Kapitel 23

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Wincent

Wow, das war heftig. Mia bestätigte mir mein Gefühl, meine Gedanken. Sie knallte mir entgegen, dass ich schuld daran war, dass sie ne Stalkerin hatte. Aber diese Worte waren zu viel für mich, ich hätte nie gedacht, dass sie mir solche Worte an den Kopf schmettern würde. Wegen den Songs, den Frauen und mir wie gesagt die Schuld zuschieben würde. Mein 'Leck mich' welches ich ihr dann entgegen geschleudert hatte, tat mir auch relativ schnell leid, nach dem meine Wut etwas verraucht war. Ich ging nur kurz etwas raus um frische Luft zu schnappen und ging die Strasse hoch und wieder runter. Wieder zu Hause, konnte ich aber noch nicht zu Mia. Ich brauchte noch nen Moment und ich wusste, dass auch sie noch nen Moment ruhe brauchte. Ansonsten wäre es sofort wieder eskaliert. Ich klopfte an die Zimmertür meiner Schwester und trat dann ein als sie «Herein.» sagte. «Hi Shay.» sagte ich und blieb in der Tür stehen. «Hey Wincent.» sagte sie leise und ich sah ihr an, dass sie es wahrscheinlich mitbekommen hatte. «Wo ist Mia?» fragte sie dann sofort. «Ich denke oben.» antwortete ich ihr und setzte mich auf ihr Bett. Sie stand vom Schreibtisch auf und setzte sich neben mich. «Wieso habt ihr euch gestritten?» fragte sie dann und nahm meine Hand. «Hast du uns gehört?» fragte ich. «Es war nicht zu überhören, so wie ihr euch angeschrien habt.» nickte sie leicht und drückte meine Hand. Ich sah auf die Hände meiner Schwester und mir und legte meine andere um unsere und spielte mit ihren Fingern. «Scheisse Shayenne, so krass haben wir uns noch nie gestritten.» sagte ich dann nach einem Moment der Stille. «Es war auch bisschen viel für euch beide in letzter Zeit. Und dann heute der Gerichtstermin. Mama sagte, Mia hat ihre Stalkerin getroffen?» fragte meine kleine Schwester. «Ja. Und es ging alles andere als gut.» sagte ich und erzählte ihr alles. Dass ich sie sogar kannte, dass sie die Frau hinter dem Song 'Auf halbem Weg' ist und was sie zu Mia sagte. «Wow.» murmelte Shay immer mal dazwischen.

Shayenne hörte mir aufmerksam zu und immer wieder drückte sie meine Hand sanft. «Dann sind wir heimgekommen und ja, den Rest kennst du ja. Sie hat mir so fiese Dinge an den Kopf geworfen. Und sie hat mir bestätigt, dass ich an all dem Schuld bin. Dass sie seit wir zusammen sind echt ein scheiss Leben hatte. Ich hätte sie damals einfach vergessen sollen, sie hat das alles nicht verdient.» murmelte ich. Shay zog ihre Hand aus meiner und boxte mich kräftig an den Oberarm. «Wincent red nicht so eine grosse Scheisse!» sagte sie und ich hielt mein Arm und sah sie erschrocken an. «Aua!» sagte ich und rieb die Stelle. «Echt jetzt! Ich liebe dich, aber du bist ein Idiot, wenn du das sagst. Du warst noch nie so glücklich wie mit Mia. Und sie ist mit dir ebenso glücklich. Als du noch auf Tour warst und sie hier gewohnt hat, da habe ich oft mit ihr geredet. Und sie hat mir immer wieder gesagt wie sehr du ihr fehlst und wie sehr sie dich liebt. Sie wäre nicht hier, wenn du ihr so ein scheiss Leben beschert hättest, wie du es gerade sagst!» sagte sie und ich sass, da mit gesenktem Kopf und nickte leicht. «Ja. Du hast ja recht. Aber... Das war echt hart als sie das gesagt hat. Und ich Idiot sag ihr auch noch 'Leck mich' und bin gegangen.» ich konnte den Satz nicht mal ganz zu Ende reden, boxte mich Shay genau an dieselbe Stelle. «Aua Shayenne das tut weh, verdammt!» sagte ich und sah sie an. «Wenn ich könnte, würde ich das auch bei Mia tun! Ihr seid beide so doof und so stur! Ihr knallt euch Sachen um die Ohren, die euch im Nachhinein leidtun. Ihr hattet ne harte Zeit und das mit der Stalkerin ist auch nicht grad ohne. Aber bald ist das abgeschlossen. Ihr wisst beide, dass sie weggesperrt wird. Also entspannt euch endlich wieder und konzentriert euch auf euch beide. Mann ihr liebt euch und ihr gehört zusammen!» sagte meine Schwester dann und mal wieder war ich erstaunt, wie erwachsen sie war. Sie stand auf und wollte gehen, doch ich hielt sie am Handgelenk zurück, stand auf und zog sie in meine Arme. «Danke, kleine Schwester.» sagte ich leise und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. «Bitte, grosser Bruder.» murmelte sie und drückte mich fest, ehe sie sich aus meiner Umarmung löste.

Ich ging dann die Stufen nach oben und wollte mich bei Mia entschuldigen. Doch als ich oben ankam war unser Zimmer leer. Ich nahm mein Handy vom Bett und sah, dass ich einen Anruf in Abwesenheit von Mia hatte. Ich rief sie zurück, doch sie ging nicht ran. Ich ging dann runter ins Wohnzimmer und in die Küche. Doch da war sie auch nicht, gleichzeitig versuchte ich sie wieder zu erreichen. Doch wieder ging sie nicht ran. Bei der Garderobe sah ich, dass ihre Jacke und die Schuhe nicht da waren. Also zog ich mich ebenso wieder an und verliess das Haus. Natürlich rief ich sie dabei immer wieder an, doch sie antwortete einfach nie auf meine Anrufe. Ich irrte durch Eutin, eigentlich war es Sinnlos, denn wir könnten ständig aneinander vorbeigelaufen sein. Langsam aber sicher machte ich mir Sorgen, ich hatte die schlimmsten Gedanken und die Panik kroch in mir hoch. «Fuck!» murmelte ich und zückte erneut mein Handy. «Hey Kumpel.» hörte ich dann Marco am anderen Ende. «Fuck Marco. Mia ist weg. Ich weiss nicht wo sie ist. Wir haben uns gestritten, sie ist abgehauen. Wir müssen sie suchen, was wenn ihr etwas passiert ist! Alter hilf mir!!!» redete ich wie ein Wasserfall und mit der anderen Hand fasste ich mir an die Stirn und blickte mich gleichzeitig immer noch um. Was wenn ihr wirklich etwas passiert ist? «Hey beruhig dich, Wince! Sie ist hier. Mia geht es gut, wir müssen sie nicht suchen.» sagte Marco dann und ich atmete erleichtert aus. «Bei dir? Ich komm.» sagte ich und legte dann auf. Ich rannte nach Hause und holte das Auto. Denn ich musste genau in die gegengesetzte Richtung, ich setzte mich ins Auto und brauste zu meinem besten Kumpel. Ich rannte die Stufen hoch und klingelte dann Sturm.

«Aaalter!» öffnete Marco dann die Tür. «Komm runter.» sagte er, doch ich begrüsste ihn kaum, sondern drückte mich an ihm vorbei und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich Mia wie sie am Fenster stand und raus sah. «Mia?!» sagte ich und sie drehte sich langsam zu mir. «Du bist ganz schön schnell hergefahren.» sagte sie leise und lächelte mich nur kurz an. Auch ich musste kurz grinsen, sie hatte recht. Doch dann sahen wir uns wieder ernst an. Ich war zwar erleichtert, dass sie hier war und alles in Ordnung war, dennoch stand unser Streit noch immer zwischen uns. «Okei, Leute. Hinsetzen!» sagte Marco dann und beide sahen wir ihn verwirrt an. «Na los! Setzt euch hin verdammt.» sagte er und wir taten das was er uns sagte. «Wincent, einfach damit du es weisst, ich habe Mia alles über Steffi erzählt was ich weiss. Sie hat mich gefragt und ich hab geredet. Wenn du mich nun umbringen willst, tu es einfach kurz und schmerzlos. Es tut mir leid, wenn ich dir vorgegriffen hab, aber Mia war so verzweifelt.» sagte mein bester Kumpel und kurz wurde ich sauer, doch ich schob es beiseite. «Schon okei, dir hat sie wenigstens zu gehört.» sagte ich und sah zu Mia. «Was soll das heissen?!» sagte diese dann zu mir und musterte mich. «Du wolltest ja nicht mit mir reden.» sagte ich und mein Ton war auch schon wieder etwas genervt. «Leute Stopp! Hier wird nicht gestritten. Fangt nicht wieder an, du hast mir gerade eben gesagt, wie leid es dir tat so mit Wince geredet zu haben.» sagte Marco zu Mia und dann sah er zu mir. «Und dich kenn ich auswendig und weiss, wie mies du dich fühlst!» sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Mia und ich sahen uns langsam an und mir tat wirklich alles leid.

«Es tut mir leid, dass ich dich einfach so hab stehen lassen.» sagte ich dann leise. «Dir muss nichts leidtun, ich habe dich aufs übelste verletzt und beleidigt.» sagte Mia dann und ich sah die Tränen die in ihren Augen aufstiegen. Ich hasste es sie weinen zu sehen, es zerriss mir jedes Mal fast das Herz. «Wincent es tut mir so leid. Ich weiss nicht was in mich gefahren ist und was los ist mit mir. Ich kenn mich selbst kaum mehr.» weinte sie dann und die ganze Wut auf sie, war auf einmal verraucht. «Hey... Mia vergiss es einfach. Es ist passiert und ich verzeih dir. Der ganze Tag war einfach zu viel für uns. Du kennst nun die Geschichte von mir und deiner Stalkerin und wenn dir das reicht, dann ist das in Ordnung für mich. Wenn du doch noch etwas wissen willst, komm zu mir und frag mich.» sagte ich während ich sie in meine Arme nahm. «Baby ich liebe dich über alles. Wie oft muss ich dir das noch sagen. Ich will weder Yvonne zurück, noch sehne ich mich nach irgendwelchen One-Night-Stands. Ich habe dich und du erfüllst mich und mein Leben komplett. Du bist das was zählt für mich und niemand anderes sonst.» sagte ich und sah sie dann wieder an. Ich trocknete ihre Tränen und zog sie dann zu mir und küsste sie sanft. «Es tut mir so leid.» murmelte sie nochmal. «Es ist okei.» flüsterte ich und gab ihr nochmal einen Kuss, ehe ich mich dann von ihr löste. «Geht doch!» sagte Marco dann mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und Mia und ich sahen beide zu ihm. «Jetzt fühlst du dich mal wieder als Held was?» sagte ich und musste lachen. Auch Mia grinste und Marco lachte mit mir mit.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt