(47) Date

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Amy POV

Heute Abend war ich so nervös, wie noch nie zuvor in meinem Leben. So nervös war ich nicht einmal an meinem ersten Schultag oder bei meiner Alphazeremonie. Es musste daran liegen, dass mir alles nun so viel klarer erschien. Ich liebte Jared und daran konnte, und besonders, wollte ich auch nichts ändern.
Ich wartete an unserem Treffpunkt. Ich hatte mich, ohne irgendwelche Vorbereitungen zu treffen, von unserem Rudel davongeschlichen. Auch Jared wollte unbemerkt gehen, aber erst einige Zeit nach mir, weshalb ich hier noch wartete. Ich wurde unruhig und dachte darüber nach, ob man sowas nicht doch hätte planen sollen.

„Wartest du etwa auf mich?", Jared trat hinter einem der Bäume hervor und hatte ein paar Decken auf dem Arm.
„Das könnte sein."
„Dann musst du die wahnsinnig gut aussehende Alpha, die nicht nur ihr Rudel, sondern auch ihren Mate um den Finger gewickelt hat, sein."
„Das verleugne ich nicht", ich grinste ihn an.
„Ich liebe dich", flüsterte Jared. Er stand mittlerweile genau vor mir, nah genug, dass ich alles an ihm riechen und wahrnehmen konnte. Und heute roch er noch um ein Vielfaches besser, als ich es sonst wahrgenommen hatte. Ich ließ mich von ihm einlullen. Diesmal war der Kuss pure Leidenschaft und mein nächster freier Gedanke galt einem kleinen Steinchen unter meinem Rücken. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie wir uns auf die Wiese gelegt hatten oder wann Jared über mir lag. Ich ergriff jedoch den Moment des klaren Denkens und legte einen Finger auf Jareds Mund. Er blickte mich erstaunt und völlig aus einer anderen Welt gezogen an. Er stützte sich mit seinen Armen von mir hoch und betrachtete mich. Ich fuhr mir durch die Haare, bevor ich zu sprechen begann: „Ich wollte dir eigentlich noch was gesagt haben." Jared ging von mir runter und setzte sich neben mich hin. Ich richtete mich auf und bereute es abgrundtief, dass ich es unterbrochen hatte. Ich dachte der Stein war ein Zeichen. Ich hätten ihn einfach ignorieren sollen. Als ich die Augen aufmachte, sah ich in Jareds wartende Augen und fuhr fort: „Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, ob ich nicht auf einen besseren Moment hätte warten sollen." Ich war unsicher. Wie konnte ich ihm denn jetzt noch klar machen, dass ich das nicht getan hatte, weil ich es nicht wollte?
„Es ist OK. Was hast du?", er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Wieso hast du die Kraft, mich so verständnisvoll anzunehmen, wo ich das hier gerade so...", ich war verwirrt und bekam keinen anständigen Satz raus. Stattdessen ergriff ich Jareds Hand und versuchte in meine Gedanken Ordnung zu bekommen.
„Ssshh. Denk nicht darüber nach. Ich bin dein Mate, auch wenn mein innerer Wolf gerade völlig am Rad dreht, weil er so kurz davor war", zum Ende hin lachte er doch etwas unsicher.
„Es ist nicht so, dass ich das nicht will. Ich will nur, dass du vorher zwei Sachen weißt." Ich sah ihm direkt in die Augen und wusste nicht was ich in ihnen sah. Es war ein Gefühlschaos, wie es in meinen auch zu sehen sein musste.
„Jetzt machst du mir irgendwie Angst. Aber ich liebe dich. Ich werde es schon überleben, bevor wir dann weiter machen", er beugte sich zu mir rüber und wollte mich küssen, unterbrach sich aber selbst: „Entschuldige, mein innerer Wolf bringt mich etwas durcheinander."
„Naja, als erstes wollte ich dir etwas zeigen", ich kramte in meiner Tasche, faltete das gefundenen Stück Papier auseinander und glättete es etwas, „ich hab heute in der Freistunde etwas gearbeitet und dann das hier gemacht." Ich reichte ihm das Stück Papier. Jared nahm es entgegen, sah mich ein letztes Mal skeptisch an und begann zu lesen. Seine Augen wurden immer größer.
„Du hast es echt getan?"
„Ja", ich konnte nicht mehr als hauchen.
„Du hast auf deine Revierurkunde meinen Namen mit drauf setzten lassen?", er war immer noch ungläubig.
„Ja, es ist jetzt offiziell unser Revier mit unserem Rudel."
„Wow", mehr kam von ihm nicht. Aber sein Gesicht sprach Bände, ich hatte ihn damit glücklich gemacht, wie ich es anders nicht könnte.
„Und ich hab noch etwas gemacht. Steht auf der letzten Seite", aber ich konnte nicht warten bis er sich auch das durchgelesen hatte, „ich hab ein Grundstück etwas abseits des Rudelhauses als Baugrundstück deklarieren lassen. Da könnten wir später unsere eigenen vier Wände bauen, wenn uns das im Rudelhaus zu viel wird oder wenn wir da nur noch arbeiten wollen."
„Wie? ... Wow ... Warum?", Jared schien echt überrascht. Aber er war positiv überrascht. Er schien vor Glück zu strotzen.
„Weil...", ich holte tief Luft, „weil ich dich Liebe."
Jareds Blick schoss von den Unterlagen hoch zu mir: „Was hast du gesagt?" Ich kniete mich vor ihm hin, nahm ihm die Unterlagen ab, die ich zur Seite legte, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, kam ihm noch näher und flüsterte: „Ich liebe dich."
„Du weißt gar nicht wie glücklich ich bin", flüsterte Jared an meinen Lippen, „ich liebe dich so sehr." Daraufhin legten sich unsere Lippen aufeinander und ich war so glücklich. Ich gewährte Jareds Zunge Einlass, ohne dass er lange bitten musste. Ich wollte das hier und ich liebte ihn. Ich merkte, wie sich Jareds Hände unter mein Oberteil schoben und es mir ohne Umwege über den Kopf strich. Während seine Hände weiter wanderten, ergriff ich auch sein Oberteil und zog es ihm über den Kopf. Sobald er befreit war, wanderten seine Hände über meinen Rücken, wo er meinen BH-Verschluss öffnete. Gleichzeitig legte er mich sanft zurück ins Gras, zog mir den BH komplett aus und stützte sich über mich. Er küsste sich meinen Hals entlang und fand ohne lange Umwege eine Stelle, die mich wahnsinnig zu machen schien. Keine Sekunde später spürte ich seine Wolfszähne darüber streifen und wäre ich nicht schon wahnsinnig, wäre das jetzt der Fall gewesen. Ich stöhnte auf, was Jared als Signal wertete und mich biss, während er mich mit seinen Händen an meiner Hüfte sanft am Boden hielt. Er zog seine Zähne wieder raus und küsste die Stelle sanft. Sein Kopf erschien wieder in meinem Blickfeld und wir sahen uns einen Moment einfach nur an, genossen das, was gerade passiert war. „Ich liebe dich", flüsterte ich ihm ein weiteres Mal heute Abend zu, bevor wir uns wieder küssten.

Die Nacht verbrachten wir zusammen draußen. Weit weg von unserem Rudel genossen wir die Zeit zu zweit. Es war eine sehr kurze Nacht. Aber es war die schönste Nacht, an die ich mich je erinnern sollte.

Die beiden haben sich jetzt wirklich zusammen gerauft.
Wie hat es euch gefallen?

Alpha wants Alpha | abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt