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Nach einigen weiteren Minuten, in denen ich es schlichtweg nicht wagte, mich auch nur einen Zentimeter zu rühren, hörte ich wie jemand laut die Haustür zuschmiss und der Eigentümer dieser Wohnung wahrscheinlich den Raum verlassen hatte.

Zweifelnd begab ich mich aus meinem Versteck und fand im nächsten Moment die Eingangstür, die ich vorher komischerweise übersehen hatte.

Meine Hand zitterte, als ich die Klinke betätigte und nun wie ein gefundenes Fressen im Gang stand.
Die Gänge waren weit verzweigt und es boten sich nur wenige Versteckmöglichkeiten, außerdem war ich von Dutzenden Türen umringt.

In diesem Teil des Schlosses war ich noch nicht, wodurch ich befürchtete, mich hier zu verlaufen und den Keller nicht aufzufinden. Doch was hatte ich für eine Wahl?

Ich schlich also so leise wie es mit möglich war durch die dunklen Hallen des Schlosses, immer darauf bedacht, kein Geräusch von mir zu geben.

Auch spitzte ich die Ohren, um die Schritte auf den Böden zu hören, wenn sich mir tatsächlich jemand nähern sollte.

Irgendwo musste hier eine Treppe sein, um nach unten in das Untergeschoss zu gelangen! Doch mein eigentliches Problem war, dass dieses verdammte Schloss einfach riesig war und alles gleich aussah!

Meine größte Angst jedoch war, ich würde jemandem begegnen und bei meinem Glück würde dieser Jemand wahrscheinlich auch noch Jackson höchstpersönlich sein!

Wenn dies der Fall wäre, dann hätte ich meines und das Todesurteil von Leyla unterschrieben!

Ich hoffte immer noch, Prinz Draco würde nicht nach mir suchen. Würde er hier auftauchen und Jackson wüsste, dass ich hier bin.. Dann wären zwei der mächtigsten Vampire dieses Landes hinter mir und Leyla her, und dies wäre wahrscheinlich das schlimmste, was mir überhaupt passieren konnte.

Doch sagte er nicht, er wolle Jackson töten? Zwei mächtige Vampir Prinzen, die sich gegenseitig bekämpften und ich mittendrin? Nein danke!

Meine Gedankengänge stoppten abrupt, als ich plötzlich schlurfende Schritte hörte, die sich mir nicht gerade langsam näherten, und mein Herz blieb beinahe stehen.

Toll! Und was jetzt?

Mein Kopf schnellte in jede Richtung, um ein potentielles Versteck zu finden, und blieb an einer weiteren Tür haften, als ich mich erinnerte, was passiert war, als ich dies beim letzten Mal versucht hatte.

Ich habe aber keine Wahl!

Schnell betätigte ich also die Türklinke und verschwand in dem Unbekannten Raum.
Alles war dunkel und still. Mein Atem ging unregelmäßig und ich hatte das Gefühl, gleich zu kollabieren.

Es war so dunkel, dass ich nicht einmal meine Hand vor Augen sehen konnte. Ich wagte es nicht, mich auch nur ansatzweise zu bewegen. Doch wenn ein Vampir hier war, hätte er mich doch schon längst bemerkt, oder? Vampire konnten doch im Dunkeln sehen!

„Oh, ich habe keinen Besuch erwartet.", ertönte plötzlich eine dunkle Stimme mitten aus der Dunkelheit und ich erschrak, versuchte die Türklinke herunterzudrücken.

Sie regte sich nicht.

Ich fühlte die Präsenz des Vampiren direkt neben mir, auch wenn ich nichts sehen konnte.

Ich sah nichts, konnte nicht entkommen, und vor mir stand ein Vampir. Jetzt lag es in den Sternen, ob ich das ohne größeren Schaden überstehen konnte.

„Du riechst so gut. Irgendwas ist besonders an dir. Du bist kein einfacher Mensch, habe ich Recht?", fragte er und nun spürte ich seinen eiskalten Atem an meinem Hals, wovon ich eine Gänsehaut bekam und ängstlich die Augen zukniff.

Kein einfacher Mensch? Was meinte er damit?

„I-Ich weiß nicht, wovon d-du sprichst.", stotterte ich unbeholfen und voller Angst, er würde mir etwas antun.

„Angst. Ich kann deine Angst spüren. Und bei deinem Geruch.. Ich glaube, ich kann mich nicht beherrschen. Tut mir leid, kleiner.", murmelte er und ich spürte seine Hand auf meinem Kopf, wie er mir sanft und doch bestimmend durch meine verwuschelten Haare strich.

„Hm.. du bist etwas Besonderes. Es wäre doch schade, das einfach zu verschwenden, oder?", hauchte er mir zu und ich presste mich nur noch mehr gegen die Tür, was ihn leicht lachen ließ.

„Das wird jetzt wehtun.", so schnell konnte ich überhaupt nicht reagieren, da hatte er meinen Kopf kräftig zu ihm gedreht und rammte seine Spitzen Reißzähne in meinen Hals.

Zwar wurde ich schon oft gebissen und es kam häufig vor, dass beispielsweise der Prinz von meinem Blut kostete, doch nichts übertraf den Schmerz in diesem Moment.

Ich war unfähig zu schreien oder mich zu wehren, lediglich fühlte ich wie meine Kräfte mich verließen und meine Beine wackelig wurden.

Er ließ jedoch ziemlich schnell wieder von mir ab, was untypisch für einen durstigen Vampiren war, und hielt mich fest, als ich vor ihm zusammensackte.

So war es nie gewesen, als der Prinz mich gebissen hatte. Doch was war hieran anders?

Meine Kräfte verließen mich und meine Augen fielen mir zu, einzig und allein fühlte ich den Schmerz in meinem gesamten Körper.

War es jetzt alles vorbei? Das sollte es also gewesen sein? Wie hatte ich denken können, Leyla retten zu können, wenn ich doch nicht einmal dazu in der Lage war, mich selbst zu retten?

Würde ich jetzt sterben? Hatte ich so viel Blut verloren, dass dies mein Ende sein sollte?

Jahrelang in Gefangenschaft der Vampire, nur um letztendlich von einem von ihnen ausgesaugt zu werden? Sollte das tatsächlich mein jämmerliches Schicksal sein?

Ich schloss die Augen und driftete langsam aber sicher in die Dunkelheit ab. Das letzte was ich sah, waren die blutrot funkelnden Augen des Vampiren vor meinem Gesicht.

Danach wurde alles schwarz.






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So langsam gehts richtig los xD

Was denkt ihr, was jetzt passiert und was haltet ihr von der plötzlichen Wende in der Story? :)

Durch meine vielen neuen Ideen macht es mir zurzeit einfach richtig Spaß, an dieser Story weiter zu schreiben ;)

Vampire's SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt