Am nächsten Tag saß Jimin in der Mittagspause mit seinem Freunden an einem Tisch. Seine Laune war nicht die beste und er war müde, da seine Gedanken ihn noch eine ganze Weile wachgehalten hatten. Das war auch Jungkook und Taehyung aufgefallen, die nach ein paar gescheiterten Versuchen, sich mit Jimin zu unterhalten, nun mit sich selbst beschäftigt waren. Der Älteste der drei schaute den beiden also zu, wieso herum spaßten und sich gegenseitig aufzogen, kurz gesagt, ihre Zeit genossen. Das schafften sie auch prima ohne den dritten und plötzlich fühlte sich Jimin überflüssiger denn je. Was machte er noch hier? Seine Freunde hatten eine super Zeit, auch ohne ihn. Vielleichten kamen sie auch so gut zurecht, weil er nicht dabei war. Also entweder war Jimins Existenz total überflüssig oder sie störte sogar, beide Optionen fand dieser nicht sehr angenehm. Der Anblick seiner lachenden Freunde tat plötzlich weh und das hatte einen einfachen Grund, er lachte nicht mit. Um sich diesen Anblick weiter zu ersparen, fuhr er diesmal nicht die eine Station mit seinen Freunden, sondern ging direkt Heim. Zu ihnen meinte er, er müsse diesmal schnell Nachhause, da seine Familie Besuch hätte.
Dem war nicht so, als Jimin die Tür aufschloss und ein „Hallo" in die leere Wohnung hineinwarf, ohne irgendeine Antwort zu bekommen, erkannte er, dass nicht einmal seine Familie zuhause war. Jimin atmete auf, ohne zu wissen, ob er erleichtert deswegen sein sollte. Denn jetzt gab es niemanden, der ihn von seinem Vorhaben ablenken könnte. Nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte, die Schultasche in seinem Zimmer abgestellt hatte und das kleine Etui daraus genommen hatte, machte er sich auf den Weg ins Badezimmer. Er zog seine Hose runter und setzte sich auf den kleinen Teppich, er lehnte an der Badewanne. Die Tür hatte er sicherheitshalber dennoch abgeschlossen, falls sein Bruder Heim kommt. Seine Hände zitterten als er das Etui öffnete und die kleine rechteckige Platte herausholte, er zögerte beim Auspacken der Klinge und schaute auf seinen Oberschenkel. Die meisten Narben waren verblasst, da er es schon eine Weile nicht mehr getan hatte. Seufzend setzte er wieder an, das wars dann wohl mit dem clean sein, aber für wen denn auch? Niemand wusste davon und das war auch gut so.
Jimin war schon längst aus dem Bad wieder draußen, als seine Mutter durch den Gang polterte. In beiden Händen hielt sie große Einkaufstaschen, eine davon nahm Jimin ihr auch direkt ab und stellte sie in der Küche ab. Die beiden waren gerade damit beschäftigt die Einkäufe einzuräumen, da klingelte Jimins Handy. Auf dem Bildschirm leuchtete Min-jaes Name auf und Jimin stellte sofort auf Lautsprecher. „He, Jimin. Kannst du mir Eomma geben, sie geht schon wieder nicht ans Handy", ihre Mutter schaute ertappt drein und Jimin musste tatsächlich etwas grinsen: „Dachte ich mir schon, hab dich deshalb schon auf Lautsprecher." Daraufhin gab ihm ihre Mutter ein Klaps auf den Hinterkopf. Min-jaes verzerrte Stimme war wieder aus dem Handy zu vernehmen: „Ah ok", man hörte auch sein Grinsen heraus: „Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich heute bei Hwang schlafe." Ihre Mutter verdrehte die Augen, gab aber ein zustimmendes „Ist ok" von sich, da morgen Wochenende war und sie bei so etwas generell sehr locker war: „Sei aber um 14:00 Uhr wieder Zuhause!" Doch da war schon das Geräusch ertönt, das signalisiert, dass ihr jüngerer Sohn aufgelegt hatte.
Jimin legte belustigt das Handy beiseite und setzte damit fort, die Lebensmittel in den Kühlschrank einzuräumen. „Wofür eigentlich das ganze Essen, Eomma? Wir sind doch nur zu dritt", fragte ihr Sohn verwirrt und bekam auch schnell Antwort: „Deine Großeltern kommen morgen Nachmittag und bleiben fürs Abendessen, außerdem isst dein Bruder eh für vier Personen." Seine Mutter lachte über ihren eigenen Witz und Jimin verdrehte nur die Augen: „Wenn Opa kommt, machst du bestimmt wieder seine Lieblings Muffins, oder?" Daraufhin weitete die Frau ihre Augen: „Die Muffins!" Ihr Blick schnellte zu der Wanduhr – dreiviertel Sechs. „Schatz, bitte besorge doch noch ganz schnell die Zutaten."
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Feeling guilty || YOONMIN
Fanfiction"Ich fühl mich schuldig." "Wieso denn?" "Weil ich leide." --- boyxboy Diese Geschichte beschäftigt sich unter anderem mit psychischen Erkrankungen, wie z.B. Depressionen und themmatisiert Selbstverletzendes Verhalten und andere schwerwiegende Proble...