(35) Flashover 4

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Erzähler

Auf dem gesamten Revier kam es zu kämpfen und Angriffen. Überall bildeten sich Grüppchen und in den Grüppchen bildeten sich Zweierkämpfe. Mal überlag der eine, mal der andere. Es schien, als würde es nirgendwo einen geben, der klar im Vorteil lag.
Auch unter den Alphas und Betas zeigte sich, dass sich keiner sofort die Vorteile zunutze machen konnte. Aber Ausnahmen bestätigten die Regel. Jo konnte sich gegen Jacks Beta behaupten und rang ihn zu Boden. Irgendetwas hatte mit dem Beta nicht gestimmt. Er brauchte nicht viel, sodass er nicht nur zu Boden ging, sondern auch bewusstlos war. Jo hatte den hasserfüllten Blick in seinen Augen gesehen, weshalb er ihn nicht liegen ließ. Er packte seine Kehle und sorget dafür, dass er keinem aus seinem Rudel mehr zu Hilfe kommen konnte.
Anschließend sah sich Jo um. Er sah, wie Alex und Jared den übriggebliebenen Alpha angriffen. Sie schienen keine Hilfe zu brauchen. Sein Blick schweifte weiter. Er sah auch, wie Marc jr. mit seiner Gruppe kämpfte. Sie sahen recht erfolgreich aus und schienen klar zu kommen. Jo lauschte und vernahm die anderen Kampfgeräusche aus der Umgebung. Kein Jaulen, kein Stöhnen oder ähnliches. Auch sie schienen klar zu kommen. So war es auch. Die Ausbilder der drei Rudel hatten ihre Gruppen im Auge und halfen, wo sie es konnten. Bei ihnen schien es nicht mehr lange zu dauern bis eindeutig war, dass die Leute von Jack und Alexander keine Chance gegen deren vollkommen trainierten Gegner hatten. Doch sie waren anders trainiert. Sie waren darauf trainiert, dass keiner aufgab. Sie kämpften bis zum Schluss und daher war es nur eine Frage der Zeit, bis sie gezwungenermaßen aufgeben mussten. Unter ihnen würde es keiner lebend rausschaffen. Amy hatte die Rudel perfektionistisch trainiert. Es gab keinen Ausweg für ihre Einstellung nicht aufgeben zu können.
Schließlich glitt Jos Blick grinsend weiter. Doch es wich im schnell aus dem Gesicht, als er seine kleine Schwester unter Jack begraben erblickte. Er hoffte inständig, dass sie noch nicht Tod war. Er konnte aus der Entfernung nicht erkennen, ob sie sich bewegte oder noch atmete. Jack versperrte ihm auch noch den Blick, als er auf ihn zu rannte. Nicht seine Schwester, war sein einziger Gedanke, als er sich mit seinem gesamten Gewicht auf Jack stürzte und ihn somit von seiner Schwester stieß. Es bleib ihm keine Zeit nach ihr zu sehen. Jack knurrte auf und berappelte sich. Somit blieb auch keine Zeit nachzudenken. Jack griff ihn an.
Keiner von beiden bemerkte, dass sich auch Amy berappeln konnte und auf die beiden ineinander verknäult zueilte. Sie nutzte diesen ungesehenen Augenblick und packte Jacks Hinterteil. Er jaulte auf und ließ von Jo ab. Zu zweit gelang es ihnen, den mittlerweile stark verletzten Jack zu Fall zu bringen und auch er gab innerhalb von Augenblicken keinen Mucks mehr von sich.
Jos und Amys Blicke trafen sich, nachdem sie sich nach ihrem Mate umgesehen hatte und ein stilles Gespräch schien stattzufinden. Sie rannten völlig synchron auf Jared und über ihm Alexander zu. Sie sprengten sie auseinander. Amy erkannte, dass Jared soweit es geht in Ordnung war. Dies kostete sie nur den Bruchteil einer Sekunde. So lange wie auch Jared benötigte, sich aufzurichten. Sie blickten sich für einen Augenblick in die Augen und der Betrachter konnte die Liebe und das blinde Vertrauen zwischen ihnen förmlich riechen. Zu dritt kesselten sie Alexander ein. Er hatte keine Chance gegen sie, dass wusste in diesem Augenblick jeder. Alexander ging zu Boden, als sie ihn mehrfach angegriffen hatten. Er schien schon vorher in eine andere Welt gelangt zu sein. Er blickte ein letztes Mal nach oben. Sein Körper verwandelte sich zurück. Es war, als würde er nach etwas über ihm greifen und dann vielen all seine Körperteile zu Boden. Er war gestorben, als letzter seines Rudels.
Während sie noch im Kreis um ihn herumstanden, kamen die restlichen der drei Rudel aus den verschiedenen Richtungen. Alle waren bereits zurück verwandelt. Auch die Alphas und Betas verwandelten sich zurück. Nach jetziger Sichtung durfte es keinen getroffen haben. In einer Ecke der Lichtung ertönte ein Stöhnen: „Hab ich es verpasst?" Es klang vor Schmerzen gepresst. Es war Mike. Als er sich aufrichtete, um in ihre Richtung zu kommen wurde er schwindelig und torkelte einen Augenblick. Sie gingen ihm entgegen und er ließ sich von zwei aus seinem Rudel stützen. Er wurde lachend begrüßt und man entschied ihn zu Alf zu bringen, während der Rest zunächst auf der Lichtung verweilte.
„Haben wir doch gut hingekriegt", lachte Joanna in die Runde.
„Naja, ein paar zu viele Tote für meinen Geschmack", Abbey sah so aus, als würde sie sich jeden Moment übergeben. Sofort wurde sie von ihrem Mate gestützt.
„Ich denke es werden sich schon Freiwillige finden, die alles hier aufräumen", kratzte sich Jared am Kopf.
„Ich glaube wir sollten als gutes Beispiel vorangehen", wurde er vorsichtig von Marc jr. gerügt.
„Da bin ich ausnahmsweise ganz deiner Meinung", erklang eine tiefere Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich um.
„Vater", schluckte Marc jr., er schien seine vorübergehend erlangte Macht wieder abgeben zu müssen.
„Ich wollte eigentlich alle zu einem Fest einladen", grinste Marc in die Runde, „was gäbe es passenderes, als diesen glücklichen Ausgang mit einer Alphazeremonie zu feiern?"
Er wollte seinen Alphaposten an seinen Sohn abtreten und dies schon heute mit einem gebührenden Fest. Die Meute jubelte und pfiff. Jeder dem ein Fest zum Sieg nicht schmeckte, konnte so aufgrund der Alphazeremonie feiern.
„Ich denke, jetzt ist das Revier ganz schön groß für zwei einfache Rudel", führte Alpha Marc weiter fort und erblickte Amy.
„Da hast du wohl Recht, Marc. Aber wie soll man vier gleich große Territorien auf drei Rudel aufteilen?", Amy blickte Jared vielsagend an.
„Willst du uns eine Rudelzusammenführung anbieten?", Jared war begeistert.
„Wenn das Revier doppelt so groß wird, passen doch auch doppelt so viele Leute rein", stimmte Abbey hinzu, blickte zu ihrem Mate und küsste ihn.
„Dann planen wir in aller Ruhe die Feierlichkeiten und feiern nicht nur eine Alphazeremonie, sondern auch eine Rudelzusammenführung", Marc jr. schien heute von allem begeistert.
„Damit wäre dann aber noch eine Alphazeremonie fällig", fügte Jo zögerlich hinzu.
„Es gab doch schon öfters in den Legenden ein Rudel mit mehreren Alphas", unterbrach Alex den Kuss mit Abbey.
„Ja und jedes davon war innerhalb kürzester Zeit gespalten", stöhnte Joanna auf.
„Aber keines davon hatte zwei Alpha, die gleichzeitig Mates waren", wiedersprach Marc.
„Dann kanns ja nur schlimmer werden", lachte Jared.
„Lasst uns unsere Legende schreiben", lachend erblickte Amy ihren Mate.

Auch der Rest stimmte in das Lachen ein. Die ersten gingen die Planungen durch und andere ließen sich von dem Eifer anstecken. Alle ignorierten ihre Wunden. Sie würden irgendwann schon heilen. Außerdem war der Heiler noch beschäftigt und er würde sie schon bald in die Finger bekommen. Keiner schien zu bemerken, dass ihre Alpha immer blasser wurde. Amy konnte sich kaum noch auf ihren Beinen halten. Ihr schien es die Luft abzuschnüren. Ihre blutigen Augen waren nicht länger blutig, sondern von blutigen Adern unterlaufen. In ihr krampfte sich alles zusammen und sie konnte nichts mehr dagegen tun. Ihr Körper gehorchte nun einem andern und nicht mehr ihr selbst. Sie fing an zu zittern. Da wurde der erste auf sie aufmerksam: „Amy, alles in Ordnung mit dir?" Ihr Bruder war verwirrt. So hatte er sie noch nie gesehen. Sie hatte doch nichts gehabt. Jared rannte auf seine Mate zu und fing sie auf, während sie noch ein letztes Mal nach Luft schnappte und von den anderen ein schreien ertönte.

Ich hab mich hier mal für eine ganz andere Sicht entschieden.
Wie gefällt euch sowas?

Alpha wants Alpha | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt