Ich bin so naiv. Oder blöd - das trifft es schon besser. Obwohl ich genau weiß, dass zwischen Sergej und mir nie mehr sein wird, habe ich trotzdem Hoffnung. Immer, wenn er mich mit seinem Charme um den Finger wickelt. Seine Nähe macht mich verrückt vor Sehnsucht. Im Herzen habe ich ein Funken Hoffnung behalten! Sagt man nicht, die HOFFNUNG stirbt zuletzt?
Mir reicht es. Ich besitze auch Stolz und ich lasse mich nicht von ihm verarschen. Er kann sich ein anderes Spielzeug suchen. Wegen ihm habe ich nur Ärger. In der Schule unfreiwillig geoutet, von verrückten Weibern verfolgt und von dem Rest der Schülerschaft beschimpft. Die Kirsche auf der besagten Sahnetorte ist aber mein Liebeskummer. So was habe ich noch nie gefühlt. Ich leide unter Konzentrationsschwierigkeiten, was ganz schlecht für die Schule ist, da ich abzurutschen drohe und das nicht nur in Mathematik, sondern auch in anderen Fächern. Eigentlich muss ich mich mit anderen Sachen beschäftigen, doch dazu fehlt mir die Motivation. Zum Glück habe ich Ben. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber er steht voll und ganz hinter mir, auch in der Schule. Sabine, Mia und Dennis haben ebenfalls locker reagiert, sie finden es nicht schlimm, dass ich auf Jungs stehe. Ein paar Freunde sind mir also geblieben, das macht die Schule etwas erträglicher.
Gleich gibt es Abendessen. Eigentlich habe ich keinen Hunger, aber meine Mutter besteht auf ein gemeinsames Essen am Tag und da wir alle den ganzen Tag unterwegs sind, bleibt uns nur der Abend. Das bedeutet, dass ich Sergej treffen werde. Ihn zu sehen, fehlt mir gerade noch.
Langsam mache ich mich auf den Weg in die Küche. Das Essen ist bereits fertig und alle sitzen am Tisch, sogar Sergej ist schon da. Sergej guckt mich an, doch ich weiche seinem Blick aus. Das Essen schmeckt super, es gibt Hähnchen Cordon bleu. Ich bemerke, wie Sergej mich die ganze Zeit beobachtet, doch ich ignoriere ihn. Meine Mutter und Manuel sprechen über die Hochzeitsvorbereitungen. Die Hochzeit ist bereits in zwei Monaten und es ist noch einiges zu organisieren. Nach dem Abendessen entschuldige ich mich und versuche schnellstmöglich in mein Zimmer zu kommen. Doch ich habe Pech und Sergej versperrt mir den Weg.
„Was willst du von mir, Sergej?", frage ich ihn.
„Du weichst mir aus. Was ist los mit dir?", antwortet Sergej mit einer Gegenfrage.
„Das fragst du noch? Hast du sie nicht mehr alle? Du machst mir nur Probleme! Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben", antworte ich ihm wütend.
Sergej geht auf mich zu. Seinen Blick kann ich nicht deuten, er ist anders als sonst, aber es ist mir egal. Er streckt seine Hand aus, doch ich habe genug von ihm und seinen Spielchen.
„Fass mich nicht an. Wenn du mir noch einmal zu nahe kommst, dann wirst du es wirklich bereuen. Mir reicht es, such dir jemand anderen zum Ficken. Ich bin nicht zu haben." Ich bin stinksauer und als er wieder versucht, auf mich zuzugehen, schubse ich ihn mit aller Kraft weg. Ich habe einen ganz schönen Schwung drauf, denn er prallt gegen die Wand und guckt mich aus großen Augen an.
„Sergej, hast du was an den Ohren? Ich habe dir doch gesagt, komm mir nicht zu nahe. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben", zische ich ihn an und verschwinde in meinem Zimmer.
Mein Herz klopft wie verrückt in meiner Brust. Es kommt mir so vor, als würde es gleich herausspringen. Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist, aber es fühlt sich leider nicht so an. Ich fühle mich miserabel und möchte mich am liebsten vor der ganzen Welt verstecken. Deshalb mache ich das einzig Sinnvolle und verkrieche mich in meinem Bett.
Die nächsten Tage verfalle ich in einen depressiven Zustand. Die Schule ist scheiße und mich kann nichts aufheitern. Ben macht sich langsam Sorgen um mich, doch ich winke nur ab. Ich möchte mich weiterhin in meinem Bett verkriechen und niemanden sehen. Sergej hat mehrmals versucht, mit mir zu reden, doch ich habe ihn nur abgewimmelt und ihm gesagt, dass ich mit ihm nichts mehr zu tun haben möchte. Ich glaube, er hat es endlich verstanden.
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Mein neuer Stiefbruder boyxboy
RomanceAls Erik erfährt, dass seine Mutter einen neuen Freund hat und diesen sogar heiraten möchte, ist es der Beginn einer vorprogrammierten Katastrophe. Eigentlich freut sich Erik für seine Mutter, wäre da nicht eine gewisser neuer Stiefbruder, der für e...