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Was soll ich sagen? Ich schlafe geschlagene zwei Tage durch. Wache zwischendurch nur kurz auf, um etwas zu trinken und auf die Toilette zu gehen. Und vielleicht etwas zu essen, von dem mir Alucard aber immer etwas bringt, wenn ich gerade wieder im Land der Träume bin. Meine Sorgen und Ängste sind abgefallen. Wenn etwas dramatisches wäre, hätten sie mich geweckt und ich habe auch von Alucard keine innerliche Backpfeife bekommen, damit ich aufwache. Stattdessen wache ich nach zwei Tagen auf und fühle mich wie frisch geboren! Zwar bin ich noch müde, aber nicht so müde, als dass ich wieder schlafen könnte.

Ich gähne und strecke mich, ehe ich auf den Wecker sehe. 14:38 Uhr. Bevor ich Alucard bescheid gebe, dass ich richtig wach bin, gehe ich ersteinmal duschen. DAS brauche ich jetzt. Und dann muss ich noch das Bett neu beziehen. Und Wäsche waschen! Ach, meine liebe. Was meinst du, was ich schon alles erledigt habe? Ich rutsche unter der Dusche fast vor Schreck aus, als ich Alucard's Stimme in meinem Kopf höre! Ich hole tief Luft und stoße diese unter dem Strahl des Wassers wieder aus. Das nächste mal fliege ich hier in der Dusche auf die Schnauze!

Duschen? Ich bin gleich bei dir! Ich muss auch noch! Meinen Kopf lasse ich hängen und zähle innerlich bis drei. Wobei ich schon ein tiefes einatmen bei zwei hören kann. "Mach schon mal Platz. Ich muss noch die Kleidung ausziehen." brummt er und ich schüttle nur den Kopf, stelle mich aber schon einmal auf die Seite. Das Wasser ist wunderbar warm und ich verschränke meine Arme vor meiner nackten Brust. Die Abtrennung wird aufgeschoben und die kältere Luft von draussen verwirbelt sich mit der warmen der Duschkabine. Ein kurzer Schauer läuft mir über den Rücken, aber dank Alucard's Anwesenheit habe ich ein lächeln auf den Lippen.

Er schiebt hinter sich die Duschkabine wieder zu und stellt sich vor mich, ehe er eine Hand meine Kinnlinie nachfahren lässt. "Guten morgen, meine Königin." flüstert er leise, aber gerade noch laut genug, um das prasseln des Wassers zu übertönen. "Guten morgen, mein König." erwiedere ich und lege eine Hand auf seine. Die roten Augen blitzen auf und er beugt sich zu mir hinunter, um seine Lippen auf meine zu pressen. Zwischen zwei küssen sieht er mich einen moment lang an. "Daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Das Königspaar der Vampire." raunt er und verschließt meine Lippen wieder.

Diesmal bin ich es, die sich löst. "Das ist etwas zu hoch für mich. Ich bin weder eine adlige, noch habe ich irgendetwas gemacht, was das verdient hätte. Und nein!" Ich hebe meinen Finger und sehe ihn ernst an. "Das Gegenmittel zählt nicht. Das hätte jeder Wissenschaftler erfinden wollen. Nicht nur ich. War nur zufall, dass ich das als erstes geschafft habe." Alucard schnaubt amüsiert und richtet sich auf, ehe er sich ein wenig abduscht. Seine nassen Haare glänzen und fallen ihm glatt an seinem Kopf herunter, beziehungsweise kleben an besagtem. Verdammt sexy, dieser Mann...

Alucard grinst. "Danke." Seine Augen wandern einmal runter und wieder zu meinen Augen. "Das Kompliment kann ich nur zurück geben." Ich weiß nicht, ob ich wütend sein soll, oder grinsen soll. Ich entscheide mich für ein schnauben. "MEINE Gedanken, mein lieber." erwiedere ich nur, stelle mich aber neben ihn. "Und jetzt ruck ein Stück. Ich will auch was von dem Wasser." Während wir duschen, erzählt mir Alucard das, was in den zwei Tagen vorgefallen ist. Seras ist zwar wieder wach, aber noch ziemlich schwach. Pip liegt noch immer bewusstlos in der Zelle, aber er zeigt keinerlei Anzeichen, dass das Virus sich vermehrt hätte.

"Also darf ich noch eine Blutprobe von Pip nehmen und mir das ansehen." brumme ich ein wenig missmutig. Hatte ich doch irgendwie gehofft, dem Labor ersteinmal zu entfliehen! Nach dem abduschen der Seife, steigen wir aus der Kabine und trocknen uns ab. "Aber das ist wenigstens entspannt, oder?" fragt Alucard und ich wackle unsicher mit dem Kopf. "An sich ja, aber ich muss daran denken, dass das Mittel vielleicht für Menschen nicht wirksam ist! Und dann beginnt der ganze Stress von vorn." erwiedere ich und der schwarzhaarige nickt. "Bin gleich wieder da. Ich hole mir nur schnell frische Kleidung." Und schon ist er im Schatten verschwunden.

Ich ziehe mich derweilen an, putze mir die Zähne und kämme mir meine Haare. Dann räume ich ein wenig auf und setze mich auf die Couch. Alucard tritt neben dem Bett aus dem Schatten und setzt sich einfach auf meine Oberschenkel, sodass mein Oberkörper zwischen seinen Beinen ist und seine roten Augen von oben herab blicken. "Irgendwie erinnert mich das an etwas..." Er fängt an zu grinsen. "Ich weiß nur nicht, was...!" Ich erwiedere das grinsen und sehe zu ihm hoch, während meine Hände langsam über seine Knie die Oberschenkel hochwandern. "Keine Ahnung..." flüstere ich nur.

Alucard entkommt ein animalisches knurren und seine Augen flammen auf. Ein Hunger ist zu erkennen, den nur ich sättigen kann. "Du musst noch ein wenig hungern, mein lieber. Erst muss das ganze mit dem Virus zumindest in dem Haus überstanden sein." erkläre ich und hebe meine Hände von seinem Oberschenkel. Ich kann sehen, dass sich eine deutliche Beule in seiner Hose geformt hat, aber Prioritäten müssen gesetzt werden. "Du lässt mich in so einem Zustand einfach hier sitzen?" fragt er etwas empört und ich lege meinen Kopf schief. "Das einzige mit dem ich dir helfen kann, ist das beissen. Aber dann musst du wieder Kleidung wechseln."

Gesagt, getan. Ich bin satt, Alucard ist einigermaßen zufrieden und wieder abgehauen, um sich die Hose zu wechseln. Irre, wenn ich es mir so recht überlege, aber ich habe mich daran gewöhnt. Nichts was hier im Hause Hellsing abläuft, ist normal. Etwas wiederwillig gehe ich in das Labor und packe das zusammen, was ich für die Blutabnahme und die Mikroskopische Kontrolle brauche. Ich schnaube schon fast amüsiert als ich mich umsehe und mir vorstelle, was ich in diesen zwei Wochen alles erlebt und durchgemacht habe. Und was ich vielleicht in Zukunft noch so alles durchmachen werde!

Vampirpest 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt