich angsteinflößend, doch ich bleibe ruhig, obwohl ich innerlich zittere. Mom kommt zu mir, bleibt aber mit ein wenig Abstand hinter mir stehen. "Mein Name ist Alaina Brown. Ich bin als Schauspielerin für den Film engagiert worden."

Zu meiner Überraschung klingt meine Stimme ganz fest. Der Typ spricht was in seinen Kommunikator und nickt mir dann zu. Gemeinsam mit Mom betrete ich das Gelände. "Geh gerade", zischt mir Mom zu und ich tue, was sie sagt.

Plötzlich kommt ein etwas älter wirkender Mann auf uns zu. Er hat graue Haare und ein breites Lächeln im Gesicht. Er ist mir sofort sympathisch. "Ach, hallo Alaina. Ich freue mich sehr, dass du da bist. Ich bin George Byrne, der Regisseur des Films."

Er reicht mir die Hand, die ich annehme. "Hallo, ich bin Alaina Brown. Die Freude ist ganz meinerseits." Ich lächele.

Im nächsten Moment räuspert sich Mom hinter mir und ich stöhne innerlich. Doch sagen würde ich niemals etwas. "Das ist meine Mutter Linda Brown." Mom lächelt ihr typisches Lächeln, wenn sie in der Öffentlichkeit ist. Ansonsten sieht man sie fast nie lachen.

Der Regisseur nickt ihr freundlich zu. Dann wendet er sich wieder an mich. "Wenn du möchtest, zeige ich dir gleich das Set hier. Und ich stelle dich auch noch deinem Schauspielpartner vor. Text hast du dabei?"

Mein Schauspielpartner! Den habe ich komplett vergessen. Na super. Das kann ja was werden. "Natürlich. Ist in meinem Koffer. Aber den muss ich noch ho-" George unterbricht mich sofort. "Am Besten geht deine Mutter mit dem Mann, der vorne am Eingang steht, zum Auto. Er bringt dir dann deinen Koffer."

Mom wirkt nicht sonderlich begeistert, dass sie jetzt weggeschickt wird, doch natürlich möchte sie keinen schlechten Eindruck machen und lächelt breit. Das ist typisch meine Mutter. Sie würde es sich niemals bei angesehenen Leuten verscherzen. Sie takelt auf ihren hohen Schuhen davon und ich wende mich wieder an George.

"Noch zu meinem Partner. Macht er das schon länger?" George lacht und ich muss automatisch ebenfalls lächeln. Sein Lachen ist wirklich ansteckend. "Ja, Cameron ist schon sehr lange im Showgeschäft. Um genau zu sein seit fast 11 Jahren."

Oha. Das ist verdammt lange. Und er heißt Cameron? Irgendwas sagt mir dieser Name, doch mir will nicht einfallen, woher ich ihn kenne. "Komm mit." Ich folge George durch die vielen Menschen.

"Und wie alt ist er?", versuche ich noch ein bisschen mehr über ihn herauszufinden. Wäre ja schön peinlich, wenn ich nichts von ihm wüsste. "19. Na komm. Wir gehen ans Set. Dort kannst du ihn dann kennenlernen."

Verbesserungsvorschläge könnt ihr mir gerne schreiben❤️

Forever Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt