Amy POV
Den gestrigen Abend hatten wir mit allen ruhig ausklingen lassen. Wobei man eigentlich nicht ruhig sagen konnte, wenn gefühlt hunderte Wölfe aufeinander hockten. Zwischen Jared und mir war nichts weiter mehr passiert, wenn man von verstohlen Blicken über den Raum hinweg absah.
Ich hab dir gesagt, dass das die Markierung ist.
Wohl eher die Markierung, die noch nicht stattgefunden hat.
Das ist doch wohl dasselbe.In einer Freistunde hatte ich heute dann noch einiges wegen unserer Rudelzusammenführung geklärt. Nach der Schule kam Jared auf mich zu: „Ich hab bei unserer Bank einen Termin bekommen."
„Cool. Und wann?"
„Jetzt", grinste Jared und hielt mir die Tür von seinem Auto auf.
„Wie hast du das denn geschafft?", fragte ich, während ich einstieg. Banken waren doch nur zuvorkommend, wenn sie Geld machen konnten, aber bei einer Kontozusammenführung war das doch nicht der Fall.
„Mit ganz viel meines unvergleichbaren Charmes", unterbrach er meine Gedankengänge. Wie er ins Auto gestiegen ist, hatte ich gar nicht bemerkt. Aber als mir seine Antwort wieder in den Kopf stieg, musste ich unwillkürlich knurren.
„Ich wusste doch, dass du mich mehr magst, als du zugibst", Jared war offensichtlich stolz darauf. Ich knurrte ihn ein weiteres Mal an, diesmal weil ich es wollte und nicht, weil meine Instinkte mit mir durchgingen. Währenddessen schenkte ich ihm meinen tödlichsten Blick.
„Schon gut", Jared hob die Hände vom Lenkrad hoch, „ich hab nichts gemacht. Der Zuständige für unsere Konten ist ein Mann."
„Da hast du aber nochmal Glück gehabt", ich starrte auf die Straße und beendete somit das Gespräch. Man, war ich Gefühlsduselig und reizbar geworden und das in so kurzer Zeit. Doch viel weiter kam ich in meinen Gedanken nicht. Unsere Bank war nur ein paar Straßen von unserer Schule entfernt. Jared hielt mir ehe ich reagieren konnte ein weiteres Mal die Tür auf und legte einen Arm um mich.
„Was wird das denn?", ich war auf so öffentliche Liebesbekundungen nicht vorbereitet, auch wenn Lia innerlich vor Glück ausflippte.
„Du hast vielleicht Glück, dass das keine Frau ist. Aber was ist mit mir? Darf ich nicht eifersüchtig sein?", er lächelte mich aber weiter schief an.
„Der Typ ist Mitte 50. Das ist absolut nicht mein Beuteschema", zumindest wenn das der Gleiche wie sonst auch war.
„Aber vielleicht bist du sein Beuteschema und das müssen wir ja nicht unbedingt ausprobieren", ein knurren konnte jetzt auch er nicht mehr unterdrücken. Also entspannte ich mich und ging mit Jared zusammen in die Bank, wo wir sogleich von entsprechendem Mann begrüßt wurden: „Mss., was eine Ehre sie wieder hier begrüßen zu dürfen", ich merkte wie sich Jared anspannte, mich sehr deutlich im Arm festhielt und wenn es geht noch näher zu sich zog, „Mr., ich glaube wir hatten telefoniert." Er musste den Wink verstanden haben.Besser für ihn.
„Folgen Sie mir doch in mein Büro. Dort können wir alles ganz diskret besprechen." Wir folgten ihm also, er schloss die Bürotür und fuhr sofort fort: „Ich habe bereits alles vorbereitet, aber da gibt es noch einige Dinge zu klären. Auch wenn Sie beide Geschäftsfähig sind, ist so eine Kontenzusammenführung nicht leichtfertig zu treffen. Entschuldigen Sie meinen Kommentar, aber Sie sind beide noch sehr jung und da sollte man vielleicht noch warten, bevor man solch gravierenden Entscheidungen trifft. Ich bin lange genug Bankier, um zu wissen, dass..."
„Es tut mir leid, wenn ich heute Morgen nicht deutlich genug war", unterbrach ihn Jared mit energischer Stimme, „es geht nicht um die Überlegung unsere Konten zusammenzuführen, sondern um eine Tatsache. Sie, als unsere Bank, sollten doch wohl jede Entscheidung, die wir treffen, unterstützen und durchführen. Es tut mir leid, wenn ich jetzt einen Kommentar abgebe, aber ich glaube, ich spreche von uns beiden, wenn ich ihnen sage, dass eine Bank, die uns nicht unterstützt, nicht länger tragbar ist."Da hat ja jemand Pfeffer im Arsch.
Das kannst du laut sagen.
Und ich sage dir, dass auch sein innerer Wolf ungeduldig wird.„Es tut mir leid. Ich wollte Ihre Entscheidungen niemals in Frage stellen. Wir sind lediglich dazu angehalten, ihnen alle Details zu erklären. Sehen Sie dies als nun gemacht und ich werde selbstverständlich alles von Ihnen verlangte schnellstmöglich durchführen und bearbeiten."
„Ich glaub, der wird nie wieder unsere Entscheidungen in Frage stellen", lachte ich beim Verlassen der Bank.
„Und wenn wir nochmal was brauchen, werden wir das in Rekordzeit bekommen", Jared grinste, „bei welcher Bank hat man sonst noch am selben Tag alle Konten zusammengeführt und alle Änderungen auf der Karte gespeichert?"
„Man sollte eben immer zur Bank seines Vertrauens gehen", sprach ich ruhig und zog Jared näher zu mir. Er hatte mir die Tür schon wieder geöffnet, weshalb wir jetzt in einer geöffneten Autotür standen und Jared mich mit Vorsicht an die Autosäule drückte. Der Kuss, der folgte, war aber alles andere als vorsichtig und unschuldig. Es war pure Hitze, anders konnte ich das nicht beschreiben. Als wir uns lösten und ich mich zum Auto drehte, schweifte mein Blick zur Bank zurück. Am Fenster stand dieser Idiot und starrte uns etwas entsetzt und pikiert an. Plötzlich wurde er knallrot und seine Augen waren vor Schreck geweitet. Ein Blick zu Jared erklärte mir dieses Bild. Mit diesem Blick hätte er Leute umbringen können. Aber dieser Besitzanspruch in seinen Augen machte mich irgendwie an.
„Ich glaub, der wird nie wieder mit mir Geschäfte machen", wir saßen mittlerweile im Auto und fuhren nach Hause.
„Was ein Glück, dass ich mich um die Finanzen kümmere", es sollte ein Scherz sein, aber an seiner verkrampften Haltung und den festgeklammerten Fingern am Lenkrad, erkannte ich die Wahrheit. Wir wurden langsam beide sehr unentspannt, wenn es um den anderen ging. Es passte zwar nicht zu mir, aber ich hatte es vor einiger Zeit akzeptiert und damit akzeptierte ich auch unsere Instinkte zueinander. Somit traf ich eine Entscheidung, die ich vor einigen Wochen noch nicht getroffen hätte: „Treffen wir uns heute Abend wieder da, wo wir uns immer treffen?" Sein Kopf flog förmlich zu mir rüber. War das seine innere Spannung oder spürte er meine eigene Spannung und die entsprechende Entscheidung?
„Du willst...", weiter kam er nicht, denn ich unterbrach ihn: „ein Date. So wie es andere Paare auch tun, wenn sie sich kennenlernen." Jared entspannte sich, auch wenn er nicht wusste, dass ich ihn heute Abend nicht nur kennenlernen wollte. Ich liebte ihn. Das war mir so deutlich wie noch nie. Ich, Amy, die Ablehnung in Person, liebte ihren MATE. Ich liebte ihn.Wenn's euch gefällt, gerne voten☺️
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Alpha wants Alpha | abgeschlossen
Hombres LoboWas machst du, wenn deine Eltern gestorben sind und dein großer Bruder abgehauen ist und du nun seinen Platz als Alpha einnehmen musst? Wirst du dennoch deinen Mate suchen und sogar zu seinem Rudel ziehen? Oder wirst du deinen Mate ignorieren, damit...