Forever

Kapitel 23

Als ich am nächsten Morgen wach werde, bin ich mehr als erschöpft. War vielleicht doch keine so gute Idee, mitten in der Nacht zu einem Strand zu laufen und dann nur drei Stunden zu schlafen.

Verschlafen gähne ich und setze mich auf. Ein kleines Lächeln schleicht sich bei der Erinnerungen an die Nacht zuvor auf meine Lippen. Gott, ich mutiere gerade echt zu einer verliebten Teenagerin. Nicht, dass ich mich verliebt hätte.

Ich schüttele den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und greife nach meinem Handy. Ein Blick auf die Uhr sorgt für einen halben Herzstillstand. Scheiße, ich bin viel zu spät! Frühstück kann ich wohl vergessen, da wir in 15 Minuten abgeholt werden, um zum Set zu fahren.

Hektisch renne ich durchs Zimmer, suche mir Klamotten zusammen und versuche, dass zu retten, was noch zu retten ist.

Schließlich stehe ich in den Klamotten von gestern Abend, einem Pferdeschwanz und ein bisschen Schminke im Gesicht vorm Spiegel und bereite mich mental schon mal auf den Vortrag von Mom vor.

Aber hey, wir müssen uns eh für den Dreh umziehen und werden hübsch gemacht, also was solls? Ich nehme mir noch Handy und Geldbeutel und stürme dann aus dem Raum.

Allerdings komme ich nicht wirklich weit, da ich im nächsten Moment auch schon in jemanden reinrenne und mit einem überraschten Schrei auf dem Boden lande. Also heute ist wirklich nicht mein Tag.

Mit einem genervten Seufzer sehe ich auf. Mir gegenüber sitzt ein jüngeres Mädchen. Sie hat lockige, schwarze Haare und ein hübsches Gesicht. Ihre braunen Augen sehen mich irritiert und überrascht an. Vielleicht wäre eine Entschuldigung mal angebracht, da ich sie umgerannt habe.

Ich öffne den Mund und will gerade etwas sagen, als sie auch schon anfängt zu lachen. Auch ich muss grinsen. Irgendwie ist das hier schon eine ziemlich komische Situation. Wir sitzen wie die zwei größten Volldeppen in einem unheimlich edlen und teuren Hotel auf dem Boden und starren uns an.

Schließlich beruhigt sie sich und lächelt mich freundlich an. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir ja immer noch am Boden sitzen und vielleicht so langsam mal aufstehen sollten. Wirklich toll gemacht, Alaina.

Ein wenig rot stehe ich auf und reiche ihr die Hand, die sie mit einem Lächeln annimmt. "Tut mir wirklich leid. Das war keine Absicht", entschuldige mich, als sie steht, doch das Mädchen winkt sofort ab. "Kein Problem. Ist ja nichts passiert." Ich lächele sie an. Sie scheint es mir zum Glück nicht übel zu nehmen, dass ich sie umgerannt habe.

In diesem Moment klingelt mein Handy und ich werfe einen Blick darauf. 'Wo bist du? Wir warten auf dich. LG Megan.'

Oh shit. Wie konnte ich das schon wieder vergessen? Innerlich verfluche ich meine Dummheit gerade wirklich. "Na dann, tut mir echt leid. Aber ich muss jetzt los. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder."

Das Mädchen nickt und lächelt mich an. Ich hebe noch einmal die Hand zum Abschied und laufe dann an ihr vorbei, die edle Treppe hinunter und aus dem Hotel. Draußen wartet bereits der Wagen und schnell steige ich ein.

James und Megan begrüßen mich mit einer Umarmung, während Abigail mich ignoriert und Cam mir eines seiner Lächeln zuwirft, welches mein Herz wieder schneller schlagen lässt. Und zusätzlich ist da noch etwas anderes. Ein neues Gefühl in meinem Bauch und Herzen.

Ich weiß nicht einmal im Geringsten, was mit mir im Moment los ist. Ich weiß nicht, warum ich auf ihn so seltsam reagiere. Ich meine, als ich ihn kennengelernt habe, habe ich ihn überhaupt nicht gemocht und jetzt macht mich einer seiner Blicke nervös und ich schaffe es nicht, mich von ihm fernzuhalten.

Ich habe nicht einmal eine Ahnung, seit wann das so ist. Aber das ich diese neuen Gefühle nicht wirklich zuordnen kann, macht mir Angst. Es ist nichts schlechtes, ganz im Gegenteil. Es fühlt sich wirklich gut und schön an.

Aber ich kenne es nicht und das Unbekannte macht mir wirklich Angst. Vorallem, da ich das Gefühl habe, dass dieses neue, schöne Gefühl viel verändern und vielleicht mein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.