Kapitel 41

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Mia

Morgen kommt Wincent nach Hause. Ich freute mich riesig und war schon ganz aufgeregt. Doch leider musste ich noch etwa 1.5 Tage alleine hinter mich bringen, bis der grosse Kerl wieder zu Hause war. Ich lag noch immer im Bett und streckte mich genüsslich, als mich auf einmal eine Welle an Übelkeit überrollte. Ich sprang auf und rannte ins Bad und kam grad noch rechtzeitig beim Klo an als ich mich übergab. Ich putze mir dann die Zähne und sah mich im Spiegel an. Automatisch liess ich meinen Blick auf meinen Bauch wandern. Dann schielte ich zum Schwangerschaftstest den ich gestern besorgt hatte. Wincent und ich wollten ihn ja morgen machen, wenn er wieder da war. Langsam griff ich nach der Packung. Ich hätte meine Tage kriegen sollen und das hatte ich nicht. Ich kotzte fast jeden Morgen nach dem aufstehen. Plus, ich konnte Kaffee nicht mehr riechen ohne dass es mir schlecht wurde. Was ziemlich doof war, da ich ja in einem Café arbeitete. Eigentlich alles eindeutige Beweise. Oder nicht? Ich legte die Packung dann wieder hin und ging zur Tür. Kurz vorm rausgehen drehte ich mich nochmal um und sah den Test an. „Ah scheiss drauf!" murmelte ich und ging zurück. Ich schnappte mir die Packung und öffnete sie, langsam zog ich den Test hervor und sah ihn einen Moment an. Ich wurde leicht nervös, und drehte ihn in den Fingern. Doch dann überlegte ich nicht mehr lange und machte den Test einfach. Die Minuten die ich warten musste vergingen kaum und es zog sich alles wie Kaugummi. Als die Zeit abgelaufen war, traute ich mich erst gar nicht zu schauen. Ich atmete tief durch und griff nach dem Test. Dann drehte ich ihn langsam um und starrte auf die Anzeige. Klar und deutlich waren da zwei Striche zusehen. Mir stockte der Atem und ein heftiges Kribbeln schoss durch meinen Körper. Der Schwangerschaftstest war positiv!

Endlich war es soweit. Heute würde Wincent nach drei Wochen wieder nach Hause kommen. Die letzten zwei Wochen waren besonders lang. Jedenfalls fühlte es sich so an. Wir telefonierten fast täglich oder schrieben uns kurz. Ich vermisste ihn wirklich sehr und freute mich nun auf den Moment, wo ich ihn wieder fest in die Arme schliessen konnte. Ich sass auf dem Sofa und gönnte mir einen Tee und sah Fern. Vor Stunden hatte mir Wincent geschrieben, dass er auf dem Heimweg war. Eigentlich müsste er bald hier sein, ich wurde echt langsam ungeduldig und schielte immer wieder auf mein Handy ob er sich gemeldet hatte. Aber nichts, kein Zwischenbericht wo er war oder wie lange er noch hatte. Dann hörte ich eine Autotür zuschlagen und kurz darauf wie der Schlüssel im Türschloss gedreht wurde. Sofort sprang ich auf und sah zur Tür, es fühlte sich wie eine Ewigkeit an bis Wincent die Tür öffnete und darin erschien. «Bin zu Hause!» rief er dann und blickte auf. Als er mich sah, begann er zu lächeln und auch auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln ab. «Mia..» sagte er und ich flog ihm direkt in die Arme und kuschelte mich fest an ihn. Ich schlang meine Arme um ihn und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. «Endlich bist du wieder da.» flüsterte ich und drückte mich gegen ihn. Wincent legte den Schlüssel auf das Sideboard und legte seine Arme um fest um mich. «Da hat mich aber jemand vermisst.» sagte er leise und ich blickte zu ihm hoch. «Hast du mich nicht vermisst?» nuschelte ich. «Doch natürlich hab ich das.» sagte er leise und näherte sich dann meinen Lippen. Ich war so unglaublich ungeduldig, also stellte ich mich auf die Zehenspitzen und kam ihm entgegen. Als sich unsere Lippen zum Kuss trafen, kribbelte es heftig in mir und ich seufzte leise und schlang meine Arme um seinen Nacken. Ich wollte mich gar nicht mehr von seinen Lippen lösen und küsste ihn zärtlich. Wincent begann leise zu lachen und löste sich von mir. «Eigentlich wollte ICH dich küssen. Aber du warst mal wieder ungeduldig.» schmunzelte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich grinste ihn frech an und liess ihn dann langsam los.

Ich liess Wincent erst mal richtig zu Hause ankommen. Während er seinen Koffer auspackte schnappte ich mir den Schwangerschaftstest den ich gestern gemacht hatte und tigerte im Wohnzimmer herum. Ich hatte mir noch gar nicht richtig überlegt wie ich ihm das sagen wollte. Einfach so: Hey Schatz, ich bin schwanger? Oder irgendwie doch romantisch verpacken? Aaahh keine Ahnung. Ich hät einfach warten sollen bis heute, dann wäre er dabei gewesen. Hoffentlich war er nicht sauer, dass ich den Test ohne ihn gemacht hatte. Oder sollen wir einen neuen kaufen gehen und ich tu so als wüsste ich noch nichts? Ich war so in Gedanken, dass ich nicht gemerkt hatte das Wincent ins Wohnzimmer kam. «Was studierst du?» fragte er dann und ich drehte mich erschrocken zu ihm. Den Test versuchte ich so unauffällig wie möglich zu verstecken. «Hast du mich jetzt erschreckt.» sagte ich und Wincent kam langsam auf mich zu. «Was versteckst du da?» wollte er wissen. War ja klar, dass ihm das nicht verborgen geblieben ist. Mist. «Schatz ich.. Ich wollt eigentlich.. Also.. Wärst du sauer wenn ich den Test... schon gemacht hätte?» fragte ich unsicher und ab dem Moment gab es für Wincent kein halten mehr. Er liess die letzte Lücke zwischen uns hinter uns und griff hinter mich und erwischte den Test. Ich hielt ihn aber dennoch ganz fest und Wincent stand ruhig da und sah zu mir runter. «Da drauf steht ob du schwanger bist oder nicht! Ich wills sehen. Ich bin nicht sauer.» sagte er und zog am Test und ich merkte wie er ihn mir, langsam aber sicher entzog. Ich sah die Aufregung in seinen Augen und er machte ein paar Schritte zurück und sah auf die Anzeige. Wow war ich aufgeregt, mir war schlecht aber irgendwie auch nicht. Ich war komplett hibbelig. Wincent sah noch immer auf den Test und sagte kein Wort, ich drehte fast durch. «Wincent sag etwas!!» platze es dann aus mir raus und ich starrte ihn an.

«Du bist schwanger.» sagte er dann leise und blickte langsam auf. Seine Augen glänzten und sie waren mit Tränen gefüllt. «Wir kriegen ein Baby.» sagte er dann und blinzelte und da lösten sich 2 Tränen aus seinen Augen und rannen über seine Wange. «Ich werde Papa!!!» sagte er dann laut und endlich erschien sein wunderschönes Strahlen auf seinem Gesicht und in seinen Augen und er kam auf mich zu. Er nahm mich fest in den Arm und drückte mich fest an sich. «Du machst mich damit so glücklich!» sagte er und schniefte leise. Dann wirbelte er mich durch das Wohnzimmer. Ich hielt mich an ihm fest und ich lachte glücklich. Er hörte dann auf sich zu drehen, doch hielt er mich noch immer in der Luft und fest an sich gedrückt. «Ich liebe dich so sehr.» sagte er dann und küsste mich. Ich schlang meine Beine um ihn und erwiderte den Kuss gefühlvoll. Wir standen eine Weile so da und küssten uns einfach. Wincent stellte mich dann wieder auf meine Füsse und legte seine Hände an meine Wangen und sah mir in die Augen. «Du bist doch wirklich schwanger oder?» fragte er dann leise nach und ich lächelte sanft. «Ja. Aber um sicher zu gehen, habe ich mir gestern einen Termin geben lassen bei der Frauenärztin. Und ich hab zufälligerweise noch einen für heute Nachmittag gekriegt. Willst du mit?» fragte ich ihn und ohne zu zögern nickte er. «Ja klar will ich mit! Wann denn?» fragte er und sah auf die Uhr. «Jetzt?!» grinste er und er sah aus wie ein kleiner Junge der mit seinen Eltern in einen Freizeitpark fahren würde. «In einer Stunde, Schatz.» lachte ich und legte meine Hände an seine und nahm sie langsam von meinem Gesicht. «Oh Mann.» murmelte er und stand einfach vor mir und sah mich an. «Komm. Ich will kuscheln.» sagte ich dann und schob ihn zum Sofa. Er legte sich hin, ich legte mich zu ihm und endlich tat er das, was ich schon die ganze Zeit gehofft hatte. Er legte seine Hand auf meinen Bauch und dieses Gefühl welches ich spürte war einfach nur überwältigend. Ich beobachtete ihn, während er zu seiner Hand und meinen Bauch sah. Er war so glücklich und strahlte einfach so vor sich hin. Ich musste automatisch auch lächeln und strich ihm sanft durch die Haare und als er zu mir sah, zog ich ihn einfach wieder zu mir und wir küssten uns zärtlich.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt