•Kapitel 47.•

112 10 3
                                    

Zombey's PoV.

Endlich Freitag.. Es schellte. Seufzend packte ich meine Sachen beisammen, zog mir die Kapuze über und trottete in die Richtung des Krankenhauses. Tage waren vergangen und die Worte des alten Mannes ließen mich nachdenklich werden. An der Rezeption hatte ich mir vorgenommen den Arzt aufzufinden und endich vor die Rede zustellen. Der Regen prasselt spürbar gegen mein Gesicht, weswegen ich meinen Blick senkte. Den ersten Bus hatte ich verpasst und der zweite war sichtlich überfüllt, sodass ich Wohl oder Übel laufen musste. Mittlerweile befand sich Mauri auf einer normalen Station, was mich teilweise beruhigte. Der Stress überfiel mich förmlich, die letzten Klausuren, Tests und Prüfungen standen demnächst vor der Tür. Dann wäre alles vorerst vorbei. Ruhe und Frieden könnten zurückkehren und ich könnte endlich mehr Zeit mit Maurice verbringen. Doch momentan war nichts der gleichen in Sicht. Es stand noch ein weiter Weg bevor. Seit dem Auftritt seiner Herzschwäche, hing mir ein gewaltiger Kloß im Hals. Einige Nächte blieben schlaflos und endlose Grübeleien entwickelten sich. Die Distanz zwischen uns wuchs Tag für Tag, unwillkürlich, immer mehr. Dennoch zwang ich mich die Zeit für den Blondschopf zu finden. Er war das einzige, wertvolle, was Gott mir bot. Ich brauchte ihn, und ich war mir sicher - er brauchte auch mich.

Und dann stand ich dort. Vor der weißen, schweren Tür. Klopfte an und brach kein Wort über meine Lippen. Denn das Zimmer war leer. "Wo-Wo ist er hin?", stellte ich die Frage, welche ich mir eigentlich selber gestellt hatte. "Wen suchen sie, junger Mann?" Ich zuckte kurzzeitig zusammen. "M-Maurice Doll." Die Krankenschwester schmunzelte. "Er müsste draußen auf dem Hintergarten sein." Ich nickte, begab mich relativ zügig zum Hinterhof. Wehe der Junge steht im Regen.

"Micha!", der Grünäugige fiel mir um den Hals, drückte mir lächelnd einen Kuss auf die Wange. Und da hatte ich das Gefühl alle' Last fiel von mir. Ich griff in seinen Nacken und legte meine Lippen sehnsüchtig auf seine. Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst hatte, ihn vermisst hatte. Er wirkte völlig munter, deutlich fitter. Wir ließen uns auf einer Bank nieder. Ich schloss ihn in meine Arme und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Wir schwiegen, genossen die Nähe des jeweiligen anderen, lauschten dem Plätschern des Regens und dem Rascheln der, im Wind hin und her gewogenen Blätter.

"Und? Irgendetwas spannendes erlebt heute?", der Neko lachte geflissentlich. "Hmm, halt viel Stress.", murmelte ich und wickelte währenddessen eine lange, blonde Haarsträhne um meinen Finger. Er schien besorgt.

"M-Micha, ist wirklich alles okay? Du scheinst seit dem Vorfall so.. weggetreten. Geht es dir wirklich gut?" Überrascht strich ich seine Seiten entlang und hielte an seiner Taillie inne. Ich musste seufzen, lehnte meine Stirn an seinen Rücken. "Du lügst nie ohne Grund, dass weiß ich. Spuck es aus. Was ist passiert?" Seine Hände verschränkte er mit meinen. "Ich glaub'.. ich glaub'-ich weiß-", ich musste wiederholend seufzen. Ich hatte noch nie so sehr stottern müssen. "Ich kann es dir nicht sagen Mau..", meine Stimme glich einem Flüstern. "Nicht, weil ich dir nicht vertrau', sonder weil ich nicht weiß wie du das aufnehmen würdest.. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob-" "Du-Du betrügst mich doch nicht, oder?", seine Stimme zitterte. "Gott, nein! Niemals!" Seine Anspannung legte sich allmählich wieder. "Was ist es dann? Michael du machst mir Angst.." Nervös holte ich tief Luft, biss mir fest auf die Unterlippe. "Es-Es geht um deine Eltern. Deine leiblichen Eltern, besser gesagt deinen Vater..", missmutig atmete ich erneut tief ein und aus. "Ja, was ist mit ihnen.. mit ihm?", sein Blick starr geradeaus gerichtet, seine Stimme monoton. Wir hatten noch nie darüber gesprochen - es gar angesprochen. Und nun fiel ich mit der Tür ins Haus. "Ich glaub', ich weiß-also ich vermute-", nervös krallten sich meine Hände in seine Taillie und zogen ihn höher auf meinen Schoß. Warum war es solch' eine Last für mich? Nicht mal mein Geständnis hatte mich so aus der Bahn geworfen. Seine Daumen strichen beruhigend über meine Handrücken und senkten meine Nervosität allmählich. "Du vermutest..?" "Halt' mich nicht für verrückt, aber ich vermute, dass der Arzt, der dich früher mal untersucht hat, dein-dein leiblicher Vater ist.. Zum-Zumindest habt ihr vom Aussehen her viele gleiche Merkmale und der erste Arzt von der Intensivstation, ich-er meinte- also.. er war der selben.. Meinung.. und ich weiß nicht.. Ich-Ich wollte diesen Arzt - möglicherweise dein leiblicher Vater - ich wollte ihn aufsuchen und mit ihm reden.. Auch wenn das alles so surreal für dich erscheinen mag.. Ich glaube er ist es wirklich..", Maudado schwieg. Schien das alles verarbeiten zu müssen. "I-Ich lass mich überraschen..", er schien vewirrt und überfordert zugleich, ich seufzte erleichtert auf.

"S-Sicher, dass das alles ist?" Ich musste lächeln, zog den Jungen näher an mich. Viel zu niedlich war seine Besorgnis. "Mhh, naja, es ist ein großer Teil, andererseits gibt es einen größeren, der mich aber schon seit sehr langem plagt.. Undzwar die Angst.. um dich.", auf seinen Wangen legte sich ein roter Schleier. Vollkommen verträumt näherte ich mich seinem Hals, drückte gedankenverloren einen Kuss darauf. Grinsend knabberte und saugte ich zögerlich an der dünnen Haut, woraufhin sich seine Nackenhaare aufstellten. Eine Mischung aus Schnurren und Keuchen entwich dem Jüngeren. Lächelnd betrachtete ich den kleinen, leicht lila, blau gefärbten Fleck. "M-Micha!" "Du hast es nicht abgestritten, dir schien es wohl ehr gefallen zu haben.", den letzten Abschnitt raunte ich ihm mit nekischem Unterton und schelmischen Grinsen ins Ohr. Der Atem des Grünäugigen beschleunigt sich schlagartig. "L-Lass uns wieder hochgehen..", der Blondschopf griff verlegen und zeitgleich ein wenig entrüstet nach meiner Hand.

Schlussendlich saß ich auf seinem Bett und wartete. "Du weißt wie sehr ich es hasse kalt zu duschen.", er rubbelte sein noch immer feuchtes Haar trocken. "Du hättest auch nicht duschen müssen. Du bist halt sehr empfindlich, was meine Berührungen angeht.", ich grinste verschmitzt. "Tzzz. Du Idiot!", der Hybrid schlug mir spielerisch empört gegen die Schulter. "Na, freches Kätzchen." Wir brachen ins Gelächter aus, woraufhin er mich in einen innigen Kuss verwickelte, der mich vor Begeisterung beinahe Sterne sehen ließ. Ich schloss meine Augen und ließ meine Hand in seinen Nacken wandern. Wir lösten uns aus Luftmangel. "Wow-was.. Seit wann-", daraufhin spürte ich seine weichen Lippen auch schon erneut auf meinen - und wie der Blondschopf in den Kuss lächelte. Nur blieb der Unterschied das ich dieses Mal erwidert hatte. Seine Wangen glühten und wir keuchten.

Die Tür wurde nach einem Klopfen zügig aufgerissen. "Wer von euch ist Michael?", verwirrt hob ich meine Hand. "Hier, du hattest mit Herrn Doktor Kärcher sprechen wollen. Dies ist seine Nummer, der ältere Mann schien seit der Aufkreuzung von ihm hier nicht mehr anwesend zu sein.", ihr Finger deutete auf Maurice, welcher vor Schreck ihres skeptischen Blickes, seine Ohren anlegte. "Nehmen sie bitte den Finger runter, soetwas gehört sich nicht. Und was hat es mit 'seit der Aufkreuzung von ihm' auf sich? Wollen sie mir damit mitteilen, dass mein Freund daran Schuld ist, dass ein Arzt; Chef; Kollege; Freund von ihnen seinetwegen verschwunden ist?!" Maudado zerrte warnend an meinem Hoodie. "Hör junger Mann, du solltest einem Erwachsenen deutlich mehr Respekt zeigen, sonst fliegst du schneller hier raus als du denkst! Immerhin sind hier keine Hunde erlaubt!", und mit den Worten verschwand sie.

"Arrogantes Stück Scheiße..", knurrte ich noch immer gereizt. "Zombey.. Du reagierst viel zu schnell über, wenn es um mich geht.." Ich musste abermals seufzen und umschloss seinen dürren Körper mit meinen Armen. Nahm tiefe Züge von seinem schönen Duft. Er lehnte sich genießerisch an mich. Nachdenklich drehte ich ihn, ergriff seine Hand und strich über den deutlich spürbaren Ring. Ein unbeschreibliches Gefühl durchflutete mich, sodass sich unwillkürlich ein gigantisches Lächeln auf meine Lippen stahl. Schmunzelnd legte ich meine Lippen auf dessen makellose Hand, woraufhin ich Dado in die strahlenden, grünen Augen blickte, welche eine unausstehliche Wärme und Geborgenheit ausstrahlten. "Du bist auch meine einzige, große Schwäche Maurice. Du bist mir so unglaublich nahe ans Herz gewachsen. Maurice ich.. liebe dich so sehr.", hauchte ich unsicher und vollkommen überfordert. Der gerade noch leicht offen stehende Mund, formte sich schlagartig zu einem  warmen, freudigen Lächeln. "Das-Das kann ich nur wiedergeben Michael Rankl. Ich liebe dich doch auch, Hals über Kopf.", er schloss mich in eine viel sagende Umarmung, welche mich glücklich und völlig verliebt grinsen ließ.

---

Heeey!
Nochmal frohes, neues Jahr euch allen! Auch wenn ihr es schon zigtausendmale um die Ohre geschrien bekommen habt, dies ist ein Kapitel im Jahre 2k20! Feedback gerne in die Kommentare :) Und.. ich fahre gerade nach Österreich.. auf Klassenfahrt.. xC Skiurlaub.. Yay..? O.o Ich bin müde.. xD Schönen Tag und Ciao Ciao!! \^°^/

~1443 Wörter~

~Vivi♡

Wiedersehn! [Zomdado ff] #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt