Feeling guilty || YOONMIN

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Seufzend fuhr sich der Braunhaarige durch die Haare, als er gegen 22:00 Uhr nochmal am Weg zu dem kleinen Park war. Sie hatten Jimins rosa Mütze vergessen und obwohl es weder ihr noch Yoongi aufgefallen war, bemerkte es die Mutter der beiden natürlich sofort. Da Yoongi aber nicht schon wieder bei der Familie auftauchen sollte, sollte er sie seiner kleinen Schwester das nächste Mal mitgeben. Jimin hatte zwar laut protestiert, weil sie die rosa viel lieber mochte als die grüne Mütze und zweiteres nicht für die nächsten zwei Wochen tragen wollte. Doch auch ihr Gejammer ließ die schwarzhaarige Frau nicht weich werden und so musste sie tatsächlich warten. Damit die Haube nicht bis dahin wegkam, holte der Ältere sie heute schon. Auch wenn es bereits an einem Wunder grenzen würde, wenn jemand die Mütze stehlen beziehungsweise mitnehmen würde, so selten wie der Spielplatz besucht wurde. Bis jetzt wusste Yoongi nur von sich selbst und seiner kleinen Schwester, sowie von Jimin, dass sie hin und wieder in diesem waren. Zu Yoongis Verwunderung sah er den Jungen mit dem pfirsichfarbenen Haar immer noch im Park sitzen, allerdings nicht so wie vorhin auf den Schaukeln. Stattdessen befand er sich auf einer der Bänke unter der Straßenlaterne und starrte gebannt auf dem stillen Teich. Deswegen bemerkte er auch nicht, wie sich der etwas Größer auf ihm zu bewegte und erschrak als dieser sich plötzlich neben ihn auf die Bank plumpsen ließ. Dabei schaute er erstaunt auf, senkte aber sofort wieder seinen Blick als er seinen Nebenmann erkannt hatte. Stattdessen wanderte sein Blick zu seinen Fingern, die damit beschäftigt waren, den brüchige Lack von den Holzbrettern zu kletzeln.

Er murmelte nur ein „Hey", doch Yoongi schien diese Begrüßung wohl oberflächlich, denn er fragte direkt: „Was machst du noch hier?"

„Was machst du wieder hier?", erwiderte der Jüngere daraufhin, was seinen Nebenmann ein wenig zum Lachen brachte, bevor er sagte: „Gut gekontert, aber ich habe tatsächlich einen Grund. Wir haben die Mütze von Jimin vergessen." Jimin musste innerlich zu geben, dass er für einen kurzen Moment dachte, dass der andere von ihm sprach. Doch er setzte schnell zum nächsten Satz an, ohne sich etwas anmerken zu lassen: „Ich weiß nicht so ganz. Wahrscheinlich hatte ich bis jetzt einfach keine Lust Heim zugehen." Yoongi hörte die Unsicherheit in der Stimme des Kleineren und erkannte dadurch auch die Unwahrheit. Dennoch beschloss er erstmal nicht weiter darauf einzugehen.

Dadurch gab es aber auch kein Thema, das zu einem Gespräch führen hätte können und so blieb es erstmal still zwischen den beiden. Es war allerdings keine wirklich angenehme Stille und obwohl Jimin froh war, dass er nun nicht mehr allein war, fühlte er sich unwohl. Unwohl und unter Druck gesetzt, denn er dachte er müsse ein Gesprächsthema finden, immerhin war seine Lüge für diese Ruhe verantwortlich. Doch ihm wollte einfach nichts einfallen und auch Yoongi machte auch nicht den Eindruck etwas sagen zu wollen. Fast so als hätte eine höhere Macht in Jimins Kopf gesehen und beschlossen, dem Jungen einmal zu erlösen, erlosch plötzlich das Licht der Straßenlaterne. Die Lampe flackerte schon seit Ewigkeiten, daher war es nicht sehr überraschend, doch auf dem Gesicht des Jüngeren bildete sich trotzdem ein geschockter Ausdruck. Diesen nahm sein Nebenmann aber gar nicht wahr, immerhin war es nun fast stockfinster. Yonngi fluchte kurz: „War ja klar" und suchte in der Tasche seiner dünnen Jeansjacke ein altes Feuerzeug, dessen Flamme ein wenig später zumindest ein wenig Lichtspendete. Durch das schwache Licht des Feuers erkannte Yoongi jetzt auch, dass der Kleinere seine Beine an den Oberkörper gezogen hatte und ihm eine Träne über die Wange rollte. Sofort drehte der Ältere sich zu ihm und fragte, was los sei und nach einem kurzen Schniefen ertönte auch eine leise Antwort: „Ich habe Angst."