Kapitel 38

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Mia

Oh mein Gott was hab ich getan?! Ich hab Wincent tatsächlich eine geknallt! Wie bescheuert bin ich eigentlich? Ich bin zwar stinksauer, dass er nach München geht und da einfach die nächstbeste nimmt und mit der rumknutscht. Ich bin masslos enttäuscht und dachte er liebt mich. Was war da nur passiert? Was habe ich falsch gemacht? War das eine Trotzreaktion weil ich aus der Crew will? Ich verstehs nicht. Warum? Vielleicht hätte ich ihn einfach ausreden lassen sollen. Scheisse!!! Ich kauerte mich dann weinend auf dem Sofa zusammen und merkte erst, das Wincent wieder hier war, als er begann zu reden und mir sein Handy vor die Nase streckte. „Guck bitte auf den Hintergrund." sagte er nur und startete das Video. Ich nahm sein Handy und setzt mich auf. Ich starrte auf den Bildschirm und sah genau, wie Wincent die Blonde von sich wegdrückte. Mein schlechtes Gewissen wurde noch grösser. Ich hatte ihm so unrechtgetan und ihn auch noch geohrfeigt, auch wenn er nicht der Schuldige war. Mist! Warum musste ich so überreagieren. Ich reichte ihm sein Handy zurück und sah ihn an. Er stand vor mir, sein Blick konnte ich irgendwie nicht recht deuten, aber er wirkte irgendwie traurig. Sogar etwas enttäuscht weil ich ihm sowas wohl zugetraut hatte. Seine Wange war gerötet und mir tat alles unendlich leid. Ich stand auf und sah ihn an, ich wusste gar nicht wie ich mich bei ihm entschuldigen konnte. „Glaubst du mir jetzt, dass ich ich dich nicht betrogen habe?" fragte Wincent und liess mich dann stehen und verschwand in die Küche. Ich sah ihm nach und senkte dann meinen Kopf. Die Tränen rannen wieder über meine Wangen und es tat mir so leid. Ich folgte ihm dann und sah wie er sich etwas zu trinken nahm. „Wincent..." sagte ich leise, kuschelte mich dann einfach an seinen Rücken. Ich legte meine Arme um seine Mitte und platzierte meine Hände auf seinem Bauch. „...es tut mir leid." flüsterte ich dann und spürte wie er seine Hände auf meine legte. „Mia du musst mir einfach vertrauen. Wenn du kein Vertrauen zu mir hast, hat unsere Beziehung keinen Sinn. Ich will nicht ständig darum kämpfen müssen." sagte er dann und drehte sich langsam zu mir. „Ich weiss. Ich vetrau dir doch. Ich hab einfach das Bild gesehen und dann sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Es tut mir leid." schniefte ich und sah zu ihm hoch. Langsam legte ich meine Finger an seine noch immer gerötete Wange und er zuckte leicht zusammen und drehte sein Gesicht etwas weg.

„Du verzeihst mir nicht oder?" sagte ich dann leise und liess langsam von ihm ab. Gute Arbeit Mia! Toll hast du das gemacht. Innerlich schimpfte ich mit mir selbst. „Doch. Vertrau mir einfach!" sagte er und hielt mich am Handgelenk fest und zog mich wieder an sich. „Du hast nen harten Schlag drauf." grinste er mich dann an und ich musste nun auch leicht schmunzeln. „Wie kann ich das jemals wieder gut machen." murmelte ich. „Mir reichts schon, wenn ich endlich nen Kuss von dir krieg. Ich bin schon viel zu lange in diesem Haus ohne einen Kuss erhalten zu haben." schmunzelte er und ich lächelte leicht. Wincent legte beide Hände an mein Gesicht und zog mich zu sich und küsste mich dann sanft. Erleichtert erwiderte ich diesen und kuschelte mich danach fest an Wincent. Er schlang seine Arme um mich, legte seinen Kopf auf meinen und hielt mich einfach fest. „Wann gehst du wieder?" fragte ich dann leise. „Ich werd den frühstmöglichen Flug zurücknehmen." sagte er dann. War mir eigentlich klar, aber dennoch war ich etwas traurig nach all dem was grad passiert war. „Aber das wird erst morgen sein, lass uns etwas rausgehen." sagte Wincent dann und löste sich langsam von mir. Er lächelte mich an und das löste ein wohliges Kribbeln in mir aus und ich musste automatisch ebenso lächeln. Wir zogen uns dann an und verliessen das Haus. Da wir kein Auto hier hatten nahmen wir den Bus und fuhren zum Schloss.. Da stiegen wir aus und gingen etwas am See entlang. Wincent griff nach meiner Hand und schloss seine fest um meine. Ich genoss es einfach mit ihm den Kiesweg am Ufer des Sees entlang zu gehen. Immer wieder erwischte ich mich selbst wie ich ihm flüchtige Blicke zuwarf und ihn von der Seite einfach nur kurz ansah. Immer wieder lächelte ich vor mich hin und genoss das Gefühl welches er in mir auslöste. Es war komisch, wir waren nun 1.5 Jahre schon zusammen. Im Sommer würden es zwei sein. Aber erst jetzt, wo es grad etwas ruhiger ist spüre ich dieses Kribbeln viel öfter als am Anfang. Wahrscheinlich lag es am ganzen Stress, der halt auch immer da war. Dann war er hier und dann wieder dort. Wir sahen und für ein paar Tage und dann wieder nicht mehr. Dann war ich mit auf Tour und ständig bei ihm. Und seit der ganzen schlimmen Sache was zur Trennung führte habe ich das Gefühl, dass sich meine komplette Gefühlswelt noch mehr sensibilisiert hatte was Wincent anging. Es ist alles viel intensiver geworden.

„Woran denkst du?" hörte ich ihn dann auf einmal. „An dich. Und was du in mir auslöst." sagte ich wahrheitsgemäss. „Na das will ich jetzt aber wissen." lächelte Wincent und wir setzten uns auf eine Bank. Er legte den Arm um mich und hauchte mir einen Kuss an die Schläfe und sah mich dann an. „Also?" sagte er und ich schmunzelte. „Mir ist aufgefallen wie alles intensiver geworden ist. Meine ganze Gefühlswelt, die dich betrifft. Klar war es schon intensiv als wir uns kennengelernt hatten. Da war noch so das aufgeregt sein und dieses frisch verliebt. Dann kam der Stress mit der ganzen Tour, wir hockten 24/7 aufeinander quasi. Aber auch da gabs keinen Abbruch meiner Gefühle. Nachher diese harte Zeit mit... Du weisst schon und dann unsere... Trennung." dieses Wort sprach ich fast flüsternd aus. Wincent zog mich noch näher an sich. Er hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu. Er sah mich ununterbrochen an, während ich auf den See blickte. „Nacher kam der Neuanfang und nicht mal da hatten wir ne ruhige Zeit. Die Verhandlung kam, was nochmals an unseren Kräften gezogen hat. Und jetzt... Diese Ruhe. Ich hab das Gefühl ich kann mich endlich auf Dich konzentrieren. Auf den Wincent der hinter dem Sänger steckt. Davor warst du immer am arbeiten. Ich meine klar kenne ich dich wie du wirklich bist. Versteh mich nicht falsch. Aber ich hab das Gefühl, dass du endlich entspannen kannst. Du konntest endlich abschalten. Logisch liebe ich dich auch wenn du in deinem Arbeitsmodus bist. Da wirkst du immer so mächtig auf mich. So... ich weiss nicht. Ich bewunder dich da einfach so sehr und du bist da ab und an auch irgendwie etwas anders....", „Positiv anders oder negativ anders?" redete er dann dazwischen. Ich lächelte ihn an. „Positiv, natürlich. Du machst mich dann immer nervös und ich fühl mich dann ab und an wie ein Fan von dir. Und dann kommen die ruhigen Momente, wie jetzt deine Pause. Die Zeit wo wir jetzt zu Hause waren, war so schön. Du denkst sicher ich spinne, wenn du mir so zuhörst. Aber ich fühle alles intensiver mit dir. Wenn du mich anfässt, mich küsst oder einfach nur ansiehst. Wincent ich liebe dich so sehr ich weiss manchmal gar nich wohin mit all diesen Gefühlen, die ich für dich hab und..." weiter reden konnte ich nicht, denn Wincent beugte sich zu mir und küsste mich einfach. Und da war es wieder, dieses heftige Kribbeln in meinem Bauch.

„Sowas hast du noch nie zu mir gesagt." flüsterte Wincent dann dicht an meinen Lippen. „Ich hab mich bisher nie getraut." murmelte ich und da entfernte er sich etwas von mir damit er mich besser ansehen konnte. „Wir sind über ein Jahr zusammen und du hast immer noch Angst mir Dinge zu erzählen?" fragte er etwas verwundert. Mir war das irgendwie mega peinlich und ich kriegte rote Wangen. Wenn wir schon dabei waren, konnte ich ja nun die nächste Bombe platzen lassen. „Du bist mein erster richtiger Freund. Also. Mit dir hab ich die erste richtig ernste Beziehung." sagte ich und biss mir auf die Lippe. Wincent sah mich nun völlig verwirrt an. „Wie... Warte..." sagte er dann. „Vor dir hatte ich erst eine Beziehung. Und die hielt vielleicht vier Monate. Dann war ich relativ lange alleine. Und dann standest du auf einmal vor mir." nuschelte ich. „Wow. Also hattest du vor mir erst einen Mann?" fragte Wincent und ich nickte leicht. „Wow." murmelte er leise. „Aber du hast mit ihm...", „Geschlafen?" beendete ich seinen Satz und sah zu Wincent. „Ja." sagte er und sah mich an. Sein Blick war aufmerksam und ich merkte wie es mir unangenehm und peinlich wurde. Irgendwie wollte ich es nicht aussprechen und die Bombe doch nicht platzen lassen. „Lass uns weiter. Mir ist kalt." sagte ich dann und ging langsam los. „Nein... Warte!" sagte Wincent und kriegte mich am Handgelenkt zu fassen. „Hattest du mit ihm Sex?" fragte er mich wieder. „Warum ist das so wichtig?" fragte ich und konnte Wincent nicht ansehen. Meine Wangen färbten sich rosa und ich verfluchte mich dieses Thema angesprochen zu haben. Ich spürte wie Wincent seine Hand an mein Kinn legte und mich sanft zwang ihn anzusehen in dem er mein Kinn anhob. „Ich bin nur neugierig." sagte er und suchte mein Blick. Ich schloss kurz meine Augen und sah dann in seine. Jedoch konnte ich immer noch nichts sagen und einen Augenblick später wurden Wincents Augen immer grösser, als er realisierte warum ich grad so umherdruckste und mich so verhielt.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt