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Sie wollte mir nicht erzählen, um wen genau es sich handelte, was ich jedoch aus Höflichkeit akzeptierte.
„Und.. Ist er freiwillig zum Vampiren geworden..?"
Fragte ich nach einer Weile, weil mir dieses Thema einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte.
„Ja, er hat sich freiwillig verwandeln lassen."
Krächzte sie, und ihre Stimme schien langsam nachzulassen, weswegen ich sie nicht weiter mit meinem Gerede stören wollte. Also nickte ich bloß, ließ mich erneut gegen die eiskalte Wand der Zelle sinken, und begann nach einiger Zeit zu husten, was wohl an der hohen Luftfeuchtigkeit in dem Kerker liegen könnte. Im Kerker war nun Ruhe eingekehrt, nur ab und zu hörte man ein Husten oder Schnaufen der weiteren Gefangenen. Doch bald hörte ich das hastige Ein und Ausatmen von Leyla, weshalb ich meine bereits geschlossenen Augen erneut öffnete.
Sie zitterte und sah allgemein aus, als wäre sie in einem untertrieben schlechten Zustand.
„Leyla, alles in Ordnung?"
Flüsterte ich daher, bekam jedoch nur ein ersticktes Husten als Antwort. Sie zitterte am ganzen Körper, und ihre Zähne klapperten. Ich streifte mir vorsichtig meine schwarze Jacke von den Schultern, und reichte sie ihr durch die rostigen, alten Gitterstäbe. Ungläubig starrte sie mich an, und für ein paar Sekunden breitete sich ein barmherziges Lächeln auf ihren schmalen Lippen aus, ehe es so schnell wieder verblasste wie es gekommen war.
„Aber.. j-jetzt frierst du doch?"
Zögerte sie, und ich schüttelte sofort den Kopf.
„Mir geht es gut, du hast sie dringender nötig."
Wank ich ab, und sie legte sich die Jacke vorsichtig um die Schultern. Tatsächlich zitterte sie nicht mehr so stark wie vorher, und ich war froh darüber, ihr wenigstens etwas gutes getan zu haben.
Ihre hellblauen Augen musterten mich neugierig und in ihnen lag tiefe Dankbarkeit, die sie somit zum Ausdruck brachte. Wenn man sie näher anschaute, erkannte man alsbald die Besonderheit ihrer Augen, welche einem dann offenbart wurde. Als würde man in zwei weite Ozeane schauen, und sobald darin abtauchen können. Sie bemerkte mein plötzliches Starren natürlich, weshalb ihre Wangen sich leicht rose färbten.
„Stimmt.. etwas nicht?"
Fragte sie daher misstrauisch, und ich lächelte leicht. Sie machte solch einen verängstigten Eindruck, dass es mir beinahe leid tat.
„Deine Augen..", murmelte ich verträumt,
„Sie sind wunderschön."
Überrascht schaute sie direkt in mein Gesicht, durchlöcherte mich beinahe mit ihren Blicken.
„Sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt."
Antwortete sie schlicht, mit ihrer zierlichen, einzigartigen Stimme und eine Träne lief ihre rechte Wange hinunter. Ich streckte meinen Arm durch die Zelle, und wischte die Träne sanft von ihrer Wange. Sie zuckte jedoch bei der Berührung erschrocken zusammen und ich bereute sogleich meine unüberlegte Handlung.
„Oh- Verzeihung, ich wollte nicht.."
Stammelte ich unbeholfen, und wollte mich gerade von den Gitterstäben entfernen, als sie mein Handgelenk mit ihrer knochigen Hand umfasste und mich wieder zu sich zog. Ihre kalte Hand berührte meine Wange, und ihr Gesicht näherte sich meinem. Ich war wie benebelt und realisierte überhaupt nicht was passierte, da hatte sie schon ihre weichen
Lippen auf meine gelegt, und ich verlor mich in ihren einzigartigen, hellblauen Augen.
Dieses Gefühl war berauschend, und der Geschmack ihrer Lippen wie eine Droge. Seit so vielen Jahren war sie hier in diesem Kerker, doch dies schadete keineswegs ihrer Schönheit. Es war perfekt, und ich genoss diesen Moment so sehr, dass ich nicht mitbekam, wie die Kellertür geöffnet wurde..


Was denkt ihr, passiert jetzt? xD
Und wer ist denn jetzt Leyla's Bruder?

Ziemlich langweiliges Kapitel, sorry dafür :/
Aber die nächsten werden (hoffentlich)
spannender! ;)

Vampire's SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt