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Am nächsten Tag holte mich Sacros ab

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Am nächsten Tag holte mich Sacros ab. Es war noch sehr früh und doch fühlte ich mich so ausgeschlafen wie lange nicht mehr. Dieses Bett hatte wahre Wunder bewirkt und mir den erholsamsten und schönsten Schlaf beschert.

Als Sacros an meiner Tür klopfte, war ich schon fertig angezogen und bereit, Ceszia entgegenzutreten. Ich wusste, dass das Treffen noch vor dem Frühstück angesetzt worden war. Wie ich nun vermutete, wollte Ceszia wohl alle Angelegenheiten, die nichts mit ihrer Geburtstagswoche – oder was auch immer das war – zu tun hatten, so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen.

„Und? Freust du dich schon?", fragte Sacros mich, während wir an einigen Wachen vorbeiliefen, auf dem Weg zum Treffpunkt. Ich war mir nicht sicher, wo dieser sein würde, aber fragte auch nicht nach. Ich entschied, mich überraschen zu lassen.

„Worauf genau?"

Er zuckte mit den Schultern. „Na ja, darauf, die Königin persönlich zu treffen. Es ist immer recht amüsant, die Reaktionen auf ihre Person mitanzusehen." Sein Grinsen ließ mich die Stirn runzeln.

„Hast du sie denn schon oft getroffen?", fragte ich dann.

„Dreimal. Also nicht mal annähernd so oft wie Thoan oder Jerasq. Wobei die beiden auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr hier waren." Na klasse, ich würde also die Neue sein. Die, die überhaupt keine Ahnung hatte, wie sie sich in Gegenwart der Königin verhalten sollte. Woher denn auch? Ich machte das schließlich zum ersten Mal. Und ich fragte mich, ob ich lieber hoffen sollte, dass es auch bei diesem einen Mal bleiben würde.

Als Sacros schließlich vor der wohl am meisten verzierten Doppeltür, die ich bisher in diesem Palast gesehen hatte, stehen blieb, wusste ich, dass nur diese Schwelle mich von einer Begegnung mit Ceszia trennte.

Doch bevor Sacros die Tür öffnen konnte, ertönte ein tiefes 'Guten Morgen' hinter uns. Thoan und Jerasq standen da. Wie auch ich hatten beide ihre Sachen von gestern an, was mich tatsächlich etwas entspannte.

„Na los, bringen wir's hinter uns", meinte Thoan und wie auf Befehl drückte Sacros schließlich die Klinke nach unten.

Ich ließ die drei vorgehen und hielt mich dicht an sie. Wir betraten einen riesigen Saal, der vollkommen leer war, abgesehen von den Treppen am anderen Ende, die zu einem Podest führten, auf dem ein tiefschwarzer Thron platziert war. Er stand stark im Kontrast zu den restlichen vorherrschenden Farben des Saals, denn die Wände waren silbern und weiß gehalten. Dieser Thron war wie gemacht für einen mächtigen, furchteinflößenden Herrscher.

Doch als mein Blick auf die Gestalt auf dem Thron fiel, musste ich ein überraschtes Aufkeuchen zurückhalten.

Ein Mädchen, vielleicht gerade mal etwas älter als Yilana, saß dort aufrecht auf ihrem materialisierten Reichtum und sah zu uns hinab. Ihr Blick war ausdruckslos und so konnte ich nicht deuten, was ihr durch den Kopf ging, als wir uns den Treppen näherten.

Riscéa - Schuld und LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt