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In den nächsten zwei Wochen las ich jedes Buch über die Astóric und die Glyth, das ich nur finden konnte

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In den nächsten zwei Wochen las ich jedes Buch über die Astóric und die Glyth, das ich nur finden konnte. Leider waren es nicht sehr viele. Thoan versuchte ich, aus dem Weg zu gehen, stattdessen griff ich mir nun Laykin oder Cadowyn und löcherte sie mit Fragen, um einige Sachen zu klären, die mir nicht ganz klar waren. Zum Beispiel erfuhr ich, dass der Baum der Wahrheit, den ich anscheinend berührt hatte, seinem Namen alle Ehre machte und einem tatsächlich die Augen öffnen und nichts als die Wahrheit zeigen sollte. Die Wahrheit, die einem verborgen war. Nun war aber die Frage – und die konnte mir leider keiner der anderen beantworten – warum ich Nescan gesehen hatte. Ich konnte mit niemandem darüber sprechen, jeder von ihnen würde Thoan davon berichten und der wusste für meinen Geschmack sowieso schon viel zu viel. Also war ich alleine mit der Ungewissheit. Was wollte dieser verdammte Baum mir nur sagen? Hätte das Mischblut mich nicht von ihm weggerissen, hätte ich vielleicht mehr erfahren können. Aber es ging ja nichts über ein nettes Gespräch mit seinem Lieblingsmörder. Nur ein Grund mehr ihn zu hassen.

Was Thoans Verhältnis zu dem Mischblut anging, war ich nicht wirklich weiter gekommen. Bei dieser Frage log mich zwar keiner an, aber alle wichen ihr geschickt aus oder umgingen sie. Als Thoan gesagt hatte, sie seien 'flüchtige Bekannte', hatte ich gespürt, dass er nicht wirklich gelogen, aber auch nicht wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Es war so ein Mittelding gewesen, weswegen ich auch nicht weiter nachgehakt hatte.

Insgesamt hatte ich also ein paar wenige Antworten erhalten, aber gleichzeitig waren auch neue Fragen hinzugekommen. Doch auch diese Rätsel war ich entschlossen zu lösen.

Ich zog mir den dunkelroten Mantel über, den mir Kirani vor einiger Zeit geliehen hatte, und machte mich auf den Weg nach unten in die Eingangshalle, wo bereits Thoan und Jerasq auf mich warteten. Letzterem war ich nach unserem ersten Aufeinandertreffen nur ein weiteres Mal über den Weg gelaufen. Doch außer einem vielsagenden Blick war nicht mehr viel Kommunikation zwischen uns erfolgt. Heute würden wir nach Eleiwyr reisen, um mit Königin Ceszia zu sprechen. Laut Laykin ging es um den Zettel aus dem Dacium, vor dessen Wirkung mich Thoan damals bewahrt hatte. Anscheinend vermutete der Glyth, dass Ceszia uns weiterhelfen könnte. Ich war froh, dass er mich mitnahm und nicht hier ließ, wie ich es eigentlich von ihm erwartet hatte. Seit Wochen war ich nicht mehr als zehn Meter von diesem Anwesen entfernt gewesen, abgesehen von meinem Waldspaziergang natürlich. Ich konnte es kaum erwarten, endlich wieder unterwegs sein zu können. Und insgeheim fragte ich mich, ob Thoan das wusste. Ob das der Grund war, warum er mich mitnahm.

„Jerasq?", fragte Cadowyn, der zeitgleich mit mir bei den beiden Glyth auftauchte. „Du reitest mit? Nach Eleiwyr? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber...na ja...es ist Eleiw-" Bevor er weitersprechen konnte, unterbrach Jerasq ihn.

„Ja, ich reite mit." Eine kurze und klare Antwort. Er hatte wohl nicht vor, auf Cadowyns Bedenken einzugehen. Dieser sah aber auch nicht so aus, als würde er es wagen, darauf zu beharren.

Riscéa - Schuld und LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt