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               *:..POV Levi   ..:*

Heute nach der Probe entschied ich mich Eren von der Schule abzuholen.
Zum einen passte es von der Zeit und zum anderen lag seine Schule sowieso auf meinem Weg.
Ich liebte es wieder für das Konzert arbeiten zu können...ich war einfach kein Mensch der nur zu Hause sitzen konnte und nichts tat.
So stand ich nun am Tor von Erens Schule und wartete bis die Klingel klingelte und mein Freund aus dem großen Backsteinbau kam.
Ich mochte, dass er bei uns wohnte.
Vor allem, dass ich jeden Tag neben dem Braunhaarigen aufwachte...doch der Hintergrund war belastend für Eren.
Er redete nicht viel darüber und das respektierte ich auch.
Natürlich wusste er, dass er immer mit mir reden konnte, doch drängen wollte ich ihn zu nichts.
Als die schrille Klingel schellte hob ich meinen Kopf und sah erwartend zur Tür.
Schon kurz darauf kam der Braunhaarige neben seinem Freund Marco aus der Tür und entdeckte mich erst gar nicht.
Tatsächlich sah Marco mich und zeigte in meine Richtung, worauf Eren breit lächelte und auf mich zukam.
In meinem Bauch flatterten Schmetterlinge als mein Freund breit grinsend auf mich zukam und mich in den Arm nahm.
Zufrieden schloss ich meine Augen für einen Moment und genoss seine feste Umarmung, bevor ich mich sachte löste, allerdings seine Hand nahm.
Marco kam näher und begrüßte mich kurz, bevor er wartend zur Tür sah...wahrscheinlich wartete er auf seinen Freund, Jean.
"Wieso holst du mich ab?" Fragte Eren, doch ich grinste nur.
"Wieso nicht?"
Eren hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
"Danke auf jeden Fall...der Tag heute war echt stressig..."
Besorgt sah ich auf.
"Wieso? Was war denn?"
Eren seufzte. "Ich habe meine Mathearbeit verkackt, weil Jean und ich...eine kleine Auseinandersetzung hatten,hab ich eine Strafarbeit und ich habe eine Englischarbeit geschrieben."
Liebevoll zog ich den Größeren näher an mich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wie klein die Auseinandersetzung war frag ich jetzt mal nicht...aber zu Hause mache ich dir eine heiße Schokolade."
Augenblicklich erschien ein kleines Lächeln auf Erens Lippen. "Mit Marshmallows?"
Ich lachte. "Mit Marshmallows."

Zu Hause angekommen machte ich mich gleich auf den Weg in die Küche um meinem Idioten seine geliebte heiße Schokolade zuzubereiten.
Doch als ich die Küche betrat stockte ich.
Meine Mutter saß am Küchentisch und gegenüber von ihr Carla, Erens Mutter.
Vor beiden stand jeweils eine Tasse Tee und Carla trug einen besorgten Gesichtsausdruck.
"Salut, Levi. Ist Eren mit dir nach Hause gekommen?" Fragte meine Mutter.
Ich nickte, doch in diesem Moment kam Eren schon in die Küche geschlendert.
Als er die braunhaarige Frau entdeckte, der er wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sah, blieb er allerdings abrupt stehen und sah sie mit großen Augen an.
"Eren..." war das Einzige, was von Carlas Lippen kam und  nächsten Moment stand sie auf um ihren Sohn in dem Arm zu nehmen.
Fest schlang Eren seine Arme um seine Mutter, wie ein kleines Kind, dass froh war seine Mutter zu sehen, wenn es einen Albtraum gehabt hatte.
"Mum..." murmelte der Braunhaarige, während kleine Tränen seine Augen verließen.
Hilflos sah ich zu meiner Mutter, doch diese winkte mich nur zu sich, damit ich die beiden in Ruhe ließ.
"Wie geht es dir, Eren?" fragte Carla, als die beiden sich gelöst hatten.
"Es geht. Kuchel und Levi sind immer lieb zu mir."
Kurz blickte Eren dankend zu mir, worauf ich nur nickte.
"Es tut mir so leid...wie das ganze gelaufen ist. Glaub mir, ich wollte nie, dass mein Sohn seine Sachen packt und von zu Hause weggeht, weil er es so nicht aushält."
Ein kleines Schluchzen entfuhr ihr, worauf Eren sie wieder in den Arm nahm.
"Das weiß ich, Mum...Ich wollte dich auch nicht allein bei Dad lassen...aber das alles wurde so viel."
Sie nickte. "Ich verstehe dich. Ich habe in den letzten Wochen sehr viel mit deinem Vater geredet...und nicht immer ist es gut ausgegangen."
Erst jetzt viel mir ein, wie schlimm die ganze Situation für Carla sein musste.
Zum einen wollte sie, dass ihr Sohn glücklich ist aber zum anderen liebte sie Erens Vater und wollte sich bestimmt nicht von ihm abwenden.
Eren sagte nichts.
Carla hob den Kopf und sah ihren Sohn ernst an.
"Willst du nicht wieder nach Hause kommen? Er hat sich beruhigt...und ich bin immer da und passe auf."
Kurz war es leise, doch ich spürte wie Eren gegen die Tränen ankämpfte, bis tatsächlich kleine Tränen über seine Wangen rollten.
Langsam schüttelte der Braunhaarige den Kopf.
"Wieso nicht?" meinte Carla sanft und strich ihrem Sohn besorgt eine Strähne aus der Stirn.
"Ich...ich.."
Hilflos sah Eren zu mir, worauf ich zu ihm ging und er sich von seiner Mutter löste, nur um mich fest in den Arm zu nehmen und laut zu schluchzen.
Man konnte förmlich sehen wieviel Last auf ihm lag und das machte mich unglaublich traurig.
Erens Atem ging schnell und ruckig, weswegen ich ihm langsam über den Rücken strich und versuchte ihn zu beruhigen.
"Shh, Baby, ganz ruhig." Flüsterte ich kaum hörbar in sein Ohr, doch tatsächlich schien es zu wirken.
Seine Atmung wurde gleichmäßiger und ruhiger.
"Ich bin da. Alles ist gut." Hauchte ich, während ich ihm einen Kuss auf die Schläfe drückte.
Nun trat Carla näher.
"Was ist, Eren? Wieso...möchtest du nicht mit?"
Eren schluckte schwer.
"I-ich...hab Angst."
"Wovor genau hast du Angst?" Wollte Carla wissen, worauf Eren kurz still war.
"Vor Dad."
Nervös und gestresst zupfte die Braunhaarige am Ärmel ihres orangenen Pullovers.
"Aber ich bin doch da."
Eren zuckte mit den Schultern.
"Aber was, wenn etwas passiert?"
"Wieso sollte etwas passieren? Eren, er ist immer noch dein Vater und liebt dich....du bist sein Sohn."
Nun hob Eren den Kopf.
Seine grünen Augen glitzerten vor Tränen.
"Bin ich überhaupt noch sein Sohn?"

☆*:.。.  Sorry,wrong number //Riren// .。.:*☆ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt