Das Rasseln. Dieses elende Rasseln! Ein knurren und eine bewegung. Und schon ist es wieder still. Langsam aber sicher machen sich schmerzen in meinem Unterleib breit. "Prinzessin? Wir müssen-" Ein gähnen unterbricht die kratzige Stimme Alucard's. "Aufstehen." beendet er seinen Satz und ich hebe meine Augenlider. Ich liege mit meinem halben Körper auf dem Urvampir und folge dann Alucard's Besipiel, indem ich gähne und ihn müde ansehe. "Eigentlich sollten unsere Körper keinen Schmerz auf lange Zeit haben, oder?" brumme ich und der schwarzhaarige zieht eine Augenbraue hoch. "M-Hm... aber wieso fragst du." Ich setze mich auf und halte nur meine Hand auf meinen Unterleib.
Alucard setzt sich ebenfalls auf und legt eine Hand auf meine, während die andere auf meiner Wange landet. "Tut mir leid. Was ich zu stürmisch? Brauchst du ein Schmerzmittel?" Ich lasse mich nach vorn an seine Brust fallen. "Ja zu beidem." murmle ich und er streicht mir sanft durch die Haare. "Aber zumindest erinnert es dich den heutigen Tag an mich, während du arbeitest." raunt er mir zu und ich schüttle den Kopf, kann aber ein Zucken der Mundwinkel nicht verhindern. "Also willst du wegen Schmerzen im Gedächtniss bleiben?" frage ich und lehne mich wieder zurück.
Seine Lippen landen auf meinen und als er sich löst, leichten seine roten Augen für einen moment. "Für solche Schmerzen bleibe ich dir gern im Gedächtniss." erwiedert er nur und ich seufze. Dann fällt mir ein, dass ich den Virus nun wirklich bearbeiten sollte! "Kannst du mir ein Schmerzmittel in mein Theoriezimmer bringen? Wenn ich gleich mit dem Virus anfange, wird das Labor eine isolierte Umgebung." Alucard sieht alles andere als begeistert aus, nickt aber. Ich hingegen strecke mich noch einmal und krabble dann über ihn. Und er bekommt einen bitterbösen Blick von mir, als er mir auf meinen Hintern schlägt!
Fast 'ausversehen' streiche ich mit meiner Hand über seinen Schritt und stehe dann auf. "Du... Jetzt kann ich nicht aufstehen!" ruft der schwarzhaarige und ich sehe ihn grinsend an. "Ohh... Armes Tuff-Tuff." sage ich und erstarre, ehe das ziehen in meinem Unterleib wieder weg ist. "Das nächste mal bin ICH oben. Dass das klar ist." knurre ich und ziehe mich unter den sehr wachsamen Augen Alucard's an. "Für neues bin ich immer offen." erwiedert er und ich strecke ihm die Zunge raus, ehe ich zur Tür gehe. "Wir sehen uns später. Und vergiss Seras nicht!" Und mit diesen Worten gehe ich aus dem Zimmer.
Es dauert mehrere Stunden, ehe ich es mit ein paar Unterbrechungen geschafft habe, das Labor einigermaßen zu isolieren und kontaminationsresistent zu gestalten. Ich musste ein paar Pausen machen. Erstens wegen den noch ungewohnen Schmerzen und auch wegen Walter, der sich sorgen und mir Frühstück gemacht hat. Wir haben viel darüber geredet, dass ich mich in den letzten Tagen viel zu sehr isoliert habe und dass so etwas nicht ginge. Ich konnte ihn nur von einer längeren Standpauke abhalten weil ich meinte, dass ich jetzt endlich mit dem Virus anfangen müsse! Aber ich fürchte, dass sich das Gespräch nur auf später verschiebt.
Ein gutes hat das Mischlingsdasein. Ich habe ja auch die kräfte des Vampires UND die Konstitution eines Menschen. Das heißt wenn ich infiziert werden sollte, dann habe ich eine 50%ige Chance, dass der Virus nicht ausbricht. Voll vermummt mit allem was es gibt, fange ich mit einer Reihe von Tests an, nach dem ich das Schmerzmittel bekommen habe. Und noch einen Kaffee. Zuerst wird der Virus auf Alucard's Blut losgelassen. Natürlich nur unter kontrollierten Bedingungen. Dann auf Walter's Blut, dass ich ihm abquatschen konnte. Sera's Blut habe ich auch noch einmal unter dem Mikroskop angesehen.
Ich weiß nun, auf was sich dieser Virus spezialisiert hat. Denn ein Virus braucht eine lebende Zelle, um sich zu vermehren. Und scheinbar hat Vampirblut die ein oder andere Zellform mehr, die bei einem Menschen einfach fehlt, weswegen dies bei jenen ohne Probleme abläuft. Der Virus ist dann einfach inaktiv. Alucard's Blut scheint sich gegen diesen Virus wehren zu können. Wenn auch nur schwach oder nur teilweise, was ich noch herausfinden muss. Deswegen muss ich Alucard's Blut zentrifugieren und abschöpfen, um bestimmte Zellteile zu bekommen und isolieren zu können. Das ist eine Arbeit, die viel Zeit, Konzentration und Präzesion erfordert. Aber das ist kein Problem.
Wenn ich einmal in einer Arbeit vertieft bin die mich persönlich mitreisst, dann würde ich es nicht einmal merken, wenn neben mir etwas explodieren würde. Mein Rücken tut mir von dem ganzen hinunterbeugen um in das Mikroskop zu sehen schon weh, aber ich mache weiter und schreibe alles auf. Die Konzentrationen der Mischverhältnisse. Die Testergebnisse und vor allem auch die genauen abläufe, damit diese reproduzierbar sind. Formeln. Schlussfolgerungen. Fragen. Antworten. Einfach alles, was ich sehe und mache, damit alles nachvollziehbar ist. Schlussendlich räume ich alles wieder weg, dusche mich in der labordusche und ziehe mich wieder normal an, ehe ich mit den Ergebnissen in den Raum nebenan gehe.
Dort lösche ich die gesamten Tafeln, dessen Inhalt ich vorher in den Laptop geschrieben habe und fange an, das andere zu übertragen und wieder stundenlang einfach nur in diesem Raum herumzugehen und zu -stehen, während ich meine Ergebnisse und die Schlüssigkeit noch einmal durchgehe und vor Augen halte. Passen die Ergebnisse zu den wahrscheinlichkeitsberechnungen meinerseits? Wie weit weichen sie ab? Sind sie überhaupt nah genug drann um sagen zu können, dass es ein Eindeutiges Ergebniss ist? Mein Hirn rast von Gedanke zu Gedanke. Von Formel zu Formel und von Ergebniss zu Ergebniss.
Ich sitze vor meinem Laptop und übertrage das gesammelte von heute in das Speichermedium dieser Zeit. Es sieht gut aus. Vielleicht habe ich es in ein paar Tagen! Mit der Ausrüstung und dem möglichen Mittel dürfte es mir ein leichtes sein, mein Wissen und mein Können umzusetzen. Walter hat mir zwischendurch etwas zu essen gebracht, dass ich aber nur so nebenbei gegessen habe. Mein Fokus liegt auf dem Bildschirm und den Zahlen und Buchstaben, die ich dort eintrage. Meine Aufmerksamkeit lag zu lange auf etwas, beziehungsweise jemand anderen und diese Zeit, die ich nicht unbedingt als verloren oder vergeudet bezeichnen würde, möchte ich jetzt reinholen.
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Vampirpest 2
FanfictionNachdem es Alexandra irgendwie geschafft hat, wieder aus Japan zurückzukehren, stellt sich ihr ein neues Problem in den Weg. Der Virus. Zwar hat sie ungefähr sechs Jahre lang theoretische Forschungen anstellen können, aber mit einer infizierten Freu...