5. Dezember

103 6 6
                                    

Robin POV

Das Klingeln des Weckers reißt mich unsanft aus dem Schlaf. Mike, der morgens deutlich besser aus dem Bett kommt als ich, stellt den Wecker aus und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf weiter. Ich kümmer mich um alles. Du hast heute schließlich frei." Womit hab ich diesen Mann eigentlich verdient? Er ist immer so lieb und zuvorkommend. "Schatz, das ist super lieb von dir. Danke. Ich liebe dich." "Gerne doch. Ich liebe dich auch. Und jetzt schlaf schön. Wir sehen uns später."

Als ich zwei Stunden später in die Küche komme mache ich mir zuerst einen Kaffee. Ich hole gerade die Milch aus dem Kühlschrank, als ich bemerke, dass Mike mir Frühstück gemacht hat. Das ist so süß von ihm. Ich bin so froh ihn zu haben. Er war schon damals am Anfang immer so süß und das hat sich in all den Jahren trotz Arbeit und allem nicht geändert. Mike hat tatsächlich seinen Traum verwirklicht und ist jetzt Musical-Darsteller. Ich bin unheimlich stolz auf ihn und wenn ich ihn auf der Bühne sehe, fasziniert es mich jedes Mal wieder. Zwar ist er durch den Job oft auch abends lange weg, aber daran haben wir uns mit der Zeit gewöhnt. Heute hat er nur Vormittags Probe, sodass wir heute Abend zusammen mit meiner Familie auf den Weihnachtsmarkt können, wo wir hoffentlich endlich Brandons Freund kennenlernen.

Mike ist mittlerweile zu Hause. Wir sitzen gerade in der Küche und Mike erzählt mir von allen möglichen Musicals, die wir uns unbedingt anschauen müssen. "Ich bin dafür, wir schenken deinen Dads Karten für ein Musical." "Oh ja. Darüber freuen sie sich bestimmt. Ich weiß, dass sie sich unbedingt Wicked und Hamilton nochmal angucken wollen." Mike nickt. "Stimmt. Aber wir könnten ihnen auch Karten für was ganz anderes schenken. Was neues, was sie noch nicht kennen." "Das stimmt, das wäre cool."

Meine Schwiegereltern sind bei uns zu Hause und passen auf Jane auf und Mike und ich sind schon etwas früher als verabredet zum Weihnachtsmarkt gegangen und schlendern jetzt Hand in Hand an den Ständen vorbei. Ich liebe diese Zeit des Jahres so sehr. Mike lächelt mich an. "Du bist gerade sehr glücklich. Das ist schön. Robin, ich liebe dich." "Und ich liebe dich, Mike." Er bleibt stehen und zieht mich an sich. Dann legt er sanft seine Lippen auf meine. Als er sich von mir löst, sieht er mich glücklich an. "Weißt du noch, als wir zum ersten Mal zusammen auf dem Weihnachtsmarkt waren?" Lächelnd nicke ich. "Natürlich weiß ich das noch. Das war auch wunderschön. Da waren wir gerade mal sechzehn. Krass, wie die Zeit vergeht." Nachdenklich nickt Mike. "Stimmt. Gerade dieses Jahr ging total schnell rum. Es war so viel los und jetzt ist das Jahr einfach bald vorbei." "Es war ein sehr schönes Jahr. Und jetzt freu ich mich darauf, gleich Brandons Freund kennenzulernen." Lachend nimmt Mike meine Hand. "Das dachte ich mir. Dann lass uns mal gehen."

Der erste, den ich sehe, ist Onkel Lucas. Ich nehme ihn freudig in den Arm. "Hey, wir haben uns lange nicht gesehen." Er grinst mich an. "Das stimmt. Mein Gott, ist das schön euch wiederzusehen. Hi Mike. Nathan und Finn sind schon da. Ich bin hier quasi auf die Suche geschickt worden. Kommt mit."

Nachdem wir auch meine Dads und Mia, Benny und Alex begrüßt haben, stellt Lucas Mike und mir einen Glühwein vor die Nase. "Bitteschön. Das gehört dazu. Außer für meinen ältesten Sohn. Der muss morgen fliegen. Hey, guckt mal, wer da kommt." Ich drehe mich um und erblicke Brandon. Er grinst mich an und nimmt mich sofort in den Arm als er uns erreicht. Dann deutet er auf den Mann neben ihm. "So...das ist mein Freund Nolan." Nolan gibt mir die Hand und sieht mich lächelnd an. "Du bist bestimmt Brandons Schwester Robin. Freut mich dich kennenzulernen." "Ja, richtig. Ich freu mich auch. Ich hab noch gar nicht mal soviel von dir gehört und weiß somit wirklich kaum was über dich." Er lacht. "Okay...das lässt sich im Laufe des Abends bestimmt ändern." Während Nolan sich weiter vorstellt und meine Dads begrüßt unterhalte ich mich mit meinen Bruder. "Wow, Brandon. Er ist heiß." Brandon sieht nickend in Noland Richtung. "Ja, ja das ist er. Und er ist auch total lieb...ich bin echt glücklich mit ihm." Lächelnd betrachte ich meinen Bruder. "Das freut mich. Du wirst groß Bruderherz." Lachend nimmt er mich in den Arm. "Ich hab dich lieb." "Ich dich auch."

"Also Nolan, erzähl mir was über dich." Er trinkt einen Schluck von seinem Kakao bevor er antwortet. "Ich bin Lehrer und unterrichte Physik und Sport. Deinen Bruder habe ich im Krankenhaus kennengelernt. Ich hatte mich beim Volleyball verletzt und da war er dann mein Arzt. Brandon ist zwei Jahre jünger als ich. Ich finde das konventionelle Lehrer-Schüler-Verhältnis ziemlich scheiße und meine Schüler duzen mich dementsprechend und ich versuche mit ihnen auf einer persönlichen Ebenen zu agieren." Ich sehe ihn interessiert an. "Das find ich ziemlich cool. So Lehrer hätte ich damals gerne gehabt. Aber Physik und Sport? Ist das dein Ernst?" Lachend zuckt er mit den Schultern. "Ja, Physik und Sport. Aber komm, es gibt schlimmere Kombis. PoWi und Kunst zum Beispiel." "Physik ist trotzdem scheiße." "Vielleicht hattest du einfach schlechte Lehrer." Brandon stellt sich neben Nolan. "Verteidigst du wieder deine seltsame Fächerkombination?" Nolan gibt ihm einen Kuss. "Die ist nicht seltsam. Ich weiß echt nicht, was ihr alle habt." Brandon grinst seinen Freund an. "Ich liebe dich trotz deiner schrägen Vorlieben." "Ich dich auch. Obwohl du Traumachirurgie so geil findest und mir manchmal schon schlecht wird von dem, was du da so erzählst." Lächelnd sehe ich die beiden an. "Ihr seid süß."

Lucas versucht Nolan immer wieder Glühwein anzudrehen. "Du kannst doch nicht einfach Kakao trinken. Das ist ja langweilig." Mia sieht Nolan entschuldigend an. "Mein Mann ist übrigens kein Alkoholiker. Er ist nur...naja. Ich weiß nicht mal wie ich es nennen soll." Alex nickt. "Mein Dad ist...speziell." Lucas legt einen Arm um seinen Sohn. "Normal ist langweilig." Alex seufzt. "Alter, Dad, du bist so peinlich. Der arme Nolan...er fragt sich vermutlich gerade, in was er hier reingeraten ist." Nolan sieht uns lächelnd an. "Nein, gar nicht. Ich find's sehr schön mit euch."

Als wir abends im Bett liegen, zieht Mike mich in seine Arme. "Wir sollten wieder mehr mit deiner Familie machen. Das war total schön heute." "Ja, finde ich auch. Mike, ich liebe dich." Er gibt mir einen Kuss in den Nacken. "Ich liebe dich auch, Robin. Schlaf schön." Lächelnd kuschele ich mich an ihn. "Schlaf du auch schön Schatz."

Adventskalender 2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt