31

2.2K 222 112
                                    

Heute trainierte ich alleine

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Heute trainierte ich alleine. Hin und wieder waren zwar ein paar Männer und Frauen hereingekommen, um ein kurzes Training zu absolvieren, aber mir hatte keiner großartige Beachtung geschenkt und das hatte mir auch überhaupt nichts ausgemacht.

In den letzten Tagen war immer Eath dabei gewesen und hatte mir geholfen, aber gestern hatte er mir erzählt, er müsste für zwei Tage weg, um irgendetwas zu erledigen. Er war nicht näher darauf eingegangen und ich hatte auch nicht näher nachgefragt.

Schon bei unserem ersten Training hatte er gesagt, dass wir erst mal meine Ausdauer und Körperkontrolle verbessern würden, bevor wir uns den komplizierteren Dingen widmen würden. Deswegen rannte ich gerade schon meine zwanzigste Runde in der Halle und stand kurz vor einer Schnappatmung. Schweißtropfen rannen mir übers Gesicht und ich wusste, dass ich bald eine Pause machen musste.

„Sieht nicht aus, als würde dir das allzu viel Spaß machen", hörte ich eine amüsierte Stimme sagen. Ich hatte den Mann vor einiger Zeit in die Halle kommen sehen. Er hatte dunkle Haut, kurzgeschorene Haare und faszinierende, hellblaue Augen. Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber er musste bestimmt zwei Köpfe größer sein als ich. Und was wohl als erstes auffiel: Er war ein einziger Muskelberg.

Ich warf einen Blick zur Seite und konzentrierte mich, um dabei nicht zu stolpern oder zu schwanken. Er saß an die Wand gelehnt da, hatte die Beine angewinkelt und stützte sich locker mit den Ellbogen auf seinen Knien ab. Das Grinsen, das er mir schenkte, wurde noch breiter, als er meinen völlig fertigen Gesichtsausdruck sah.

„Keine Ahnung, was du meinst", keuchte ich. „Kann mir echt nichts Schöneres vorstellen, als fünfzig Runden im Kreis zu rennen." Er lachte über meine Worte und wäre ich nicht so am Ende gewesen, hätte auch ich gelächelt. Eine halbe Runde später kam ich schließlich bei ihm an und blieb stehen.

Mit rasendem Puls setzte ich mich neben ihn an die Wand und kopierte seine Pose. Dann drehte ich mich zu ihm und streckte meine Hand aus.

„Allyra", stellte ich mich zwischen zwei hektischen Atemzügen vor.

Er schmunzelte und umschloss meine Hand mit seiner. „Ich weiß. Crave hat mir schon einiges von dir erzählt." Bevor ich nachhaken konnte, was genau der Kerl von mir erzählt hatte, fügte er hinzu: „Ich bin Prijan."

„Ich hoffe, du hast nicht nur Schlechtes über mich gehört", witzelte ich.

„Natürlich nicht. Crave hat seine ... bedenklichen Seiten, aber er redet nur sehr selten schlecht über andere. Nur wenn sie direkt vor ihm stehen."

„Ihr kennt euch gut?", hakte ich nach.

„Crave gehört zu meinen besten Freunden. Er denkt übrigens, dass du nicht wirklich viel von ihm hältst." Dieser Umstand schien ihn aus irgendeinem Grund zu erheitern. Er lachte und sah mich dann fragend an. „Ist das so?"

Riscéa - Schuld und LügeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt