Alex POV
Ich brauche einen Moment um zu realisieren, wo ich überhaupt bin. Ich stelle den Alarm meines Handys aus und setzte mich auf. Robin, die am Bettende steht, sieht mich grinsend an. "Guten Morgen. Willst du Frühstück oder gehst du direkt?" "Also zu Frühstück sag ich nicht nein. Ich hab noch ein bisschen Zeit bevor ich zur Arbeit muss. Du bist übrigens auch gar nicht creepy, wenn du hier stehst und mich beim Schlafen stalkst."
Mike sieht mich grinsend an. "Willst du hier einziehen?" "Ich glaube da hat meine Freundin ein Problem mit." Robin nickt und lacht dann. "Weißt du noch, als sie am Anfang eifersüchtig auf mich war?" "Oh ja, stimmt. Ich hab es anfangs gar nicht gecheckt, was ihr Problem war. Ich meine, du gehörst für mich einfach zur Familie und das wäre gefühlt Inzucht wenn wir was miteinander hätten." Robin nickt. "Ist echt so. Naja, ich muss jetzt los. Ich komme sonst zu spät zur Arbeit. Mach's gut, Alex. Bis dann Schatz." Sie gibt Mike einen Kuss und umarmt mich dann. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange. "Tschau Robin. Bis demnächst."
Ich bin mittlerweile auf der Arbeit und arbeite an einem Entwurf für ein Familienhaus. Das macht mich allerdings ziemlich nachdenklich. Ich überlege die ganze Zeit, wann der perfekte Moment für einen Heiratsantrag ist. Ich meine...Weihnachten wäre bestimmt ganz cool. Aber ich fände es so schön, wenn beispielsweise auch Robin dabei wäre. Dementsprechend würde sich Silvester natürlich anbieten. Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Ich greife nach einem Blatt Papier und notiere mir ein Paar Stichworte.
●Ring!
●Blumen
●mehr PlanZufrieden lege ich den Kuli ab und widme mich wieder meiner Arbeit. Als ich am Nachmittag das Gebäude verlasse und zu meinem Auto gehe, fällt mir auf, dass ich meinen Haustürschlüssel vergessen habe. Na klasse. Ich mache mir also gar nicht erst die Mühe nach Hause zu fahren, sondern mache mich direkt auf den Weg zu meinen Eltern.
Ich habe mehrmals geklingelt und versucht anzurufen, aber es hat weder jemand die Tür aufgemacht, noch ist jemand an sein Telefon gegangen. Ich habe zwar einen Schlüssel, der hängt aber am selben Schlüsselbund, wie mein Schlüssel. Ich setzte mich auf die Bank, die neben der Tür steht und scrolle durch meinen Instagram Feed. Irgendwann werden meine Hände allerdings so kalt, dass ich sie lieber in meinen Jackentaschen vergrabe. Es ist echt verdammt kalt. Und ich habe Hunger. Ich suche in meiner Tasche nach der Banane, die ich mir eingepackt habe.
Langsam wird es so kalt, dass ich anfange zu zittern. Mein Gesicht fühlt sich irgendwie seltsam taub an und langsam spüre ich die Kälte wirklich am ganzen Körper. Ich frage mich, wo meine Eltern überhaupt sind und hoffe inständig, dass sie bald wiederkommen. Vermutlich finden sie mich als Eisskulptur vor. Als mir dieses Szenario gar nicht mal mehr so abwegig erscheint, sehe ich endlich das Auto meiner Eltern. Meine Mum kommt sofort besorgt auf mich zu und legt mir beide Hände an die Wange. "Mein Güte, Alex, Liebling. Was machst du denn hier draußen in der Kälte? Du bist ja eiskalt. Komm mit rein. Du nimmst jetzt erstmal ein heißes Bad und ich mache dir einen warmen Kakao." Mein Dad sieht mich irritiert an. "Warum bist du nicht rein gegangen?" "Schlüssel vergessen. Also meinen für zu Hause. Und da ist auch der Schlüssel für hier dran."
Nach dem heißen Bad fühle ich mich deutlich besser. Jetzt sitze ich mit einem Kakao auf dem Sofa. Mum macht unten gerade Wäsche und mein Dad sitzt neben mir und sieht sich irgendwas auf seinem iPad an. Ich sehe zu ihm. "Wo wart ihr eigentlich?" Dad sieht von dem iPad hoch. "Im Kino. Deine Mutter wollte gerne mal wieder einen Film im Kino gucken." "Ah, deswegen seid ihr auch nicht an eure Handys gegangen." Mein Dad nickt und sieht mich dann eindringlich an. "Alles okay? Du wirkst sehr nachdenklich." Ich seufze. "Ich...ich denke darüber nach, wie ich Eliza am besten einen Antrag machen kann."
Sofort richtet Dad seine Aufmerksamkeit komplett auf mich. Er sieht mich lächelnd an. "Oh mein Gott. Du willst den nächsten Schritt gehen. Du hast sie aber nicht geschwängert, oder?" Lachend schüttele ich den Kopf. "Nein. Ich will sie halt einfach heiraten. Wir sind ja schon eine Weile zusammen und ich liebe sie wirklich und ich will den Rest meines Lebens mit ihr verbringen." Dad sieht mich mit diesem seltsamen stolzen Blick an, den er immer bekommt, wenn Benny oder ich irgendwas erreicht haben und ihm davon erzählen. "Ich bin so stolz auf dich. Mensch, du wirst echt erwachsen. Du bist doch mein kleiner süßer Alex." Ich verdrehe die Augen. "Dad, jetzt werd nicht gleich so extrem emotional. Du bist ja mittlerweile wie Mum." Er sieht mich perplex an. "Ach du scheiße, ja. Du hast recht. Tja, da siehst du mal was nach so vielen Jahren Ehe mit dir passiert."
Mum und Dad wollten natürlich, dass ich auch zum Abendessen bleibe. Wir waren gerade fertig mit Essen, als Benny reinkam. Mittlerweile sitze ich mit ihm immernoch in der Küche, während unsere Eltern im Wohnzimmer eine Doku über Flugzeuge schauen. Mein Bruder sieht mich grinsend an. "Du willst also echt heiraten." Ich lächle. "Ja, so sieht's aus. Du bist doch auch sehr froh darüber, dass du Gina geheiratet hast." Er sieht mich glücklich an. "Oh ja, und wie. Und jetzt bekommen wir ja sogar bald ein Kind. Ich freu mich so." Der Moment, in dem ich erfahren habe, dass ich Onkel werde, war unheimlich schön. Mum und Dad waren auch da und haben sich so darüber gefreut, dass sie endlich ein Enkelkind bekommen. Gina und mein Bruder hatten tatsächlich über ein Jahr versucht ein Kind zu bekommen und es wollte einfach nicht klappen. Dann hatten sie einen Termin in einer Kinderwunschklinik und da wurde dann festgestellt, dass Gina dann doch schwanger geworden ist. Mittlerweile ist sie schon im achten Monat und mein Bruder kann es kaum erwarten endlich Vater zu werden. Ich durfte Gina dabei helfen das Babyzimmer zu entwerfen und ich muss sagen, dass das in mir schon ein wenig den Wunsch nach einem Kind geweckt hat. Seitdem wollte ich eigentlich mit Eliza darüber sprechen, aber ich bin noch gar nicht dazu gekommen. Das muss ich dringend nachholen, sobald sie wieder da ist.
Mittlerweile ist es schon ziemlich spät und ich bin zu Hause in meinem Bett. Ich habe vorhin noch kurz mit Eliza telefoniert und erfahren, dass sie schon morgen zurückkommt, was mich unheimlich freut, denn ich vermisse sie wirklich sehr. Ich starre die leere Betthälfte neben mir an. Wie sehr ich mich doch freue, dass da morgen wieder jemand liegt...
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Adventskalender 2019
RomanceEs empfiehlt sich vorher Our Crazy Love, Move on und Endgame gelesen zu haben✌ Die Story hier basiert nämlich darauf Wir begleiten dieses Jahr Nathan und Finn und ihre mittlerweile erwachsenen Kinder sozusagen durch die Vorweihnachtszeit und da die...