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Obwohl Jimins Lust sich nun wirklich in Grenzen hielt, war er dennoch losgegangen und eilte jetzt durch den Supermarkt. Während er noch alle Zutaten zusammensuchte, wartete der Verkäufer darauf endlich das Geschäft schließen zu können. An der Kasse angekommen, hörte Jimin sofort an der Stimmlage heraus, dass der Kassierer mehr als nur genervt war, da Jimin seinen Feierabend herauszögerte. Aus der Mimik konnte man allerdings nichts herauslesen, denn auf dem Gesicht lag nach wie vor ein strahlendes Lächeln. Er warf einen Blick auf das Namensschild, während der andere die Einkäufe über den Sensor zog. „Kim Seokjin", murmelte Jimin ganz leise, wurde jedoch von seinem Gegenüber übertönt: „Das macht dann 28268 Won!" Schnell holte er das Geld heraus und gab es ihm, anschließend warf er noch die letzten Sachen in den Stoffbeutel und nahm das Wechselgeld entgegen. Vor der Tür zog sich Jimin seine Mütze wieder tief in die Stirn und über die Ohren, da der Wind ziemlich stark ging und kalt war. Er war gerade mal zwei Hausblöcke weiter als er angerempelt wurde, dadurch, dass nur die Straßenlaternen Licht spendeten und die andere Person eine Kappe trug konnte er sie nicht erkennen. Doch die Stimme verriet ihn, als er sich entschuldigte: „Yoongi?" Der Angesprochene blieb stehen und weitete die Augen, was Jimin nicht sehen konnte, da er ihm immer noch den Rücken zugedreht hatte. Jimin erhielt jedoch keine Antwort und bevor er ein weiteres mal fragen konnte, rannte Yoongi weg und ließ einen verwirrten Jimin zurück.

Nachdem der Schock und die Verwirrung nachließen, setzte Jimin seinen Weg fort und wurde Zuhause auch direkt von seiner Mutter begrüßt: „Danke dir, Schatz! Ich räum das schon selbst ein." Normalerweise hätte Jimin jetzt protestiert und trotzdem geholfen, doch jetzt war ihm nach etwas anderem. Er ging also in sein Zimmer, wechselte schnell seine Jeans zu einer gemütlicheren Jogginghose und setzte sich auf sein Bett und er fing an nachzudenken. Wieso war Yoongi vorhin weggerannt, ohne Jimin überhaupt anzuschauen und viel wichtiger, wieso hatte er ihn beklaut? Dem Jüngeren war schon am Weg aufgefallen, dass seine Geldbörse plötzlich fehlte und auch wenn er es nicht ganz wahr haben wollte, musste es Jimin so hinnehmen. Er hat eins und eins zusammengezählt und das Ergebnis gefiel ihm so gar nicht. Es war bereits dunkel, Yoongi hatte die schwarze Kappe so auf, dass man sein Gesicht gar nicht erkennen konnte. Er hatte Jimin angerempelt und war dann panisch weggelaufen. Und nicht zu vergessen Jimins Geldbörse fehlte. Die einzigen Fragen waren „Warum?" und „Warum ausgerechnet Jimin?", denn der Jüngere hatte das Gefühl er sei ein bewusstes Ziel. Hat Yoongi ihn nur ausgenutzt? Erkannt, dass Jimin zumindest ein bisschen Geld zu Verfügung hat und ihn dann beklaut? Obwohl alles in Jimin danach schrie die Situation zu analysieren, nur um dann Fehler bei sich selbst zu finden, entschied sich Jimin dafür, den Älteren morgen zu suchen und zu Rede stellen.

Bereit sein Vorhaben umzusetzen und fertig angezogen, wollte Jimin aus der Tür treten, wurde jedoch von seiner Mutter aufgehalten: „Wo willst du denn hin?" Jimins Antwort kam schneller als sonst, denn er hatte bereits im Badezimmer nach einer Ausrede gesucht: „Kurz zu Jungkook, er hat mein Physik-Buch versehentlich eingesteckt." Seine Mutter hatte nun keine Möglichkeit mehr Nein zu sagen, immerhin ging es um die Schule, also erlaubte sie es natürlich: „Sei aber bitte bald wieder da, du weißt deine Großeltern kommen heute." Jungkook gab darauf ein verstehendes Murmeln von sich und ließ die Tür hinter sich zu fallen. Statt aber in Jungkooks Richtung zu gehen, ging er wieder zum Park, in der Hoffnung dort Yoongi anzutreffen. Dem war nicht so, allerdings deutete Jimins Geldbörse, die auf der Bank lag, daraufhin, dass der Größere bereits da war. Der Jüngere klappte sie auf, um nachzuschauen, ob noch alle wichtigen Karten drinnen waren. Das waren sie, das Geld auch, nicht einmal ein Cent schien zu fehlen und es lag auch ein Zettel darin. Es handelte sich um eine Ecke eines zerknitterten und befleckten Notenblattes, auf dessen Rückseite mit Kugelschreiber eine ganz kurze Notiz gekritzelt wurde: Tut mir leid, ich hatte dich wegen deiner Mütze nicht erkannt

Jimin wurde rot als ihm einfiel, was es für eine Mütze war, die er sich so weit ins Gesicht gezogen hatte. Die Wollmütze in einem grässlichen Orangeton hatte seinem kleinen Bruder gehört, doch nicht einmal der wollte sie noch anziehen. Der Grund dafür waren die peinlichen Bärchenohren, die ihre Oma angenäht hatte. Zum Glück hatte Jimin nicht seine Oma-Mütze getragen, dessen Ohren waren nämlich noch größer, da diese eine Maus darstellen sollte. 

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Na, Zuckerherzen?♡
Seid ihr bereits in Weihnachtsstimmung oder feiert ihr kein Weihnachten?
Der Schulstress lässt es kaum zu, aber ich versuche mich nicht unterkriegen zu lassen und höre trotzdem ganz viel Weihnachtssongs^^

Feeling guilty || YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt