14. Dezember

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Nolan POV

Ich wache auf und bin kurz irritiert. Dann fällt mein Blick auf Finn, der aber wohl noch schläft. Ich kann mich nicht erinnern, mitbekommen zu haben, dass er ins Zimmer gebracht wurde. Brandon schläft immernoch friedlich in meinen Armen. Nathan, der wohl auch gerade aufgewacht ist, steht stöhnend auf. "Gott, ich bin zu alt um so zu schlafen." Brandon brummt irgendwas vor sich hin. Ich versuche irgendwie aufzustehen und ihn dabei hochzuheben. Irgendwie schaffe ich das auch und setzte ihn dann wieder in dem Sessel ab.

Nathan und ich gehen zusammen Kaffee holen. Plötzlich sieht er mich grinsend an. "Ich hab Brandon mal gefragt, was ihr so für Pläne für die Zukunft habt." Ich sehe ihn lächelnd an. "Das trifft sich ja gut. Denkst du Brandon ist bereit, zu heiraten?" Nathan sieht mich glücklich an. "Ja, ich denke schon. Willst du ihm etwa einen Antrag machen?" Ich werde rot und nicke. "Ja. Ich dachte vielleicht am Weihnachtsabend." Er lächelt mich an. "Wenn wir dabei sind?" "Ja, genau. Denkst du, das ist eine gute Idee?" Nathan grinst. "Ja, eine sehr gute sogar. Oh Nolan, das sind tolle Neuigkeiten."

Wir sitzen zu dritt um Finns Bett rum und warten darauf, dass er aufwacht. Ich beobachte Brandon einen Moment. Ungewollt beginne ich zu lächeln. Er macht mich einfach unheimlich glücklich. Der Gedanke daran, den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen, löst in mir so viele positive Emotionen aus, wie kaum ein anderer. Ich freue mich so sehr auf den Weihnachtsabend, auch wenn ich gleichzeitig jetzt schon unheimlich nervös bin, wenn ich an den Antrag denke.

Irgendwann setzt sich Nathan abrupt auf, weil Finn wohl seine Hand gedrückt hat. Wir sehen alle erwartungsvoll zu Finn, der tatsächlich langsam seine Augen öffnet. Nathan streicht ihm sanft über die Wange. "Hey Schatz. Wie fühlst du dich?" Finn stöhnt auf. "Nicht so gut." Nathan drückt den Rufknopf und wendet sich dann wieder Finn zu. "Ach Schatz, das wird schon alles wieder. Gleich kriegst du erst mal Medikamente und dann fühlst du dich bestimmt gleich besser." Brandon steht auf. "Ich geh mal gucken, wo die Schwester bleibt." Er wirkt plötzlich ziemlich traurig. Seine Stimme klingt so, als würde er gleich anfangen zu weinen.

Ich gehe ihm hinterher. Er läuft bis ans Ende des Gangs. Ich schlinge wohl genau im richtigen Moment meine Arme um ihn, denn er beginnt heftig zu schluchzen und klammert sich haltsuchend an mich. Wir stehen eine Weile einfach so da. Dann löst sich Brandon von mir und sieht mich etwas verlegen an. "Wow, sorry. Das war wohl alles etwas viel in letzter Zeit." Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Schatz, du musst dich doch dafür nicht entschuldigen. Ich kann das total verstehen. Ich meine, das kam jetzt alles total plötzlich und du bist bestimmt ein Stück weit auch einfach erleichtert, dass dein Dad die OP gut überstanden hat." Er nickt und wischt sich übers Gesicht. Dann atmet er einmal tief ein und aus und greift nach meiner Hand. "So. Danke Schatz. Lass uns zurück gehen."

Während Brandon weiter im Krankenhaus bleibt, bin ich erstmal nach Hause gefahren. Ich muss dringend die Klausur fertig korrigieren. Also setze ich mich mit einem Cappuccino in mein Arbeitszimmer und mache mich an die Arbeit.

Ich schaffe es tatsächlich die Klausuren fertig zu korrigieren und mache mich dann wieder auf den Weg ins Krankenhaus. Als ich Finns Zimmer betrete, sind auch Robin und Mike mit Jane da. Finn selbst ist allerdings nicht da. Irritiert blicke ich in die Runde. Nathan bemerkt als erster meinen fragenden Blick. "Finn kriegt gerade ein MRT gemacht. Die schauen, ob wirklich alles draußen ist und die Knochenrekonstruktion auch gut so ist." Robin sieht jetzt ebenfalls zu mir. "Hey, wo warst du denn die ganze Zeit?" "Zu Hause. Klausuren korrigieren." Brandon steht auf und legt einen Arm um mich. "Der Gute war aber auch wirklich seit gestern Mittag bis heute Vormittag hier. Bist du durchgekommen mit der Korrektur?" Ich nicke. "Ja, zum Glück. Wie geht's Finn überhaupt?" Nathan seufzt. "Naja, er hat halt ziemliche Schmerzen und verträgt die Schmerzmittel nicht so gut. Aber mal sehen, was der Arzt gleich sagt."

Der Arzt war mit dem Ergebnis von dem MRT zufrieden. Er hat Finn allerdings ein stärkeres Schmerzmittel gegeben, wodurch er jetzt ziemlich benebelt ist. Mittlerweile ist er sogar eingeschlafen. Nathan steht auf und geht Richtung Tür. Irritiert sieht Robin ihn an. "Dad? Was tust du?" Nathan sieht uns entschlossen an. "Ich gehe jetzt einen Weihnachtsbaum kaufen. Aus Plastik versteht sich." Jane springt auf. "Grandpa, ich will mitkommen. Kaufen wir auch Schmuck für den Baum? Ich will mit Schmuck aussuchen." Nathan nimmt Jane an die Hand. "Ja, klar. Wir werden Grandpa hier einen wunderschönen Weihnachtsbaum hinstellen."

Mike musste kurz nachdem Nathan und Jane gegangen sind zu einer Probe. Also sind jetzt nur noch Brandon, Robin und ich bei Finn. Da er sowieso schläft, haben wir beschlossen kurz rauszugehen. Brandon wird kurz vor dem Ausgang von einem Arzt aufgehalten. "Dr Cooper! Bitte sagen Sie mir, dass sie Zeit haben. Die Notaufnahme ist verdammt voll und wir brauchen echt jemanden, der in den OP kann." Brandon seufzt und gibt mir einen Kuss. Dann nimmt er seine Schwester in den Arm. "Okay, bis später oder bis morgen. Je nachdem, was für eine OP das wird."

Robin und ich schlendern draußen in dem Park vor dem Krankenhaus entlang. Sie sieht mich an. "Du und Brandon...wie sieht das denn so mit Zukunftsplänen aus?" Ich lache. "Warum fragt ihr mich das denn alle?" Robin grinst. "Wir sind halt sehr neugierig. Also?" "Ich habe vor, Brandon am Weihnachtsabend einen Antrag zu machen. Und wir denken gerade über Kinder nach." Robin quietscht begeistert auf. "Oh mein Gott! Nolan, das ist so süß. Brandon sagt bestimmt Ja."

Wir waren so lange draußen, dass Nathan und Jane den Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt haben. Robin sieht die beiden lächelnd an. "Wow, das sieht ja schön aus." Ich nicke zustimmend. "Ja, das habt ihr sehr schön gemacht." Jane gibt Nathan ein High Five und grinst zufrieden. Sie ist echt niedlich. Der Wunsch nach einem eigenen Kind wird wirklich immer größer. Brandon und ich hatten allerdings in den letzten Tagen dann nicht mehr wirklich Gelegenheit uns nochmal darüber zu unterhalten. Ich hoffe, in den nächsten Tagen ergibt sich da mal was.

Robin und Jane sind mittlerweile zu Hause. Ich wollte Nathan nicht alleine da sitzen lassen und bin deswegen immer noch im Krankenhaus. Nathan legt mir eine Hand auf die Schulter. "Nolan, du kannst ruhig nach Hause gehen." "Ist schon okay. Ich leiste dir gerne Gesellschaft. Und Brandon ist ja eh noch im OP und ich bezweifle, dass er danach nach Hause geht." Nathan lächelt mich an. "Okay, ich sehe, ich werde deine Meinung nicht ändern können. Dann versuch wenigstens zu schlafen." Ich setzte mich in den Sessel und schließe meine Augen. "Na schön. Du aber bitte auch." Er lacht und ich höre, wie er sich ebenfalls hinsetzt. "Gute Nacht, Nolan." "Gute Nacht."

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