Kapitel 39

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Wincent

Langsam aber sicher checkte ich, warum Mia nun so schüchtern war und ihre süsse rosafärbung ihrer Wangen. „Du hattest nie mit ihm geschlafen oder?" fragte ich und nun dämmerte es mir langsam. Sie war Jungfrau als wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Mit mir hatte sie ihr erstes Mal. Ich musste grad eben meine Gedanken sortieren. Ich war also ihr erster richtiger Freund. Das erklärte dann auch manchmal ihre Reaktionen. Aber ganz verstehen konnte ich das nicht. Ich meine so eine wunderschöne Frau hatte erst die zweite Beziehung. Und die erste richtig feste. Naja okei, sie ist auch erst 24. Mich hatte sie mit 22 kennengelernt, aber dennoch, die Männer mussten doch Schlange gestanden sein. Sie schüttelte dann leicht den Kopf. „Nein hab ich nicht." sagte sie leise und holte mich so wieder aus meinen Gedanken. „Du warst... Ich hatte..." stotterte sie umher. „Mit mir dein erstes Mal?" beendete ich für sie den Satz. „Oh Mann." murmelte sie leise und drehte sich weg. „Das ist so peinlich." sagte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Was? Wieso?" fragte ich und folgte ihr. „Das muss dir doch nicht peinlich sein." sagte ich und legte meine Arme langsam von hinten um sie. „Naja, mit 22 noch Jungfrau." sagte sie leise. „Na und?" antwortete ich ihr. „Lieber Jungfrau als mit jedem Kerl in der Kiste gewesen zu sein." zuckte ich die Schultern. Mia nickte nur und ich schwieg vor mich hin und konnte es irgendwie gar nicht fassen, dass sie damals wirklich noch Jungfrau war. Sie drehte sich dann langsam zu mir und sah mich an „Hab ich dich nun geschockt?" fragte sie mit einem etwas unsicheren Blick. „Nein geschockt nicht. Ich bin nur überrascht." sagte ich wahrheitsgemäss. „Überrascht?" fragte sie mich.  „Ja... Ich... also... ich versteh das nicht. Du bist die tollste und schönste Frau. Ich meine du wusstest genau was du tust. Ich habs ja nicht mal gemerkt..." sagte ich und konnte es irgendwie nicht glauben. „Ich war mir bei dir einfach so sicher, dass es das Richtige war." sagte sie leise. Ich lächelte sie an und strich ihr sanft über die Wange. Sie war so süss. „Darf ich fragen, warum du nicht mit deinem vorherigen Freund geschlafen hast?" sagte ich und sah sie an. „Ich weiss nicht. Ich war irgendwie nicht bereit dazu. Und dann begann er mich zu drängen hat es immer wieder versucht. Ich hab mich dann halt verschlossen, was das anging. Nachdem er mir dann gesagt hatte ich sei Prüde, hab ich Schluss gemacht." zuckte Mia die Schultern und war nun schon wieder etwas lockerer. „Ja du bist der prüdeste Mensch den ich kenne." grinste ich sie frech an. Mia und prüde? Ja nee, is klar. „Ey! Du bist schuld, dass ich so bin wie ich jetzt bin, was das angeht." lachte sie nun endlich und ich schloss sie wieder in meine Arme und lachte. „Ich bin froh hab ich dich. Auch wenn es grad komisch ist, dass alles zu erfahren obwohl wir schon länger zusammen sind." sagte ich und strich ihr ein Paar wilde Haare aus dem Gesicht. „Naja. Wir haben uns zwar kennengelernt, aber über solche Sachen zu reden sind wir halt nie dazu gekommen irgendwie. Es war immer so viel los." sagte Mia.

Ja sie hatte recht. Wir lernten uns zwar relativ schnell und gut kennen. Aber was davor war hatten wir beide keinen Plan. Naja okei, sie wusste mehr über mich als ich über sie. Aber das war ganz okei, viele wissen mehr über mich als umgekehrt. Aber nun wusste ich schon wieder mehr, aber ich glaube das war nun auch wirklich alles. Mia stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte sich zu meinem Ohr, automatisch kam ich ihr etwas entgegen und zog sie an der Hüfte näher an mich. „Aber ich bin froh, warst du der Erste und hast mir gezeigt wie toll und interessant Sex sein kann. Und wie intensiv er sich anfühlen kann." flüsterte sie und küsste mich dann unterhalb meines Ohres. Sofort kribbelte es in mir und ein wohliger Schauer überzog meinen Körper. Ich räusperte mich und sah sie dann an. „Ich tu was ich kann." lachte ich und auch Mia stimmte in mein Lachen ein. „Du bist ein Trottel." sagte sie dann und zog mich langsam zu sich. „Aber du liebst diesen Trottel." grinste ich und sie nickte leicht. „Überalles!" murmelte sie ehe wir uns dann küssten. Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass ich Mia's erster Mann war. Ich weiss auch nicht warum, aber ich mochte es dran zu denken, ihr erster und hoffentlich einziger und letzter Bettpartner gewesen zu sein. Ich griff dann nach ihrer Hand und wir gingen den gleichen Weg zurück den wir gekommen waren. «Wollen wir noch etwas trinken gehen?» fragte ich sie dann als wir beim Schloss ankamen. Da gabs ein tolles Café und da zog ich sie auch hin. «Ja von mir aus. Hier hab ich mich beworben.» sagte sie dann so nebenbei und ich sah zu ihr. «Na dann wollen wir mal sehen wie dein nächster Arbeitsplatz aussehen wird.» schmunzelte ich und hielt ihr die Tür auf. «Woher willst du wissen, dass ich den Job hier krieg?» fragte sie mich. «Ich kann ja etwas nachhelfen.» sah ich sie an. «Nein, Wincent! Ich will das nicht. Bitte...» sagte sie sofort und sah mich ernst an. «Das war ein Scherz. Du kriegst das auch ohne meine Hilfe hin.» lächelte ich sie an und betrat das Café und suchte mir einen Platz am Fenster und nicht gleich mittendrin.

Wir bestellten uns zwei Kaffee und unterhielten uns über verschiedene Dinge. Ich genoss es mit Mia hier zu sitzen und einfach ich sein zu können. Ich war entspannt und hatte nicht das Gefühl mich verstecken zu müssen. Wir wurden unterbrochen, als sich jemand an unseren Tisch stellte und Mia ansprach. Ich hörte zu und lehnte mich zurück. Es war die Chefin des Cafés und sie hatte Mia erkannt und sprach sie auf die Bewerbung an die sie vor ein paar Tagen hier abgegeben hatte. Ich guckte aus dem Fenster und hörte einfach nur zu. Ich begann zu lächeln, als die Chefin Mia die Stelle anbot und sah langsam zu meiner Freundin. Sie sass erstmal sprachlos da, bis ich sie sanft mit dem Fuss ans Bein stupste und sie dann aus ihrer Starre erwachte. «Ich nehm die Stelle gerne an!» strahlte Mia dann und bedankte sich tausend Mal. «Wäre es in Ordnung für Sie, wenn wir gleich den Vertrag machen würden?» fragte sie Mia und diese blickte zu mir. «Na los, geh.» lächelte ich und Mia sprang auf und verschwand mit ihrer neuen Chefin im Büro. Ich sass da und trank meinen Kaffee und checkte Instagram. «Wincent?» sprach mich dann eine junge weibliche Stimme an. Ich sah von meinem Handy auf und sah in zwei Gesichter die mich schüchtern anlächelten. Sie trugen beide Merch von mir und ich musste automatisch anfangen zu lächeln. «Moin zusammen.» sagte ich locker und versuchte so ihre Nervosität zu nehmen. «Dürfen... dürfen wir ein... Foto machen?» fragten sie dann. «Klar.» nickte ich und stand auf. Es war grad nicht viel los im Café, also würde das auch nicht viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich stellte mich zur ersten und legte den Arm um sie und beugte mich etwas runter, weil sie ziemlich kleiner war als ich. Dann tat ich dasselbe bei der zweiten und beide strahlten sie mich an. «Dürfen wir dich umarmen?» fragten sie und ich nickte und zog die erste in eine herzliche Umarmung und erneut tat ich das gleiche beim zweiten Mädel. Sie bedankten sich gefühlte tausend Mal und gingen dann weg nachdem sie sich verabschiedet hatten. Ich sah ihnen nach und setzte mich hin. Sie gingen zurück zu einem Tisch wo zwei Erwachsene sassen. Quietschend zeigten sie ihnen die Fotos. Ich nahm an das dies ihre waren ihre Eltern waren, denn beide sahen sie zu mir und winkten mir lächelnd zu. Ich winkte zurück und nickte freundlich zu ihnen.

Kurz danach kam auch Mia glücklich strahlend zurück und setzte sich hin. «Na? Alles gut gelaufen?» fragte ich sie und sie nickte. «Ich hab jetzt also nen Job.» sagte sie. «Wann fängst du an?» wollte ich wissen und nahm mein Geldbeutel hervor und legte nen Schein hin. «Mittwoch... Leider ist es kein Vollzeitjob. Vorerst jedenfalls. Aber ich kann 3.5 Tage die Woche arbeiten. Das ist super.» lächelte Mia mich an und beide standen wir auf. Ich ging zu ihr und nahm sie fest in meine Arme. «Ich gratuliere dir zu deinem neuen Job.» flüsterte ich in ihr Ohr und sie kuschelte sich fest an mich. «Lass uns heim gehen.» sagte ich dann und nahm ihre Hand und wir verliessen das Café. Zusammen schlenderten wir zur Bushaltestelle und fuhren dann nach Hause. «Und jetzt hauen wir uns aufs Sofa und kuscheln. Für die nächsten zwei Wochen Energie tanken.» sagte ich dann zu Mia als wir das Haus betraten. «Ja, lass uns kuscheln.» sagte sie lächelnd und steuerte direkt zum Sofa. Ich folgte ihr schmunzelnd und liess mich aufs Sofa fallen und zog sie dann zu mir. Wie immer lag ich auf der Seite und hatte meinen Kopf auf meiner Hand abgestützt. Mia lag vor mir auf dem Rücken und beide sahen wir uns an. «Du fehlst mir jetzt schon wieder sehr.» sagte Mia dann leise und ich legte meine Hand auf ihren Bauch. «Du mir auch.» nickte ich und spürte wie sie ihre Hand auf meine legte. Ich freute mich jetzt schon auf den Moment, wenn dieser Bauch grösser wurde und unser Baby darin heranwuchs. Aber bis dahin verging wahrscheinlich noch etwas. Denn bisher sagte sie mir noch nicht ob es geklappt hatte oder nicht. «Woran denkst du?» fragte mich Mia dann und hob ihre Hand an und strich über meine Wange. Ich schloss meine Augen bei der Berührung und drückte mein Gesicht gegen ihre Hand. «Daran wie es wohl sein wird, wenn da drin unser Baby sein wird.» lächelte ich und tippte sanft auf ihren Bauch. Mia sagte nichts aber lächelte sanft. Sie richtete sich dann auf und küsste mich zärtlich.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt