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Nachdem sie noch eine Weile nebeneinandergesessen hatten, haben sie sich dann doch verabschiedet und sind jeweils zu sich Heim gegangen. Der Akku von Jimins Handy hatte gerade noch so gereicht und sobald er sich auf sein Bett gesetzt hat, stürzte es ab und die Taschenlampe ging aus. Nun liegt er also wieder in seinem Bett, sein Blick starr auf die Decke gerichtet, an der Sterne klebten, die im Dunkeln leuchten. Seine Mutter hatte sie mit ihm gemeinsam dort angebracht, als er noch sieben war. Damals hatte er Angst vor der Dunkelheit und obwohl er sich mit zwölf zwischendurch für sie geschämt hatte und am liebsten runtergerissen hätte, war er jetzt froh, dass er es nicht gemacht hatte. Denn die damals peinlichen Sterne wurde für den fünfzehnjährigen wieder ein Segen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Dunkelheit nämlich wieder zu Jimins Feind, mit ihr die bösen Gedanken. Gleichzeitig handelt es sich jedoch um seinen engsten Verbündeten, denn im Dunkeln erkennt niemand seine Tränen.

Als seine Mutter die Sterne befestigte fürchte er sich vor Monstern, die möglicherweise in seinem Kleiderschrank oder unter seinem Bett hausten. Mittlerweile fürchtete er sich vor sich selbst.

Deswegen hatte Jimin nun meistens neben den Sternen ein Licht an, diesmal nicht und so war es bis auf die leuchtenden Punkte stockfinster. Sein Blick war starr auf die Decke gerichtet, ohne diese wirklich wahrzunehmen und seine Gedanken wanderten zu seinen Freunden. Yoongi wusste innerhalb kürzester Zeit fast schon mehr über Jimin als Jungkook und Taehyung. Machte das Jimin zu einem schlechten Freund, wenn er den Beiden nichts erzählte? Wenn er ihnen all die Selbstzweifel und selbstzerstörerischen Gedanken verschwieg? Natürlich machte es das, er war ein ganz schrecklicher Freund! Von besten Freunden wurde doch erwartet, dass sie sich alles erzählen. Sicherlich wären Jungkook und Taehyung schrecklich enttäuscht, wenn sie erfahren würden, wie es im Kopf ihres Freundes aussieht. Von der Dunkelheit und dem grauen Gefühl, die Jimin fast täglich umgaben und aus denen mittlerweile schon fast sein ganzes Leben bestand.

Und damit wuchs der Selbsthass in dem sowieso schon so unsicheren Jungen noch ein bisschen mehr.

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Sorry, dass das Kapitel so kurz ist. Ich machs wieder gut :*

Feeling guilty || YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt