Amy POV
Somit brach der Mittwoch an. Wir standen mit fast allen draußen auf der Lichtung und warteten, warteten auf das was passierte oder auf ein Alarmzeichen unserer Wachen. Sie waren weiter an den Grenzen postiert und konnten uns jederzeit über MindLink erreichen. Werwölfe hatten es doch irgendwie im Gefühl, wenn etwas passierte und ein Überraschungsangriff musste ziemlich gut geplant sein.
Hier standen wir also. Aber ehrlich gesagt standen wir nicht alle zusammengeknüllt. Drei Rudel waren einfach zu groß und ein zu leichtes Ziel. Auf der Lichtung standen nur die Alphas mit ihren Betas und die besten Kämpfer. Die Ausbilder hatten wir zu den kleineren Grüppchen in der Umgebung sortiert. Sie waren in der Lage die Gruppen zu führen und im Hintergrund zu kämpfen. Sie konnten uns den Rücken freihalten, während wir unser bestes im Mittelpunkt gaben. Wir konnten und wollten es einstimmig auch nicht riskieren alle direkt und bewusst in die Mitte der Schlacht zu schmeißen. Schlussendlich war aber jedem klar, dass es nicht zu vermeiden war. Jeder musste am Ende alles geben und dabei ins Rampenlicht treten. Aber solange wir das für unsere Leute vermeiden konnten, würden wir das auch machen. Sie sollten sich auf uns verlassen können, so wie wir uns auf sie verlassen und ihnen unseren Rücke zudrehen, denn zukehren würden wir ihnen unseren Rücken nur zum Schutz und niemals, um uns abzuwenden.
Keiner sprach seit heute Morgen und der letzten Kampfansage ein Wort. Jeder lauschte in die Umgebung und auf die Benachrichtigungen der Momentanen Wachen. Bislang war nichts zu hören, aber das konnte sich schnell ändern. Eine Ruhe in einem Gebiet voller Werwölfe war nichts Gutes.
Und da knackste ein Blatt, kurz darauf ein zweites. Dann wurde es wieder still. Es knackste wieder, gefolgt von der nächsten Stille.
Die Wachen informierten uns über das Kommen von Nord- und Ostrudel, um kurz darauf ihr Position einzunehmen. Die Rudelzentrale war doch was Gutes, schoss es mir durch den Kopf, es lief bislang wie am Schnürchen. Jeder kannte seinen Platz.
Bei einem offensichtlichen Kampf waren die Grenzübertritte und das Sagen des jeweiligen Rudelalphas außer Kraft gesetzt. Hier war kein höfliches Miteinander mehr von Nöten. Das andere Rudel konnte das Revier betreten, denn egal ob mit oder ohne entsprechendes Verhalten würde es zum gleichen Ergebnis kommen.
Es knackste wieder, diesmal näher und von mehreren Fußtritten gleichzeitig. Und wieder war es still.
Wir würden heute nicht die ersten gewesen sein, die sich verwandelten. Unsere Truppe blieb stehen und rührte sich nicht. Wie es bei den anderen aussah, konnte ich nicht sagen. Aber hielten sie sich an den Plan, würden auch sie abwarten, auf die Reaktion der anderen.
Mit einem letzten Knacksen betraten einige Werwölfe die Lichtung. Nur Alpha Jack und Alpha Alexander waren noch in der menschlichen Gestalt. Sie konnten es sich nicht leisten als Menschen in ein anderes Revier einzudringen. Die Alphas bildeten die Ausnahme. Sie waren deutlich schneller, wenn es um die Verwandlung ging und andernfalls hätten sie keinen Kontakt zu uns aufnehmen können. Also wussten auch sie, dass wir ihren Überraschungsangriff für uns hätten gewinnen können.
Sie standen jetzt schon seit einigen Augenblicken still, starr und in sicherer Entfernung vor uns. Es war offensichtlich, dass auch sie ihr Rudel im Hintergrund hielten und sie später einsetzten und nutzen wollten.
„Wir werden kein Alpha-Mädchen, ein fremdes Rudel oder alle anderen Verbündeten auf diesem Gebiet dulden", schrie Alpha Alexander in die Stille, woraufhin ein zustimmendes Jaulen und Knurren zu hören war. Damit hatten sie sich schon verraten, wo sich der Rest aufhielt. Das Stichwort unserer Rudel sich gezielt zu ihnen zu verteilen. Doch auch Alexander und Jack wollten nicht quatschen, sondern kämpfen, denn sie verwandelten sich sofort in ihre Werwolfgestalt und kamen bedrohlich und mit ziemlicher Geschwindigkeit auf uns zu.
Keiner von uns wartete auf eine Reaktion. Wir verwandelten uns nahezu synchron und bauten uns, gegenseitig schützen, vor der aufgebrachten Meute von Werwölfen auf. Sie hatten wohl nicht bedacht, dass wir ihnen an Alphas und Betas deutlich überlegen waren.Oder eine zweite Truppe kommt ihnen gleich zu Hilfe.
Da könntest du absolut Recht haben. Halten wir die Augen offen.
Wenn du mich machen lässt, haben wir nicht nur die Ohren offen.
Sie aber zu, dass du dein Maul nicht auch zu weit offen hast.
Es wäre mir ein Vergnügen.Damit stieß sich Lia nach vorne. Wir waren in den letzten Wochen mit den anderen Rudeln so auf eine Wellenlänge gelangt, dass auch dies synchron gelang und somit kein Platz für einen Hinterhalt an einen einzelnen war. Die anderen Rudel waren in ihren Plänen so vorhersehbar, dass wir genau auf ihre Art vorbereitet waren. Jared schnappte sich Alexander und ich hielt auf Jack zu. Er schien es nach unserem letzten Kampf befürchtet zu haben, denn mit ihm kam sein Beta in meine Richtung. Doch auch das war vorhersehbar gewesen, weshalb mir Jo Rückendeckung gab. Jared wurde von Alex und Mike gedeckt, denn Alexander war eine ganz andere Hausnummer. Marc Jr. übernahm heute die Stellung seines Vaters und griff zusammen mit dem Rest die Rückendeckung der Alphas an. Dabei hatten wir natürlich im Blick, dass sich diese verhältnismäßig große Truppe spalten könnte, wenn dies von Nutzen werden sollte.
Ich rannte immer noch, wie in Zeitlupe, auf Jack zu und analysierte während Lia sich auf Jack fokussierte das Drumherum. Unsere Grüppchen in der Umgebung schienen ebenfalls bereits zu kämpfen begonnen. Nur eine weitere Gruppe für einen möglichen Hinterhalt konnte ich mit allen Sinnen nicht wahrnehmen. War Alexander wirklich so blöde? Aber ich konnte mich nicht darauf verlassen, weshalb ich weiter auf die Umgebung achtete und Lia machen ließ. Sie war schließlich eine geborene Werwölfin.
Jack und ich versuchten gleichzeitig nacheinander zu schnappen, verfehlten uns aber und ich konnte erkennen, dass Jo ebenfalls bei Jacks Rückendeckung angekommen war und ihn beschäftigte. Das schien auch Jack aufzufallen, denn er jaulte wie ein Baby auf, was Lia nutze und erneut zuschnappte. Ich weiß nicht, wie lange wir hier kämpften, aber verdächtiges aus der Umgebung konnte ich immer noch nicht wahrnehmen. Lia griff Jack immer wieder aufs Neue an, biss zu, wo sie drankam, nutze jedes zögern und zucken seinerseits. Aber er schien sich vor Alexander nicht die Blöße geben zu wollen, denn er gab nach keinem Angriff meinerseits auch nur annähernd auf. Aus dem Augenwinkel sah ich plötzlich, wie Jo einen Wolf zu Boden warf. Das Blut spritzte bis zu mir und landete in meinem Gesicht. Ich musste vom Brennen die Augen zu kneifen. Das Blut war bis in meine Augen gespritzt. Jack nutzte die Gelegenheit und sprang auf mich drauf und diesmal konnte auch Lia nicht schnell genug eingreifen. Wir gingen zu Boden, ich war unter Jack festgenagelt und konnte meine Augen immer noch nicht öffnen. Ich war ausgeliefert...Wie gefällt euch der Kampf? Was glaubt ihr passiert mit ihnen ?
Und wenn es euch gefallen hat, auch gerne voten😊❤️
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Alpha wants Alpha | abgeschlossen
WerewolfWas machst du, wenn deine Eltern gestorben sind und dein großer Bruder abgehauen ist und du nun seinen Platz als Alpha einnehmen musst? Wirst du dennoch deinen Mate suchen und sogar zu seinem Rudel ziehen? Oder wirst du deinen Mate ignorieren, damit...