"Großartig! Wunderbar! Das ist... Perfekt! Wie viel kannst du in wie viel Zeit produzieren?" Das sind die ersten Worte von Lady Integra, die sogar von ihrem Stuhl aufgesprungen, als sie die Nachricht von Alucard bekommen hat. "Ich brauche das Blut von Alucard, mehr Kakerlaken und mehr Immunglobuline. Und wenn es eine Massenherstellung werden soll, dann auch ein Rührgerät mit größerem Fassungsvolumen. Die gesamte Produktion würde einen Tag in Anspruch nehmen." sage ich und spüre, wie die Anspannung meinen Körper verlässt. Die Luft hörbar ausstoßend, gehe ich in die Hocke und schließe meine Augen. "Prinzessin? Alles in Ordnung? Was ist los?"
Beruhigend lächelnd sehe ich zu Alucard hoch. "Alles gut... nur fertig wie sau und glücklich, dass es wirkt. Das gute ist, dass es direkt in die Gedächtnisszellen übergeht. Das heißt, dass man dagegen Immun sein sollte. Zumindest für einen bestimmten Zeitraum. Das müssen wir noch beobachten. Und man kann es als Impfstoff geben, wenn die Tests für die Verträglichkeit vorüber sind. Aber das..." Ich stehe langsam wieder auf und neige meinen Kopf in Richtung Lady Integra. "Das ist dann hoffentlich nicht mehr meine Aufgabe." Die blondhaarige nickt. "Du hast genug getan. Ich werde Proben abfüllen und sie an Institute aus aller Welt schicken, sodass diese den Stoff synthetisieren können."
Ein gähnen entkommt mir und ich lehne mich gegen Alucard. "Hast du das gegessen und getrunken, was ich dir gebracht habe?" fragt der schwarzhaarige und ich nicke. "War perfekt. Danke." erwiedere ich und ich höre ein Räuspern von Walter. "Dürfte ich erfahren, was meine alten Augen hier erblicken?" fragt dieser und ich schlucke. Ouh Shit... Während ich nach den passenden Worten ringe, grinst Alucard einfach nur. "Sie gehört zu mir und ich zu ihr. Sie ist meine Frau." Ich erstarre. Genau wie Walter und Lady Integra. Erschrocken sehe ich zu ihm hoch.
"Alucard! Wir sind nicht verheiratet!" rufe ich und kann es nicht glauben, dass er das VOR meinem Ziehvater und der Frau einfach so ausspricht, die schon fast so etwas wie meine Mutter ist. Doch die roten Augen des Urvampir's blitzen auf. "Warte nur ab, du wirst schon seh-" Ein Faden unterbricht seine kleine Rede und trennt ihm mir nichts dir nichts den Arm ab, mit dem er mich fest hält. "Wage es, meiner kleinen Tochter auch nur irgendetwas anzutun und ich verspreche dir, dass der nächste Kampf nicht mit-, sondern gegeneinander sein wird." Walter's Stimme ist nicht bedrohlich. Er legt die Fakten auf den Tisch.
Mit einem lachen nimmt er seinen Arm, packt ihn wieder an die eigentliche Stelle und schon ist er wieder angewachsen. "Alexandra hat mir das versprechen abgerungen, nur dich als einzigen Mann ausser mir an sich heran zu lassen. Das sollte doch wohl alles sagen, oder?" erwiedert er und richtet sich noch einmal auf. Eine Spannung ist hier drinn zu fühlen, die ich noch nie gespürt habe. Dick. Geladen. Jederzeit entladungsbereit. Kurzerhand stelle ich mich zwischen die beiden. "Bitte nicht jetzt und bitte nicht hier. Ich will das Mittel herstellen, dann schlafen, dann etwas essen und dann mal wieder an die frische Luft!"
Ich hebe meinen Kopf und sehe erst Walter und dann Alucard an. "Bis auf den Ausflug vorhin wegen dem Ghul war ich seit eineinhalb Wochen nicht mehr an der frischen Luft. Geschweige denn in anderen Zimmern als meinem, dem Labor und dem Theoriezimmer. Und vielleicht einmal die Küche!" Ich blinzle und nicke leicht. "Und das Klo, wenn wir schon genau sind." Ich seufze und verschränke die Arme. "Also wenn ihr euer Machtspielchen entweder dann machen könnt, wenn ich nicht da bin oder ihr euch darauf einigen könnt, dass ich mein eigenes Leben mit meinen eigenen Regeln führe, wäre ich euch sehr dankbar."
Zwar verschwindet die Anspannung nicht wirklich, aber beide Parteien geben mir mit eine nicken bescheid, dass sie damit einverstanden sind. Aber ich fürchte, dass sie das Machtspielchen irgendwann anders machen werden. "Danke. Ich werde mit allem was ich da habe, noch einiges zusammenbrauen. Alucard? Ich brauch dein Blut. Paps?" Ich sehe zu ihm. "Ich bin wieder da..." Er fängt an zu lächeln und nickt, ehe Lady Integra mich schon mit einer Handbewegung wegschickt. Ich neige noch einmal meinen Kopf und gehe mit Alucard aus dem Büro, ehe wir wieder in Richtung Labor gehen.
"Hast du etwas gegen mich als Ehemann?" fragt er plötzlich und ich sehe ihn mit gerunzelter Stirn an. "Wieso?" Der schwarzhaarige sieht nachdenklich zu mir hinunter. "Weil du jedesmal, wenn ich dieses Thema anspreche, du sofort etwas dagegen aussprichst. Nur weil wir noch nicht verheiratet sind bedeutet das nicht, dass ich nicht dein Mann bin, oder?" Etwas verblüfft sehe ich zu ihm hoch und frage mich ernsthaft, seit wann der Kerl so extrem tiefgehende Gefühle entwickelt hat. Oder hatte er sie schon und zeigt sie erst jetzt? Ich brauche die wegstrecke bis zum Labor, ehe ich eine kurz zusammengebastelte Erklärung habe.
"Im moment bist du mein fester Freund. Dann würdest du zum 'zukünftigen Ehemann' aufsteigen, wenn man verlobt ist. Und erst nachdem man wirklich geheiratet hat, ist dass der Ehemann. Erst dann ist alles in Sack und Tüten und dann wärst du erst mein 'Mann'. Wenn wir jetzt rein vom normalen Prozedere ausgehen." sage ich und lasse ihn draussen warten, ehe ich mir von drinnen alles hole, was ich brauche und wieder zu ihm rausgehe. Unser entgültiges Ziel ist der Theorieraum, in dem sich Alucard an den Tisch setzt und mir seinen Arm gibt, sodass ich sein Blut abzapfen kann.
"Und das muss so sein? Ich meine... ich kenne das alte Prozedere. Hat sich da nichts geändert?" Ich schüttle lächelnd den Kopf. "Und wenn ich ehrlich bin, würde ich auch gern diese Prozedur durchleben, wenn ich irgendwann einmal heiraten sollte. Wenn ich schon recht... Alternativbezogen bin, hätte ich gerne eines in meinem Leben, dass nach einer glatten Linie läuft." Oder ist das zu viel verlangt? Ich weiß es nicht. Während Alucard das Blut abgezapft wird, schreibe ich das gesamte Endergebniss auf die Tafeln, die nun wieder frei sind. Das vorherige habe ich ja auf den Laptop übertragen. Hoffentlich. Ansonsten ist es auch egal. Glaube ich.
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Vampirpest 2
FanfictionNachdem es Alexandra irgendwie geschafft hat, wieder aus Japan zurückzukehren, stellt sich ihr ein neues Problem in den Weg. Der Virus. Zwar hat sie ungefähr sechs Jahre lang theoretische Forschungen anstellen können, aber mit einer infizierten Freu...