Alpha wants Alpha | abgeschlossen

(40) Erster Schultag

Amy POV

Gestern Abend war nichts weiter passiert. Wir waren mit unserer Beziehung schon in sehr viel schnelleren Schritten unterwegs als vor dem Ganzen. Das hieß aber nicht, dass es nicht trotzdem ein sehr langer Abend gewesen sein konnte. Wir hatten sogar alles weggeräumt und zurückgebracht. Schließlich hatte uns das gesamte Rudel diesen Abend organisiert. Da konnten wir auch etwas für sie tun und ihnen das Aufräumen abnehmen.
Leider hinderte mich der Gedanke daran nicht, dass ich zur Schule musste. Das erste Mal seit etwas längerer Zeit musste ich wieder früh aufstehen. Das allein hätte schon gereicht, um mich zu killen. Aber ich schaffte es, dass ich mich komplett fertig machte und recht pünktlich nach unten gehen wollte.

Nur könntest du jetzt nicht beantworten, was du nach dem Aufstehen gemacht hast.
Ähm... doch?
Du willst mir weiß machen, dass du weißt was du angezogen hast oder wie du Duschen warst?
Ich war duschen?
Was zu beweisen war.
Im Ernst. War ich gerade duschen?
Nein, warst du nicht.
Oh, ok.
Wie gut, dass der Körper morgens auch schlafend weiß, was er machen muss.

Ich hätte dazu ja einen Kommentar abgegeben. Aber ich musste zugeben, dass Lia Recht hatte. Also stand ich hier oben an der Treppe und wurde schlagartig wach. Wenn ich diese Treppe jetzt hinunterlief, war der Großteil meiner Tagesenergie aufgebraucht und ich musste in der Schule schnaufend die Treppen rauflaufen. Aber es half alles nichts. Ich hätte die Schule noch schwänzen können, aber mein Bedürfnis nach Essen machte mir einen Strich durch die Rechnung. Also lief ich die Treppe runter und bis in die Küche. Der Großteil saß bereits am Tisch. Ich setzte mich wortkarg wie immer dazu.
„Morgen."
„Guten Morgen", kam es von den meisten zurück, während sie sich weiter ihrem Frühstück widmeten, so wie ich auch.
„Übrigens", stieß mich Ab leise an, „es könnte sein, dass ich die letzte Woche nach und nach jeden Kurs ins Erdgeschoss verlegt habe. Es sollte keinem aufgefallen sein."
„Du bist ein Schatz", schenkte ich ihr mein herzzerreißendstes Lächeln.
„Logo", kam es noch unter einem Bissen ins Brötchen zurück. Ich blickte in die Runde, aber unser kurzes Gespräch schien keiner mitbekommen zu haben. Ich war schließlich schon auffällig und leidsam genug.

Heute hatten wir als erste Mrs. Marcs. Eigentlich ein recht guter Einstieg. Dachte ich zumindest noch, bis wir den Schulhof betraten. Wir wollten uns schon auf den Weg ins Erdgeschoss machen, als uns Alex entgegenkam.
„Schlechte Nachrichten", begann er, wollte uns aber nicht auf die Folter spannen, „unser Raum wird anderweitig genutzt. Wir sind jetzt unterm Dach." Ein entsetztes Gemurmel entstand. Man besah mich mit mitleidigen Blicken.
„Dachgeschoss! Das können die doch nicht machen. Das sind vier Etagen!", Abbey war völlig aus dem Häuschen.
„Beruhigt euch doch mal. Das wird schon", ich wusste zwar noch nicht wie, aber egal.
„Darf ich dich daran erinnern, dass du gestern nach anderthalb Treppen fast zusammengebrochen bist?" Jo sah mich entsetzt an. Aber damit traf er den Kern.
„Naja, wir haben doch noch eine viertel Stunde, bis dahin kann viel passieren", ich versuchte nach außen hin zuversichtlich zu bleiben.
„Aber in einer viertel Stunde wirst du keine Superkraft bekommen", Jared trat hinter mich, „aber mein Angebot steht noch", damit grinste er mich frech an. Er musste wissen, dass ich das niemals machen, aber mich vielleicht anspornen würde.
„Ich würde sagen, der Großteil von uns geht schon mal hoch und wir kommen dann", überging ich das verlockende Angebot von Jared, aber ich war und blieb ein Alpha. „Und wir müssen Mrs. Marcs ja nicht mit alle Mann verärgern." Sie verstanden und nur Jo, Abbey und Jared blieben mit mir zurück.
„Und jetzt?", fragte Jo verwirrt.
„Laufen", sagte ich, als wäre es selbstverständlich und lief los. Ich drehte mich aber nochmal um, als ich erkannte, dass Jo entsetzt stehengeblieben war und uns nur hinterher blickte.
„Hast du eine bessere Idee, die beinhaltet, dass ich meine Beine selbst in die Hand nehme?" Damit hatte ich ihn und wir trotteten der anderen Gruppe hinterher.