"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber es ist nichts mehr da." Ausnahmsweise einmal sieht Alucard ziemlich enttäuscht aus. Aber wenigstens bin ich satt geworden. "Na wenigstens ist das gute, dass du als Halb Mensch auch so halb dein eigenes Blut produzieren kannst..." brummt der schwarzhaarige plötzlich und sieht ein wenig genervt und mit einer Hand unter seinem Kinn auf die Seite. Ich zucke nur mit den Schultern. "Trotzdem brauche ich Blut in regelmäßigen Abständen. Aber zumindest bin ich auch eine wandelnde Heizung." Gut. Der Nachteil ist, dass es mich auch leichter friert. Aber was solls. Ich habe nicht einmal eine Ahnung, wie er auf DAS Thema gekommen ist.
"Hm?" brummt er und sieht mich an, ehe ich schon zwei Hände um meine Hüften spüre und im nächsten moment zu Alucard gezogen werde. Groß etwas dagegen zu machen ist so gut wie nutzlos. Ich sitze auf seinem Schoß und er legt mir seinen Kopf auf meine rechte Schulter. Kurz werde ich an ihn gedrückt und seufze. "Wie war das von wegen 'Kein Kuscheln'?" frage ich und sehe ihn aus dem Augenwinkel an. "Das war vor sieben Jahren." murrt er und schließt seine Augen. "Schlaf mir hier nicht ein! Unterstehe dich!"
Doch Alucard's Mundwinkel gehen nach oben und seine Augen öffnen sich leicht. "Und was wenn doch? Was willst du dann dagegen tun?" Eigentlich... "Ich könnte nur verschwinden. Etwas dagegen tun kann ich nicht." erwiedere ich wahrheitsgetreu und er brummt zustimmend. "Ausserdem musst du eh deine Füße still halten. Wieso also nicht ein wenig entspannen?" fragt er und verdrehe meine Augen. "Ich habe keine Decke. Und kein Kissen." murre ich und ich kann die vibrationen seines Lachens an meinem Rücken und an meiner Schulter spüren. "Das ist gleich gemacht, Prinzessin." entgegnet er, beugt sich nach vorn und lässt mich kurz los. Die Chance zu fliehen sehe ich nicht.
Plötzlich breitet er seinen Mantel über mich aus und ein schelmisches grinsen zeigt sich auf seinem Gesicht. "Immer noch zu kalt?" Kann ich jetzt noch meckern? Nein... Verdammt. "Du willst also, dass ich auf dir entspanne?" frage ich und er lässt diese unbeantwortet. Ich ziehe meine Beine an, drehe mich etwas seitwärts und ziehe den Mantel etwas höher, sodass dieser mir bis zu meinem Hals geht. "Dann halt still. Und wehe ich spüre deine Finger an Orten, wo sie nicht hingehören!" knurre ich warnend, ehe ich mich ein wenig einrolle und meinen Kopf an seine Brust lege.
"Keine Sorge... das wird nicht passieren." erwiedert er und ich kann in seiner Stimme die Ernsthaftigkeit wahrnehmen, mit der er diesen Satz ausspricht. "Gut..." murmle ich und schließe meine Augen. "Weck mich in spätestens einer halben stunde." schaffe ich ihm an und entspanne mich langsam. Und kurz muss ich lächeln. Er riecht wieder wie er selbst... "Besser..." murmle ich leise und spüre, wie Alucard seine Hände auf mich legt. Aber eher unterstützend, sodass ich nicht runterfallen kann. Ich fühle mich wie ein Baby und wahrscheinlich sieht es auch so aus! Aber das ist mir egal. Solange die anderen die jetzt hier rein kommen die Klappe halten.
"Aufwachen, Prinzessin. Ich habe dich sogar eine länger schlafen lassen als ausgemacht." Die Stimme an meinem Ohr, der warme Atem und ein intensiver Geruch nach Parfum weckt mich, wobei das Parfum in meiner Nase beisst. Ich runzle die Stirn und reibe mir meine Augen. "Ich hab doch gesagt, dass das Parfum weg soll..." murmle ich noch im halbschlaf und wieder spüre ich die Vibrationen seines lachens. "Es ist nicht meines." erwiedert Alucard und ich mache meine Augen auf. Pip hat sein Gesicht nah an meines gebracht und ich sehe ihn nur stumm und mit weit aufgerissenen Augen an.
Keiner von uns dreien sagt etwas. Pip und ich starren uns nur an, während ich unter dem Mantel suchend nach etwas greife, dass mir halt gibt. Das es Alucard's Hand ist und ich diese in meine nehme, ist mir dahingehend sowas von egal. Langsam schließe ich meine Hand um seine und mein Griff wird immer fester. "Ich glaube, dass anstarren reicht jetzt ersteinmal." knurrt Alucard plötzlich und reisst sowohl mich, als auch Pip aus der Starre. Der langhaarige richtet sich räuspernd auf, während ich meinen Griff langsam wieder lockere und sich auch mein Körper ein wenig entspannt.
"Tut mir leid. Ich... wusste nur nicht, dass du auch so friedlich aussehen kannst. Und dass ihr zwei wieder so dicke seit." meint Pip und tritt noch einmal einen Schritt nach hinten. Ich runzle verwirrt die Stirn. Dicke? Ich und Alucard? Gerade will ich etwas erwiedern, als mir meine Position in dieser Situation klar wird. "Füreinander bestimmte, kann man nicht trennen." erwiedert Alucard grinsend und ich brauche einen moment, ehe ich meine Augen schließe. "Wenn du damit meinst, dass meine Faust für deinen Magen bestimmt ist, könnten wir uns gern darauf einigen." entgegne ich ruhig und öffne langsam wieder meine Augen.
Pip schnaubt schon fast amüsiert. "Als wärst du nie weg gewesen." Ein lächeln entkommt ihm und ich erwiedere das lächeln. "Keine Sorge. Mich wirst du nicht so schnell wieder los!" Alucard verstärkt kurz seinen Griff um meine Hand, ehe er wieder los lässt. Ich seufze und drehe meinen Kopf, ehe ich ihn ansehe. "Ja, du auch nicht." brumme ich und verdrehe die Augen, ehe ich wieder zu Pip sehe. "Alsoooo... wieso bist du überhaupt hier?" frage ich und ignoriere den Fakt gekonnt, dass ich immer noch ein wenig eingerollt auf Alucard's Schoß sitze. Wie vom Blitz getroffen, zuckt er zusammen und sein Ausdruck verändert sich.
"Stimmt ja!" ruft er und ich kann Aufregung in seiner Stimme hören. Misstrauisch sehe ich ihn schief an und Pip deutet auf die Tür. "Irgendwas stimmt mit Seras nicht!" Kurz ist mein Hirn tot, ehe ich mich aufrappele und Alucard's Hand los lasse. Sofort springe ich von seinem Schoß. "Was ist passiert?" frage ich und Pip wird immer aufgeregter, seit er wieder an das eigentliche Thema erinnert wurde. "I-Ich weiß es nicht! Sieh es dir selbst an!" Ich streiche mir meine Haare aus dem Gesicht und nicke. "In Ordnung. Gefahr, dass ich gebissen werde?" Pip schluckt und nickt. "Gut möglich."
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Vampirpest 2
FanfictionNachdem es Alexandra irgendwie geschafft hat, wieder aus Japan zurückzukehren, stellt sich ihr ein neues Problem in den Weg. Der Virus. Zwar hat sie ungefähr sechs Jahre lang theoretische Forschungen anstellen können, aber mit einer infizierten Freu...