"Vollblutwissenschaftlerin, was?" murrt Alucard und ich zucke mit den Schultern. "Ganz oder gar nicht." erwiedere ich nur und er schüttelt den Kopf. "Du hast nicht einmal eine Matratze, wenn das Bett nicht da ist. Also worauf willst du schlafen?" Ich stocke und blinzele ein paar mal doof in der Gegend rum, ehe ich mit den Schultern zucke. "Vielleicht... ein paar Klamotten? Oder dem Tisch?" Der schwarzhaarige legt sich eine Hand auf sein Gesicht. "Was...?" brumme ich und er lässt die Hand wieder sinken, um mich anzusehen. "Du..." Er schüttelt seufzend den Kopf. "Ich bring dir meinen Sarg hier her. Ohne wiederrede."
Abwehrend hebe ich die Arme. "Das kannst du nicht! Wenn du schlafen willst, dann werde ich wahrscheinlich arbeiten! Und was ist, wenn ich schon schlafe?" Eine wegwerfende Handbewegung folgt. "Ich kann schnell ein- und fest durchschlafen. Und wenn es wirklich so sein sollte, dann leg ich mich halt auf dich drauf. Ich schlafe so oder so weniger als du." Ich schüttle den Kopf. "D-Das ist aber... nein!" Alucard verdreht die Augen. "Ich habe gesagt, ohne wiederrede. Also Punkt. Du gehst jetzt etwas essen und machst eine Pause. Derweilen richte ich dir hier ein kleines Nest ein, klar?" Und mit diesen Worten schnappt er sich meine handgelenke und zieht mich aus dem Zimmer.
"Hey! Alucard!" Aber egal wie oft ich seinen Namen rufe oder wie oft ich ihm sage, dass ich das nicht brauche... er hört nicht. Schlussendlich hat er mich bis vor die Küche geschleift und scheint Walter gedanklich bescheid gegeben zu haben. Denn kurze Zeit später ist er schon da und sieht mich besorgt an. "Ich habe gehört, dass du keine Pause gemacht hast und ich werde dir sofort etwas zum essen machen. Keine Wiederrede!" Ich verdrehe die Augen, bin aber insgeheim froh, dass Walter mir etwas macht.
Während Walter in der Küche herumwerkelt und ich nur das zischen und reiben mitsamt metallischem klirren höre, hat mich Alucard in das anliegende Speisezimmer gebracht. Dort presste er mich schon richtiggehend in einen Stuhl und überwacht jede meiner Bewegungen genauestens, sodass ich ihm ja nicht entkommen kann. Weder teleportieren, noch im Schatten verschwinden ist möglich. "Danke..." flüstere ich und Alucard niegt leicht seinen Kopf. "Obwohl du freiwillig mitkommen hättest sollen. Es war gefallen gegen gefallen." brummt er und ich sehe peinlich berührt auf den Tisch vor mich. Meine Hände in meinem Schoß gefaltet. "Ups..." bekomme ich raus und stille folgt.
"Lass es dir schmecken, meine liebe!" ruft Walter plötzlich und kommt mit einem voll beladenen Teller in den Raum gelaufen. Darauf zu sehen, ein großes Stück Fleisch mit Soße, Kartoffeln und ein kleiner Salat. "Seit wann habt ihr so große Teller?" frage ich mit wahrscheinlich genau so großen Augen. "Eigentlich immer. Aber du hast ja kaum hier gegessen, sondern immer nur auf deinen Missionen!" erwiedert Walter und verneigt sich. "Ich muss leider wieder zu Lady Integra. Aber wehe, du isst nicht auf! Alucard hat die Erlaubniss, dich sonst fest zu setzen. Und das wollen wir alle nicht, in Ordnung?" Man merkt, dass er besorgt ist.
Ich nicke. "In Ordnung, Paps. Erst aufessen und dann weiterarbeiten." erwiedere ich und Walter schüttelt den Kopf. "Essen, dann ein wenig Ruhe und DANN erst weiterarbeiten!" Sein Blick geht zu Alucard, dessen Mundwinkel immer weiter nach oben gegangen sind. "Und du stellst sicher, dass sie aufisst und sie mindestens eine halbe bis dreiviertelstunde ruht." Ohne ein Wort meines Protestes auch nur in Betracht zu ziehen ernst zu nehmen, macht er die Tür zu und ist verschwunden. Ich sehe von der nun geschlossenen Türe zu Alucard. "Da macht sich ja wirklich jemand sorgen um dich, Prinzessin." meint er amüsiert grinsend.
"Aber es geht um-" "Um Leben und Tod. Das ist klar. Aber was bringt eine unkonzentrierte Wissenschaftlerin?" Alucard hat mich unterbrochen und sieht mich aus seinen roten Augen an. Ich sehe schnaubend auf die Seite, verstehe die beiden Männer aber. Mit leicht wütender Miene fange ich an, das tote Tier auf meinem Teller noch einmal gedanklich zu töten und es mit Messer und Gabel zu zerlegen und zu essen. Mein Magen dankt es mir, in dem er mehr verlangt. Erst jetzt bekomme ich so richtig Hunger und ich bin mehr als froh, dass Alucard Walter organisieren konnte. Mehr als nur froh.
"Na geht doch." brummt Alucard und beobachtet mich beim essen. Unangenehm, dass kann ich sagen. Beim letzten Stück Fleisch lasse ich kurz meine Schultern hängen, ehe ich es auf die Gabel piekse und es dem schwarzhaarigen hinhalte. "Willst du auch?" frage ich mehr aus höflichkeit, als aus wirklichem Interesse. "Oho... die hungrige Prinzessin gibt dem einfachen Volk etwas ab? Wie großzügig." erwiedert er, lehnt sich aber nach vorn und schnappt sich das Fleisch. Seine Zähne schlittern am Metall der Gabel entlang und schon ist es in seinem Mund verschwunden. Während er kaut, zerschneide ich die Kartoffeln und tunke sie in die Soße.
"Willst du auch Kartoffeln?" frage ich ohne aufzusehen und merke, dass Alucard aufsteht und sich neben mich setzt. "Eigentlich bin ich kein Freund von gefüttert werden. Aber bei dir mache ich mal eine Ausnahme." meint er und ich drehe meinen Kopf zu ihm. Ein Blick reicht aus um sagen zu können, dass ich gerne wissen würde was zur hölle er in seinem Schädel hat und dass er es vollkommen ernst meint. Ich schüttle nur leicht den Kopf, steche aber eine der Kartoffeln auf die Gabel, tunke diese in die Soße und halte sie ihm entgegen, während ich meine andere Hand zu einer Schale forme, um mögliche Soßentropferei zu verhindern.
"Mach Ah." sage ich und ein belustigter Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht, ehe er sich nach vorn beugt. Ehe er die Kartoffel nehmen kann, tropft ein wenig soße auf meine Hand. Aber dafür habe ich sie ja da, nicht wahr? Während Alucard kaut, lecke ich mir selbst die Soße herunter und esse selbst ein Stück. Mir ist es egal, ob wir von der gleichen Gabel essen. Ich habe sein Blut getrunken und er meines. Also bitte. "Schmeckts?" frage ich und halte ihm wieder ein Stück hin. Grinsend nimmt er es entgegen. "Wunderbar, Prinzessin."
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Vampirpest 2
FanfictionNachdem es Alexandra irgendwie geschafft hat, wieder aus Japan zurückzukehren, stellt sich ihr ein neues Problem in den Weg. Der Virus. Zwar hat sie ungefähr sechs Jahre lang theoretische Forschungen anstellen können, aber mit einer infizierten Freu...