(21) Zeit

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Jared POV

Gestern hatten wir also Amy unseren Plan unterbreitet. Gesagt hatte sie leider so gut wie kein Wort, aber es tat schon genug weh, sie wieder so zu sehen. Ich machte mir weiter sorgen, das konnte ich einfach nicht leugnen oder verdrängen.

Ich ging aus dem Haus, um endlich wieder zur Schule zu dürfen.

Was ein Privileg!
Ich könnte mir auch bessere vorstellen.
Was hält dich davon ab?
Meine Mate gar nicht mehr zu sehen.
Glaub mir, du wirst sie auch so sehen.

Und tatsächlich sah ich, als ich ins freie trat, Amy mit meiner kleinen Schwester draußen stehen und Tina tat, was sie am besten konnte. Sie quatschte bis zum umfallen.

„Was machst du denn hier?", fragte ich.
„Ich wollte zu Jo"
„Du hast dich also noch nicht entschieden?", ich wusste nicht, ob ich skeptisch war, enttäuscht, dass sie doch nicht zu mir wollte oder genervt, dass sie unser Angebot nicht einfach annehmen konnte.

Vielleicht eine Mischung aus allem.

„Ich muss noch einiges klären", klären musste sie also.
„Er ist noch in seinem Zimmer. Treppe hoch und am Ende vom Gang."

Du bist ja wirklich enttäuscht, dass sie an jemand anderen zuerst denkt.
Ach, halt die Klappe Jamie!

Mit einem „Danke" verschwand meine Mate ins Haus und ich stand hier und hatte keine andere Wahl, als die Schule aufzusuchen. Man bedenke die Begeisterung. Ich hätte heute auch einfach Schwänzen können. Ich bekam nichts vom Unterricht mit und ganz ehrlich, es war mir auch egal. Egal war mir sogar, wie hart das Training heute war. Es interessierte mich nicht.

Das einzige was ich heute hinbekam, war das nötigste an Papierkram. Unser Aufenthalt musste auch von den Behörden noch hundert mal kontrolliert und bestätigt werden. Ich wollte für keinen hier riskieren, dass wir nach kürzester Zeit ausgewiesen würden und nachher nicht einmal mehr hier hinkommen dürften.

Der nächste morgen kam schneller als gedacht. Wieder saß ich hier in der Schule und wieder war keine Amy in Sicht.

„Ey, man", stieß mich Jo an, „es fehlt noch das gesamte Rudel, wie sollte Amy dann schon hier sein."

Da hatte er recht. Und tatsächlich kam kurz nach dem Lehrer die Truppe um Amy reingeschneit. Mit einem kurzen „Entschuldigung, aber wir standen im Stau" gingen sie auf ihre Plätze.

„Wie habt ihr es mitten im Nirgendwo geschafft im Stau zu stehen?", fragte Alex.
„Wir schaffen alles, nicht Amy?", Joanna hieß sie glaube ich.
„Das stimmt" und gleichzeitig mit diesem Satz flog ein zusammen geknüllter Zettel auf meinen Platz.

Ich faltete ihn auseinander und da stand nur ein Wort drauf: Einverstanden.

Sie hat zugestimmt!
Das hab ich auch kapiert.

Ich blickte hoch und guckte genau in Amys Augen. Irgendwas war darin, aber da formten sich ihre Lippen schon zu einem „reden". Ich nickte langsam. Es schien noch mehr zu passieren. Und wer wusste, was das mit sich bringen würde.

Wie gefällt euch Jareds, wenn auch kurze Sicht?😊

Alpha wants Alpha | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt