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„Fuck!", fluchte ich, als ich erst viel zu spät mitbekam wie sich die Kellertür öffnete. Ruckartig entfernte ich mich vom Gitter, und Leyla starrte erschrocken in die Richtung der aufgehenden Tür, aus der grinsender, grünäugiger Vampir trat.
Als ich ihn mir genauer ansah, wurde mir bewusst, dass ich ihm bereits begegnet war. Als ich auf der Flucht vor Jackson in sein Zimmer geplatzt war.
Außerdem erkannte ich ihn wieder, da Vampire nur sehr selten eine grüne Augenfarbe hatten.
Ich versuchte ruhig zu bleiben, als er sich unheilvoll langsam meiner geschlossenen Zelle näherte.
„Reiche ich dir nicht mehr, huh?", wandte er sich wohl an Leyla, die ihn mit wütenden Augen anblitzte, doch auch Trauer lag in ihrem Blick.
„Lass mich in Ruhe, Adrien!", schrie sie ihn an, doch ihre Stimme brach zum Ende des Satzes hin.
Dieser jedoch lachte nur, drehte sich erneut in meine Richtung. Er öffnete die Tür der Zelle mit einem der Schlüssel, und schnellte in einem übernatürlichen Tempo auf mich zu. Ich konnte nicht daran denken abzuhauen oder mich zu wehren, da hatte er mich schon am Hals gepackt und gegen die kalte Steinmauer gepresst. Sein eiskalter Atem prallte an meinem Hals ab, und er musterte mich mit einem hungrigen Blick. Seine ungewöhnlich grünen Augen bohrten sich regelrecht in meine Seele, und seine Mundwinkel zuckten in die Höhe. Ich hatte weder meinen Atem noch meinen Herzschlag unter Kontrolle, und schluckte nervös. Seine Spitzen Fingernägel bohrten sich in meinen Hals, sodass ich leise zischte. Leyla's Schreie ignorierte er dabei gekonnt, und ich konnte mich unmöglich befreien. Ich versuchte meinen Blick abzuwenden, doch er hielt mein Kinn fest im Griff, sodass ich meinen Kopf nicht wenden konnte. Also blieb mir nichts anderes übrig als in diese beiden smaragdgrünen Seelenspiegel zu schauen, deren Blick sich nicht von mir abwenden wollten. Diese Farbe.. Diese ganz besondere Farbe, irgendwo hatte ich sie bereits gesehen. Seine schwarzen Haare, die markanten Wangenknochen.. Woher kannte ich ihn? Ich war mir in diesem Moment so sicher, ihm vor langer Zeit bereits begegnet zu sein. Doch wo? Auch er sah mich an, als würde er ganz genau wissen was ich gerade dachte. Als würde er darauf warten, dass ich mich erinnerte.
„Na, komme ich dir bekannt vor?", fragte er.
„Denk mal nach, Sherlock."

Und dann traf es mich wie ein Schlag.

„Tut ihm nicht weh!", bitte ich verzweifelt, und beide Männer lachen boshaft.
„Glaub mir, Bursche, wenn unsere Gebieterin dich nicht lebend haben wollen würde, dann wärst du genauso gestorben!" Sagt einer der beiden Männer, und rammt James im nächsten Moment seine Spitzen Zähne in seinen Hals, was James mit einem Schrei kommentiert.
„NEIN, JAMES!"

Diese Augen.

Dieses Grinsen.

Er war der Mörder meines Bruders.

Er hatte James umgebracht.

Ich konnte mich nicht mehr halten, und bereits im nächsten Moment wurde mir schwarz vor Augen.

Das letzte was ich hörte, war eine dunkle Lache.

Vampire's SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt