Kapitel 27

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"Du siehst wunderschön aus", ertönt seine leise Stimme neben mir und ich versuche, so echt wie möglich zu lächeln.

Tatsächlich bin ich, seit wir mit dem Dreh angefangen haben, unheimlich nervös und es fällt mir schwer, mich an meinen Text zu erinnern.

"Danke", antwortet ich und versuche, das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Hoffentlich geht das hier gut.

In diesem Moment greift Cam nach meiner Hand und ein Kribbeln entsteht sofort auf meiner Haut. Verzweifelt versuche ich, mich zu beruhigen. Das hier läuft gerade in die komplett falsche Richtung.

Ich atme leise durch, bevor ich mich zu ihm umdrehe. Seine braunen Augen schauen direkt in meine und alles kribbelt. Der Wunsch, mich in ihnen zu verlieren und alles um mich herum zu vergessen, ist überwältigend, doch gleichzeitig weiß ich, dass es falsch wäre.

Ich bemerke, dass er sich mir nährt und irgendwo im Hinterkopf realisiere ich, was jetzt kommt, doch ich bin zu sehr in diesen Gefühlen versunken. Tatsächlich bemerke ich nur am Rande, dass mein Herz noch schneller schlägt und mein Atem ebenfalls beschleunigt ist.

Und dann schließe ich einfach meine Augen und seine Lippen berühren ganz leicht meine.

Das ist der Moment, in dem sich eine unglaubliche Wärme in mir breit macht und ich alles um mich herum vergesse. Auch, dass wir hier am Set sind und dieser Kuss für die Kamera ist. Das es mein erster Kuss ist.

Sofort erwidere ich ihn stürmisch, lege eine Hand in Cam's Nacken und ziehe ihn näher zu mir. Seine Arme legen sich um mich und ich halte mich an einem seiner Arme fest.

Meine Haut brennt und kribbelt, mein Herz schlägt schneller als jemals zuvor in meinem Leben, doch vorallem ist da dieses Gefühl. Dieses Gefühl, welches ich schon einmal zuvor gespürt habe. Doch jetzt ist es überwältigt und es ist einfach nur wunderschön.

Ich lasse mich komplett fallen, vergesse alles um mich herum und küsse ihn einfach nur noch. Nichts scheint mehr eine Rolle zu spielen, es ist, als würde alles still stehen. Als gäbe es nur noch uns.

Seine Hände umfassen meine Hüfte fester und er drückt mich noch stärker an sich. Ich habe keine Ahnung, was mit mir los ist, doch es fühlt sich an, als würde jeder Zentimeter von mir in Flammen stehen.

Ich nehme nichts mehr um mich herum wahr, sehe nicht die ganzen Kameras, die auf uns gerichtet sind und höre nicht, dass George "Cut!" ruft.

Das unbekannte Gefühl in mir wird immer stärker und ich weiß nicht mehr, wohin damit. Es füllt mich komplett aus und ich habe das Gefühl, als könnte nichts auf der Welt mich glücklicher machen.

Schließlich löse ich mich atemlos von Cam und sehe immer noch direkt in seine funkelnden Augen. Sein Atem geht schnell und er wirkt erschöpft, doch das sanfte Lächeln auf seinen Lippen lässt die Wärme in mir noch stärker werden.

Allerdings realisiere ich so langsam, was hier gerade passiert ist. Und das ist dann auch der Moment, in dem die Wärme in mir der Panik und dem Schock weicht.

Was zur Hölle habe ich gerade getan? Wie konnte das passieren? Und warum hatte ich das Gefühl, nicht aufhören zu können? Was tut er mit mir?

Cam scheint zu bemerken, dass etwas nicht stimmt, denn sein Gesicht wird besorgt und ich habe das Gefühl, so etwas wie Reue in seinen Augen zu sehen.

In diesem Moment steigen mir Tränen in die Augen. Ich weiß, was das bedeutet. Er braucht es nicht zu sagen. Er bereut, was da gerade passiert ist. Dass wir Beide uns einfach dem Moment hingegeben und alles vergessen haben.

Und ich weiß, dass ich es auch tun sollte. Es bereuen. Doch ich tue es nicht und der Schock in mir wird immer größer. Was jetzt?

Es ist, als wäre ich nicht in der Lage, mich zu bewegen, obwohl ich einfach nur hier weg will. Aber alles, was ich tun kann, ist, in diese wunderschönen braunen Augen zu schauen, die mich anfunkeln.

"Alaina, ich..." Und diese Worte sorgen dafür, dass ich mich wieder bewegen kann. Ohne auf die Rufe hinter mir zu achten, renne ich los, weg von all dem und dem Jungen, der mein komplettes Leben und meine ganze Gefühlswelt durcheinander gebracht und auf den Kopf gestellt hat.

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