64

1.7K 84 10
                                    

                 *:..POV Eren   ..:*

Den ganzen Tag über war ich aufgeregt gewesen.
Wie auch nicht?
Schließlich würde mein Vater zu Weihnachten ins Haus meines Freundes kommen, wobei er komplett gegen meine Beziehung zu ihm war.
Levi hatte mir stündlich Beruhigungstees gekocht, doch die hatten so gut wie nichts bewirkt.
Mittlerweile war es Abend und ich stand mit Levi in seinem Zimmer und zog meinen Anzug an.
"Trägst du jedes Jahr einen Anzug an Weihnachten?" Fragte Levi, der sein Hemd zuknöpfte.
Ich nickte. "Früher sind wir immer zu meiner Großmutter an Weihnachten und die hat auf Anzug bestanden...irgendwie hat sich das selbst mach ihrem Tod gehalten."
Levi zupfte sein schwarzes Jackett zurecht und sah dann zu mir.
Ich versuchte gerade vergebens meine Krawatte zu binden, wobei ich genervt seufzte.
Pulli Und Jogginghose wäre mir doch lieber.
Ich wurde abgelenkt, als Levi neben mir leise kicherte.
"Lass, ich helfe dir."
Kurzerhand band Levi mir die Krawatte um, als hätte er in seinem Leben nichts anderes gemacht.
Kurz blieb mir der Mund offen stehen.
"Wie..."
Levi grinste und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Du siehst echt gut aus im Anzug."
Ich lächelte. "Du auch...aber besser würdest du ohne jegliche Kleidung aussehen."
Hungrig drückte ich meine Lippen auf Levis, doch dieser löste sich nach ein paar Sekunden, was mich beleidigt brummen ließ.
"Es ist zwar keine schlechte Idee,Baby aber wir haben jetzt keine Zeit dafür...deine Tern kommen in 15 Minuten." Levi gab mir einen Kuss auf die Wange und strich durch meine Haare.
"Jaja ich weiß...Gott ich will gar nicht daran danken, dass mein Vater jetzt kommt."
Ich lehnte meine Stirn an die des Schwarzhaarigen und sah tief in seine grauen Augen.
Sie wirkten so beruhigend...viel wirksamer als Tee.
Trotzdem schloss ich meine Augen kurz und schlang meine Arme um Levi.
Ich brauchte ihn jetzt bei mir, ganz nah, denn ich spürte wie die Angst vor diesem Weihnachtsfest immer größer wurde.
Was wenn alles noch mehr ausartete?
Was wenn mein Vater Levi verletzt...nicht körperlich aber mit Worten konnte man oft mehr anrichten...
"Hey, Eren, alles wird gut. Ich bin da, deine Mutter ist da und meine auch. Wenn dein Vater irgendetwas anrichten sollte, dich zum weinen bringen sollte und schlimmer...wir stehen alle hinter dir. Vor allem ich, okay? "
Ich nickte. "Danke...Levi."
"Nichts zu danken. Wir schaffen das. Alles wird gut."

So kam es, dass wir ein paar Minuten später auf dem Sofa saßen und auf meine Eltern warteten.
Kuchel war in der Küche beschäftigt, weswegen wir damit beauftragt wurden die Tür zu öffnen, sobald es klingelte.
Ich atmete tief ein und nahm Levis Hand.
"Alles gut..." flüsterte der Schwarzhaarige leise und drückte meine Hand.
Ich nickte, doch zuckte zusammen als es im nächsten Moment klingelte.
Panisch sah ich zu Levi, doch dieser hauchte mir nur einen Kuss auf die Wange.
"Keine Panik. Ich bin da."
Damit standen wir auf.
Zur Sicherheit, aber schweren Herzens, löste ich meine Hand von der meines Freundes und ging voraus zur Tür.
Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich die Tür öffnete.
Wie erwartet standen meine Eltern davor.
Meine Mutter in einem weinroten Kleid und lächelte mir entgegen.
Mein Vater hinter ihr hatte wie ich einen schwarzen Anzug an und sah weniger erfreut aus...aber mich hätte es gewundert wenn es anders gewesen wäre.
"Eren, Schatz. Hallo." Lächelnd nahm meine Mutter mich in den Arm, während mein Vater mir nur zunickte und dann wartete bis ich ihn und meine Mutter ins Wohnzimmer führte.
Dort war Levi gerade fertig den Tisch zu decken.
Lächelnd umarmte er meine Mutter und gab meinen Vater die Hand.
Die ganze Zeit beobachtete ich jede Veränderung im Gesicht meines Vaters, doch seine Miene war wie versteinert.
Er hatte nicht mal ein Wort gesagt...aber ob das so schlecht war wusste ich nicht.
"Ahh das seid ihr ja." Kuchel kam aus der Küche und stellte das Essen auf den Tisch, bevor sie sich zu uns drehte.
Lächelnd umarmte sie meine Mutter und gab denn meinem Vater die Hand.
"Kuchel Ackermann. Levis Mutter."
Mein Vater nickte. "Doktor Jäger."
Augenblicklich stieß meine Mutter ihn von der Seite an und sah dann entschuldigend zu Kuchel.
"Nenn ihn Grisha."
Damit drehten wir uns zum Tisch und setzten uns.
Levi und ich nebeneinander, während meine Eltern gegenüber und Kuchel am Kopfende saßen.
"Ich hoffe das Essen schmeckt allen." Meinte Levis Mutter, worauf meine abwinkte.
"Da zweifel ich nicht dran."
Nachdem jeder seine Portion hatte fingen wir an zu essen.
Innerlich dankte ich dem Universum, dass bis jetzt alles recht gut verlaufen war.
Ich hoffe es würde auch weiter so gut gehen.
Vorsichtig griff ich unter den Tisch und nahm Levis Hand.
Ich musste sie jetzt halten, ob mein Vater es mochte oder nicht.

☆*:.。.  Sorry,wrong number //Riren// .。.:*☆ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt