(26) Zusammenarbeit

1.4K 59 0
                                    

Amy POV

Montag! Warum musste mich jeder Montag immer wieder aufs Neue aus den Socken hauen. Es kam immer so plötzlich wie Weihnachten. Plötzlich brauchte man Geschenke oder eben plötzlich und unerwartet geht der Wecker wieder los.

Vielleicht liegt das auch daran, dass ihr gestern bis weit nach Mitternacht gezockt habt.
Nein, daran kann das nicht liegen.
Ich glaube schon.
Nein!
Na gut, erschwerend kommt hinzu, dass du von Freitag auf Samstag kaum geschlafen hast und Samstag war auch kein faulenzender Tag.
Okay, vielleicht hast du ein bisschen Recht.
Nur ein bisschen? Na danke auch!
Ach komm, sei doch still.

So machte ich mich fertig und ging die Treppe runter. Zu meinem Leidwesen, saßen da unten nicht nur die üblich verdächtigen, darunter Ab, Mike und Joanna. Stattdessen blickte ich ebenfalls in die Gesichter von Jo, Alex und Jared. Stimmt ja, es waren gestern fast alle aus seinem Rudel dageblieben.
„Ach scheiße. Das ist ein toller Morgen!", grummelte ich vor mich hin und im gleichen Moment realisierte ich, dass ich gegrummelt hatte...ich hatte es nicht in Gedanken gesagt.

Das hast du davon.

„Wow, Ist die morgens immer so gut gelaunt?", Alex schien echt erstaunt.
„JAAA", kam es gleichzeitig von Ab und Jo, woraufhin sie zu lachen anfingen.
„Ich hab sie nicht anders in Erinnerung", grinste mich Jo an, „gib ihr morgens zwei Stunden und viel Essen, dann hast du eventuell das Vergnügen, dass sie freundlicher wird."
Ich erdolchte Jo mit meinem Blicken, ließ mich Wortlos an den Tisch fallen und fing an zu essen.
„Was zu beweisen war", sagte Jared und verkniff sich das Lachen. Damit hatte er nur ein knurren meinerseits verdient.
„Ups, es geht noch schli...", setzte Alex an, wurde aber mit einem Tritt gegen sein Schienbein von Abbey unterbrochen. Besser so.
Trotz meiner Anwesenheit ließen sie sich nicht abhalten, morgendlichen Tratsch auszutauschen. Aber das sollte mir recht sein, denn es konnte mich keiner vom Essen abhalten oder gar kontrollieren, wie viel ich aß.
In diversen Autos verteilt, fuhren wir in die Schule. Ab heute war der Sportunterricht zwar wieder normal, aber ich konnte Mr. Crame gestern davon abbringen, die Kurse wieder zusammenzumischen. Damit konnten wir mal endlich richtig glänzen.

Vielleicht solltet ihr den Sportunterricht dann fürs Kampftraining nutzen, wenn kein Mensch dabei ist...
Lia, du bist genial. Damit könnten wir mehr Freizeit schaffen.
Ich weiß.
Dann sollte ich mal schleunigst mit Mr. Crame reden.

Damit noch alles geplant werden konnte, rief ich Crame aus dem Auto an, denn auch die restlichen Rudel mussten informiert werden.
„Crame", fing ich an, ohne mich zu melden, „wie wäre es, wenn wir Ihren Sportunterricht für das Kampftraining nutzen?"
Abbey neben mir wurde hellhörig und hielt beide Daumen in die Höhe.
„Guten Morgen, Amy", grüßte mich Crame, „wie stellst du dir das so spontan vor? Sollen wir uns auf dem Asphaltplatz verwandeln und kämpfen, während die anderen Kurse nebenan auf der Wiese Fußball spielen und auf der anderen Seite Leichtathletik machen?"
Soweit hatte ich dann doch noch nicht gedacht, weshalb ich mit was leichtem anfing: „Die meisten vom Rudel sind eh in der Schule oder haben Zeit, das wäre kein Problem:"
„Das könnte sein, wenn der Rest ab morgen dabei ist, wäre das ja auch in Ordnung", überlegte Crame laut, „wäre nur noch das Problem der Örtlichkeit."
Ab neben mir wurde unruhig und versuchte mir irgendwas in Zeichensprache mitzuteilen. Ich verstand nur Bahnhof, weshalb sie sich die flache Hand an die Stirn klatschte und begeistert rief: „Zu uns, Amy. Machen wir alles bei uns."
Das ist die Idee.
„Mr. Crame, könnten Sie nicht mein Direktor ein gutes Wort einlegen, dass wir den Sportunterricht an einem anderen Ort durchführen? Sie wären ja dabei und könnten bezeugen, dass der Unterricht auch wirklich stattfindet und außerdem stört es ja keinen, wenn wir bei uns im Wald trainieren. Da wären wir unter uns und alles unter einem Hut."
Crame seufzte: „Na gut, ich geb mein bestes und geb euch Bescheid."
Damit war das Telefonat beendet.
„Ich kümmer mich gleich zusammen mit Alex darum, dass alle Bescheid wissen, dass das Training ab heute früher anfängt. Den Ort können wir ja zunächst unter Verschluss halten."
„Danke, Ab", grinste ich sie an.
„Hoffen wir mal, dass das alles so klappt", warf Mike von vorne skeptisch ein.
„Was soll daran nicht klappen?", Ab war verwirrt.
„Naja, wir sind heute durch den kleinen Massenanlauf am Frühstückstisch etwas spät dran und vor dem Unterricht bleibt nicht viel Zeit. Man könnte auch sagen gar keine", während wir zum Klingeln den Schulhof betraten.
„1. Waren nicht wir schuld, dass wir zu spät kommen werden, sondern allein unsere Alphas! In der Hinsicht passen sie ja perfekt zusammen und 2. Kann man Nachrichten sehr gut bei Mrs. Marcs schreiben."
Ich hielt mich aus dieser Diskussion raus. Ich fand Mrs. Marcs Gesicht viel zu Beschreiblich, als der halbe Kurs in einmal zu spät den Raum betrat. Dabei waren es gerade mal Fünf Minuten, vielleicht auch zehn, aber was ist das schon? Wir mussten schließlich die anderen noch über die Planänderung informieren. Leider verdonnerte sie uns dazu den Roman in aufgeteilten Rollen vorzulesen, aber nur die, die zu spät gekommen waren. Natürlich.
Damit nicht auffiel, dass Ab und Alex mit was anderem beschäftigt waren, las Joanna mit verschiedenen Stimmen Abbeys Teil und Mike Alex' Teil mit. Mrs. Marcs traute sich nach der ersten „Strafe" aber nicht noch etwas zu sagen, das war nicht ihre Art. Eigentlich schon süß.
Nach der hälfte der Stunde stand Crame etwas entfernt von unserem Fenster und hielt wie Ab heute Morgen beide Daumen hoch. Es musste geklappt haben. Ich wollte ihm signalisieren, dass ich verstanden hatte und hielt meinen Daumen auf Kopfhöhe. Leider blieb ich nicht unbemerkt: „Kann ich Ihnen helfen, Amy oder möchten Sie etwas sagen?"
„Weder noch, Mrs. Marcs. Mein Arm wurde nur steif und ich habe mich gerade gefreut, dass wir nachher Sport haben", wobei ich Ab in die Augen sah. Auch sie verstand und die Arbeit der beiden ging weiter.
„Dann könne wir ja weiter machen, darauf dass sie bald ihrer sportlichen Aktivität nachgehen können", nickte Mrs. Marcs und schaute bereits wieder auf die Lektüre vor ihr.
„Mit Vergnügen, Mrs. Marcs", grinste ich.
Unsere Rudelteile hatten verstanden und die restlichen Stunden vergingen unter diesem Spaß wie von selbst.

Wie gefällt euch das neue Kapitel?
Und gerne Voten.🙈

Alpha wants Alpha | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt