23. Dezember

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Robin POV

Mike schläft noch tief und fest als ich aufwache. Das ist aber kein Wunder, so betrunken wie er gestern Abend war. Leise gehe ich aus dem Zimmer und werfe einen Blick in Janes Zimmer. Sie ist schon wach und spielt mit ihrem Playmobil Krankenhaus. Lächelnd setzte ich mich neben sie auf den Boden. "Guten Morgen Sonnenschein. Alles klar?" Sie grinst mich an. "Guten Morgen Mummy. Ja, alles supi. Warum war Daddy gestern Abend so komisch?" Ich lächle. "Naja...er hatte einfach sehr viel Spaß gestern." Glücklicherweise nimmt meine Tochter das einfach so hin und widmet sich wieder ihren Playmobil Sachen.

Jane und ich haben bereits gefrühstückt und sie ist schon wieder oben in ihrem Zimmer. Ich bin gerade noch dabei, die Küche aufzuräumen, als Mike reinkommt. "Oh Gott, warum hat mich niemand vom Trinken abgehalten? Ich brauche Kaffee. Ganz viel Kaffee." Lachend strecke ich ihm die Tasse entgegen. "Hier mein Schatz. Ich bin aufgeregt. Weihnachtsabend ist ja im Prinzip schon Weihnachten. Also...morgen früh wird der Test gemacht." Mike beginnt zu lächeln. "Das klingt toll. Was haben wir heute vor?" Ich zucke mit den Schultern. "Geschenke einpacken und meinen Dad besuchen." Mike zwinkert mir zu. "Okay. Das krieg ich grad noch so hin."

Als wir im Krankenhaus Finns Zimmer betreten, ist auch Brandon da. Er trägt seinen Arztkittel und muss wohl eigentlich arbeiten. Überrascht sehe ich ihn an. "Hast du nicht frei?" Seufzend nickt er. "Ja, eigentlich schon. Aber es sind unheimlich viele krank, sodass ich spontan doch arbeiten muss. Meine Pause ist auch gleich rum. Wir sehen uns dann...spätestens morgen Abend schätze ich." Er nimmt uns zum Abschied in den Arm und gibt Dad einen Kuss auf die Wange. "Ich komme vielleicht später nochmal vorbei. Ruh dich aus."

Nachdem Brandon gegangen ist, setzt sich Jane zu meinem Dad ans Bett. "Grandpa, bist du morgen Abend dann wieder zu Hause?" Mein Dad lächelt, aber ich sehe, wie schwer ihm das fällt. "Bestimmt. Es ist schließlich Weihnachtsabend." Jane schlingt ihre Arme um ihn. "Yeay. Das wird schön." Mike sieht mich an und greift dann nach Janes Hand. "So, mein Engel. Wir zwei gehen jetzt mal in die Cafeteria und trinken einen Kakao."

Ich sehe meinen Dad skeptisch an. "Du kannst morgen nicht nach Hause, hab ich Recht? Es geht dir nicht gut genug dafür." Er verdreht die Augen. "Das ist doch noch gar nicht gesagt. Vielleicht geht es mir morgen ja besser. Ich bin heute morgen übrigens schon ein bisschen rumgelaufen und das hat sogar ganz gut geklappt. Ich meine, ich habe Schmerzen und die Nebenwirkungen der Schmerzmittel sind scheiße, aber...Nathan kann sich ja wenigstens über die Feiertage um mich kümmern und danach komme ich wieder her oder so." Ich setzte mich aufs Bett und nehme die Hand meines Dads. "Okay, okay. Wo ist Dad überhaupt?" Mein Dad sieht auf sein Handy. "Ihm geht's nicht so gut. Er hat irgendwie Magenprobleme. Aber er wollte trotzdem gleich kommen." "Hat er sich bei Nolan angesteckt oder was? Dann sollte er aber lieber nicht herkommen." Dad sieht mich beschwichtigend an. "Er meint, er hat nur was falsches gegessen. Also nichts ansteckendes. Und morgen geht's ihm dann hoffentlich wieder gut."

Wenig später kommt mein andere Dad dann auch wirklich. Er sieht mich lächelnd an. "Hey meine Süße. Schön, dich zu sehen. Finn, mein Schatz, wie fühlst du dich?" Dad zieht meinen anderen Dad zu sich und küsst ihn. "Ganz okay. Ich bin heute ein bisschen rumgelaufen. Wie geht's dir?" Nathan setzt sich stöhnend neben mich aufs Bett. "Naja. Nicht so geil. Mein Rücken macht auch wieder stärkere Probleme, aber ich will mich nicht beschweren. Das wird schon alles wieder. Robin, ist bei dir alles gut?" Ich lächle. "Ja, schon. Ich freu mich auf Weihnachten." Er lächelt. "Das ist gut. Ich mich auch." Jetzt verzieht er das Gesicht. "Entschuldigt mich bitte." Ich sehe ihm nach. "Oh je. Der Arme. Hoffentlich ist es morgen wirklich wieder gut."

Mike und Jane sind zu Hause, während ich immernoch bei meinen Dads bin, weil ich noch klären wollte, was wir eigentlich machen, wenn mein Dad Weihnachten wirklich im Krankenhaus verbringen muss. "Also? Ich meine...kommen wir dann her oder gehen wir trotzdem zu euch nach Hause?" Nathan seufzt. "Ich bin ja dafür, wir entscheiden das spontan, wenn das Szenario eintritt. Das ist doch das Beste und -" Er hört mitten im Satz auf, als die Tür sich öffnet und meine Tante Lexie das Zimmer betritt. Ich hab sie ewig nicht mehr gesehen, warum weiß ich eigentlich auch nicht so genau.

"Hey Bruderherz. Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme. Hi Nathan. Mensch Robin, du siehst klasse aus. Ihr habt mir alle so gefehlt." Lexie nimmt uns alle nacheinander in den Arm. Ich würde ja wirklich gerne noch etwas Zeit mit ihr verbringen, aber Mike und Jane warten zu Hause. Also sehe ich Lexie entschuldigend an. "Ich muss leider los. Aber es war sehr schön, dich mal wieder zu sehen." Dann gebe ich meinen Dads einen Kuss auf die Wange. "Bis morgen."

Als ich nach Hause komme, ist Mike gerade dabei zu kochen. Lächelnd werfe ich einen Blick über seine Schulter. "Das sieht aber lecker aus." Mike dreht sich zu mir und gibt mir einen Kuss. "Es schmeckt hoffentlich auch lecker. Wir müssen gleich noch fertig Geschenke einpacken." "Oh ja, stimmt. Naja, zur Not können wir das auch morgen noch machen." Mike zuckt mit den Schultern. "Ist das dann nicht irgendwie stressig?" Nachdenklich nicke ich. "Auch wieder wahr. Lass uns doch gleich erstmal essen und danach können wir ja einpacken."

Ich liebe es Geschenke einzupacken. Aber nicht so langweilig, sondern wirklich hübsch dekoriert. Mike packt das Geschenk also immer in Geschenkpapier und ich verschönere das ganze dann. Mein Mann sieht skeptisch auf die Schleife, die ich auf das Geschenk klebe. "Wow. Die ist...interessant. Das ist aber viel Glitzer." Ich verdrehe die Augen. "Das ist hübsch. Guck doch mal, wie schön das jetzt aussieht." Als er immernoch wenig überzeugt auf das Geschenk sieht, klebe ich ihm eine ähnliche Schleife auf die Stirn. "Alles sieht gleich viel schöner aus, wenn man eine glitzernde Schleife drauf klebt. Ich kann dir auch woanders noch eine hinkleben." Mike zieht mich lachend an sich und beginnt mich zu kitzeln. "Ach so ist das? Das will ich sehen."

Als wir später im Bett liegen, sieht Mike mich glücklich an. "Ich freue mich auf morgen." Lächelnd nicke ich. "Ich mich auch. Ich bin aufgeregt." Er sieht mich einen Moment einfach nur an. Dann küsst er mich. Als er sich von mir löst, beginnt er wieder zu Lächeln. "Ich liebe dich, Robin." "Und ich liebe dich, Mike."

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