Feeling guilty || YOONMIN

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Am Parkgelände angekommen, schaute er sich erstmal um und auf den ersten Blick konnte er erkennen, dass hier niemand außer ihm war. Das lag daran, dass sein Zufluchtsort sehr überschaubar war, denn auf kleinster Fläche wurde ein Spielplatz, ein paar Blumenbeete und sogar ein kleiner Teich untergebracht, dieser war allerdings zu jeder Jahreszeit unbewohnt. Der Spielplatz hatte es eigentlich gar nicht verdient als einer bezeichnet zu werden, denn auch dessen Ausstattung war sehr bescheiden. Lediglich für eine winzige Sandkiste und zwei Schaukeln war Platz gewesen und genau diese steuerte der Blonde nun an. Nur um dann doch überrascht zu werden, brauchte er etwa eine Brille? Neben den Schaukeln saß eine Gestalt zusammengekauert da und dessen Jacke, die er nur grob sehen konnte im Licht der Straßenlaterne erinnerte ihn stark an die Jacke von heute Nachmittag. An die Jeansjacke von Yoongi.

Statt sich wie gewohnt auf die linke Schaukel zu setzen, ließ er sich neben der nur in einer Jeansjacke gehüllten Gestalt nieder, von der Seite konnte er nun erkennen, dass es sich tatsächlich um Yoongi handelte. Da er aber dennoch nicht wusste, wie er ein Gespräch anfangen sollte, blieb es erstmal still zwischen den beiden. Obwohl es sich um keine unangenehme Stille handelte, fühlte sich Jimin dazu verpflichtet etwas zu sagen. Dies wurde ihn jedoch nach einer Weile abgenommen, da nun der etwas Größere das Wort ergriff, allerdings ohne den Blonden dabei anzuschauen. Als dessen Stimme erklang, schreckte der andere etwas hoch, fing sich aber schnell und überlegte, wie er die ihm gestellte Frage, was er hier mache beantworten könnte. Und zwar ohne dabei zu viel zu verraten, denn Jimin verspürte in keiner Hinsicht das Bedürfnis einem, so gut wie, Fremden sein Herz auszuschütten. Anscheinend war der Junge neben ihm nicht der geduldigste Mensch, denn es folgte die nächste Frage bevor der Blonde fertig überlegt hatte: „Verfolgst du mich etwa?"

Diese Frage irritierte Jimin und er wollte schon verneinen und sich rechtfertigen, als er zu dem Braunhaarigen sah, der sich mittlerweile auch zu ihm gedreht hatte und in scherzhaft angrinste. Demnach war die Frage nicht ernst gemeint und erst überlegte er gar nicht zu antworten, tat es dann aber doch: „Nein." Als nichts weiter als die Verneinung kam, schüttelte der andere wieder belustigt den Kopf: „Das ist mir durchaus klar, Kleiner. Also wieso befindest du dich mitten in der Nacht auf diesen winzigen Spielplatz?" Diesmal musste er nicht so lange auf die Antwort warten: „Erstens bist du nicht viel größer und zweitens könnte ich dich das Gleiche fragen!" Natürlich verwendete Jimin die Gegenfrage, um der eigentlichen Frage auszuweichen, dies war auch Yoongi klar, deshalb bohrte er auch nicht weiter. Stattdessen fragte er nun tatsächlich nach dem Namen des Blonden und bekam ziemlich schnell eine Antwort ein Schmunzeln und er stand auf: „Nun dann, Jimin, muss ich mich leider von dir verabschieden", sagte er auf den Kleineren hinabsehend: „Vielleicht sieht man sich ja wieder." Mit diesen Worten wendete er sich endgültig ab und ließ den Blonden zurück. Keiner von den beiden glaubte wirklich daran, den anderen nochmal zu sehen. Und dieser Gedanke stimmte Jimin tatsächlich ein wenig traurig, er hätte es gar nicht so schlecht gefunden, wäre der andere noch ein bisschen geblieben. Dann wäre er zumindest einmal nachts nicht allein gewesen, allein mit den Gedanken und allein mit einer Dunkelheit, die sich nicht von der Straßenlaterne, die zwischen den beiden Bänken stand, vertreiben ließ.