19. Dezember

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Benny POV

Ich wache auf, als Aaron wieder zu schreien beginnt. Die Nacht war furchtbar unerholsam. Aber gut, das war ja zu erwarten. Gina seufzt und beginnt Aaron zu stillen. "Ich wusste ja, dass das anstrengend wird, aber ein bisschen mehr Schlaf hätte ich mir schon erhofft." Ich nicke. "Ja, ich auch. Aber das wird sich schon alles irgendwie einpendeln. Ich geh später Finn besuchen. Kommst du mit?" "Ja, ich denke schon." Lächelnd sehe ich sie an. "Okay. Ich geh mal Frühstück machen."

Mittlerweile sind wir bei Finn im Krankenhaus. Mein Dad ist auch da und ist mit Onkel Nathan gerade dabei sich mit Aaron zu beschäftigen. Onkel Finn geht's ziemlich scheiße und er ist eigentlich nur am schlafen. Gina greift nach meiner Hand und zieht mich in Richtung Tür. "Komm mit." Irritiert sehe ich sie an. "Wohin?" "Raus. Alleine."

Gina ist mit mir nach draußen in den Park gegangen und jetzt laufen wir Hand in Hand nebeneinander her. Sie sieht mich eindringlich an. "Ist alles okay?" Ich seufze. "Weißt du, ich bin unheimlich glücklich und all das hier ist genau das, was ich wollte. Aber ich vermisse das Fliegen. Die ganzen verschiedenen Orte. Das fehlt mir einfach." Sie lächelt mich sanft an. "Ich weiß, Schatz. Aber du wirst doch bald wieder arbeiten gehen. Wir sollten die Zeit genießen, in der Aaron noch so klein ist. Ich weiß, dass du deine Arbeit vermisst, aber es ist auch ganz schön, dich endlich mal länger hier zu haben." Ich bleibe stehen und sehe ihr in die Augen. Dann beuge ich mich zu ihr runter und beginne sie zu küssen.

Der Kuss wird erst unterbrochen, als eine Stimme ertönt. "Meine Güte, nehmt euch ein Zimmer." Mein Bruder. Ich löse mich von Gina und nehme Alex in den Arm. "Hi Bruderherz." "Hey. Hi Gina. Wie geht's euch als frisch gebackene  Eltern so?" Lächelnd sieht meine Frau ihn an. "Es ist toll. Aber es ist auch verdammt anstrengend." Alex nickt nachdenklich. "Ich will mir das ja auch antun. Ich find es übrigens äußerst fragwürdig, dass ihr euren Sohn Aaron genannt habt, wo ich doch Alexander heiße." Lachend lege ich einen Arm um ihn. "Wow, Alex. Hast du eigentlich deinen Antrag weiter geplant?" Gina sieht Alex mit leuchtenden Augen an. "Du machst Eliza einen Antrag?" Er nickt. "Ja, an Silvester. Und um deine Frage zu beantworten, Benny, ja hab ich. Ich hab sogar schon einen Ring gekauft. Und ich bin jetzt schon verdammt aufgeregt." Lächelnd sehe ich ihn an. "Sehr gut. Wenn du Hilfe bei irgendwas brauchst, sag Bescheid. Wisst ihr eigentlich schon, dass Nolan am Weihnachtsabend Brandon einen Antrag machen will?" Alex grinst. "Oh mein Gott. Wie süß. Nolan ist ja echt mega korrekt." Gina nickt zustimmend. "Finde ich auch. Aber witzig, dass plötzlich alle irgendwelche Veränderungen in der Familie vornehmen wollen. Robin und Mike wollen ja auch noch ein Kind. Wir haben gerade eins bekommen. Du willst heiraten und ein Kind. Wow." Sie hat Recht. Es passiert gerade einfach unheimlich viel. Ich bin ja gespannt, was noch so kommt.

Als wir zurück in Finns Zimmer kommen, ist er sogar wach und hält Aaron im Arm. Finn sieht lächelnd zu uns. "Der Kleine ist so süß. Er erinnert mich total an dich damals, Benny." Mein Dad nickt. "Ja, ist echt so. Aber du hast sicherlich mehr gewogen. Du warst ganz schön dick als Baby." Ich verdrehe die Augen. "Also wenn ich mir die Fotos so angucke, würde ich jetzt nicht sagen, dass ich dick war." Alex grinst. "Naja. Also ich finde schon. Aber das hat sich ja verwachsen. Fast." Ich boxe ihm gegen den Arm. "Hey! Was soll denn bitte das 'Fast' heißen?" Er lacht. "Naja, 'fast' war der falsche Begriff. Es hat sich verwachsen. Aber jetzt seh ich da schon gewisse Tendenzen..." Ich spüre, wie ich rot werde. Mein Bruder hat da nicht unrecht mit seiner Beobachtung. Ich habe während Ginas Schwangerschaft tatsächlich auch mit zugenommen. Meine Frau legt mir eine Hand auf die Schulter. "Dein Bruder kann da nichts für. Manchmal verändert sich bei Männern der Hormonspiegel auch so krass. Benny war sogar manchmal übel. Ist das nichts süß?" Mein Dad grinst mich an. "Das ist echt niedlich." Ich werde gerade vermutlich erneut rot. Das ist mir schon ein bisschen peinlich gerade. "Können wir über was anderes reden?" Onkel Nathan lächelt. "Ja, bevor du noch röter wirst."

Alex sitzt mit mir und Aaron in der Cafeteria. Die anderen sind alle bei Finn, aber Alex wollte sich mit mir alleine unterhalten. "Ich will von dir ehrlich hören, ob es wirklich eine gute Idee ist, den Antrag zu machen." Ich sehe ihn ernst an. "Liebst du Eliza." "Natürlich." "Willst du den Rest deines Lebens mit ihr verbringen?" "Ja." Ich lächle. "Fühlst du dich bereit zu heiraten?" Er nickt. "Ja. Schon." Grinsend sehe ich ihn an. "Also, vielleicht hast du es gerade selbst bemerkt...du bist bereit. Und ich bin mir sicher, Eliza ist es auch. Alex, das wird toll. Wir sind ja dann auch alle da und supporten dich." Er sieht mich dankend an. "Danke dir, Benny. Ich hab dich so lieb. Und du darfst dich gerne über mich lustig machen, wenn ich wie du während Elizas hoffentlich baldiger Schwangerschaft zunehme."

Es ist inzwischen bereits Abend und Gina und ich essen gerade. Aaron schläft. Lächelnd betrachte ich meine Frau. Ich hab so ein Glück. Als ich Gina damals kennengelernt habe, war ich achtzehn und sie sechzehn. Ich war mit Freunden Essen und sie hat da als Aushilfe gearbeitet. Ich habe sofort angefangen mit ihr zu flirten und sie hat mir sogar ihre Nummer gegeben. Dann haben wir uns ein paar Mal getroffen und uns verliebt. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Das klingt jetzt so klischeehaft, aber es ist wirklich so. Ich könnte mir niemand besseren an meiner Seite vorstellen. Gina sieht mich forschend an. "Was ist?" "Ich denke nur darüber nach, was für ein Glück ich doch mit dir habe." Sie beginnt zu Lächeln. "Ich habe aber auch unheimliches Glück mit dir."

Als wir später im Bett liegen, ziehe ich Gina an mich und gebe ihr einen Kuss in die Haare. "Gina, ich liebe dich so sehr." Ich kann ihr Lächeln praktisch hören als sie antwortet. "Und ich liebe dich. So sehr." Zufrieden ziehe ich sie noch etwas enger an mich. "Schlaf schön, Schatz." "Schlaf schön, Benny."

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